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Thomas kannte Helene. Nicht komplett, aber gut genug um zu wissen, dass sie ihre Hände niemals so vertraut bei ihm haben würde, wenn sie nicht angetrunken wäre. Er wusste, dass die Grenzen zwischen ihnen gerade am verschwimmen waren und alles was passieren würde, Helene am nächsten Tag bereuen würde - und er würde sie niemals in die Situation bringen wollen, wo sie sich hätte bei Florian für einen Kuss oder mehr entschuldigen müssen. Er wusste nämlich genau, dass sie so nicht war.

„Wollen wir uns ein Taxi teilen?", fragte er schließlich.

„Schon? Es ist doch gerade mal..", Helene sah auf ihr Handy: „Halb 3."

Thomas schmunzelte: „Komm, wir verabschieden uns von den anderen und schauen mal nach einem Taxi. Ich würde dich ungern alleine nach Hause fahren lassen."

„Du bist süß."

„Naja, nicht dass der Taxifahrer ein Fan ist und erkennt, dass er Helene Fischer im Auto hat. So fangen die meisten Krimis an."

Die Sängerin runzelte die Stirn: „Die meisten Krimis fangen damit an, dass Helene Fischer in einem Taxi sitzt?"
Thomas lachte: „Du weißt was ich meine, du Scherzkeks."

„Ha! Da fällt mir ein Witz ein!", energisch hob sie ihren Zeigefinger, der wild vor seinem Gesicht am rumfuchteln war: „Wie nennt man einen Keks unter einem Baum?"
Der Akrobat dachte kurz nach und zuckte dann mit den Schultern.

„Ein schattiges Plätzchen!", rief Helene aufgeregt und verfiel sofort in einen Lachanfall. Gut war der Witz nicht, jedoch konnte Thomas sich ein kleines Lachen nicht verkneifen. Was aber hauptsächlich an Helene lag und weniger an dem Witz.

„Du hast sie doch nicht mehr alle", murmelte er amüsiert und gab Helene einen kleinen Kuss auf die Schläfe. Diese wischte sich ihre Lachtränen weg, bevor sie sich flüchtig von den anderen verabschiedeten.

„Also.. ein Taxi.. finden wir hier denn Taxis?", Helene sah sich um, als die beiden einen kleinen Weg entlang schlenderten. Es war Menschenleer und nur ein paar Straßenlaternen erhellten den kleinen Weg, der mit Bäumen an beiden Seiten verziert war.

„Taxen", lächelte Thomas.

„Mh?", die Sängerin sah zu ihm hoch.

„Es heißt Taxen. Nicht Taxis. Sagt du auch Pizzas?"

„Ja, natürlich. Schönen guten Tag, Fischer mein Name und ich würde bei Ihnen gerne zwei Pizzas bestellen."

Thomas nickte: „Es heißt aber Pizzen."

„Wollen wir uns jetzt wirklich über die deutsche Sprache unterhalten? Wir könnten sterben, da kann ich mir bessere Themen vorstellen."

„Sterben?", fragte der Akrobat leicht lachend.

„Wir hier, alleine, dieser Weg. Es ist dunkel, wir kommen von einer Party. Niemand ist hier. Bähm und wir wurden umgebracht."

„Wie.. wie können wir denn umgebracht werden, wenn keiner hier ist, außer dir und mir?"

„Na, außer der Mörder natürlich. Hallo, ist doch klar."

Thomas musterte ihr Gesicht und grinste. Ihre Wangen, sowie ihre Nasenspitze, zierte einen leichten Rot-Ton. Einige Haarsträhnen fielen ihr ins Gesicht und immer noch schimmerte etwas Schweiß auf ihrer Stirn. Und dann erzählte sie ihm auch noch von Mördern, Pizzas und Taxis. Mann, er war so verliebt in diese Frau.

Would you be my love?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt