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Die Luft war milde. Hin und wieder kam ein kühlerer Wind, jedoch war es warm genug, dass Thomas keine Jacke brauchte als er draußen auf Helene wartete. Warum, konnte er immer noch nicht sagen, diese Frage hatten sie eben nicht geklärt. Aber das war auch nicht wichtig.

Ein Lächeln legte sich auf seine Lippen, als er seine Chefin von weitem sah. Je näher sie kam, desto besser erkannte er sie und sein Lächeln verschwand. Sie trug ein langes, schwarzes Kleid. Die Ärmel waren ebenfalls lang und obwohl das Kleid oberhalb eng anliegend war, sah der Rock des Kleides aus, wie leichte Seide, die sich immer mal wieder bewegte, wenn ein Windstoß aufkam.

„Wow", brachte Thomas nur heraus, woraufhin Helene lächelte und sich einmal um ihre eigene Achse drehte. Dabei erkannte er nun auch den tiefen Rückenausschnitt.

„Gefällt es dir?", fragte sie überflüssigerweise und konnte sich ein leichtes Lachen nicht verkneifen, als sie ihn ansah. Sie war nicht blöd, sie wusste seinen Blick ganz genau zu deuten und ein warmer Schauer verteilte sich in ihrem Körper.

„Seit wann zieht man sich denn so elegant an für die Party nach der Show?", fragte Thomas.

Helene zuckte nur schmunzelnd mit den Schultern und ging an ihm vorbei und den kleinen Weg entlang. Einen Moment sah der Akrobat ihr hinterher, ehe er ihr folgte.

„Und jetzt?", hörte er seine Chefin leise fragen. Er wusste es selber nicht, warum fühlte sich dieser kleine Spaziergang an wie ein Date? Er sah zu Helene, dachte sie genau so? Richtig konnte er ihren Blick nicht deuten.

„Ich weiß nicht", antwortete Thomas schließlich, woraufhin sie leicht lachte.

Eine Weile gingen sie einfach nur stillschweigend den kleinen Weg entlang. Sie genossen die Ruhe nach der lauten Show und die Anwesenheit des anderen. Beide hingen ihren Gedanken nach, aus denen die Sängerin aber schließlich gerissen wurde, als Thomas nach ihrer Hand griff und stehen blieb.

„Was?", fragend sah sie ihn an, als sie ebenfalls stehen blieb.

„Wenn wir weiter gehen, haben wir einen noch längeren Rückweg."

„Oh", antwortete Helene und nickte: „Stimmt. Ich hab gar nicht gemerkt, dass wir schon eine Weile laufen."

Thomas sah sie lächelnd an. Ihre grünen Augen glitzerten warm in dem orangenen Licht der Straßenlaternen. Sein Daumen streichelte immer wieder ihren Handrücken und beide konnten das Knistern zwischen ihnen deutlich spüren.

Helene wusste nicht, ob Thomas' Hand sie zu sich zog, oder ob sie ihm von alleine näher kam. Ihr Gehirn schien wie vernebelt, alle ihre Sinne waren so stark wie noch nie und seine Hand, die sich auf die nackte Haut an ihrem Rücken legte, machte sie wahnsinnig.

Would you be my love?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt