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Nachdem Thomas seine Chefin auf das Bett gelegt hatte, strich er ihr noch einmal sanft einige Haarsträhnen aus dem Gesicht. Dabei fiel ihm auf, dass sie noch Ohrringe trug, die er ihr sofort auszog und dann auf den kleinen Nachttisch legte.

„Willst du in dem Kleid schlafen, Helene?"

„Mh", kam es nur von ihr, die schon anfing, im Land der Träume zu verschwinden.

„Ich zieh dir mal wenigstens deine Schuhe aus, ja?"

Auch wenn die Sängerin nicht antwortete, sie konnte schlecht in High Heels schlafen. Thomas stellte diese nun auf dem Boden ab, nachdem er sie ihr abgestreift hatte und betrachtete seine Chefin, die gemütlich in ihrem Bett lag und bereits schlief.

Er lächelte.

Natürlich hätte er ihr Kleid auch ausgezogen, um es für sie bequemer zu machen, jedoch wusste er, dass es unangebracht war und Helene hatte ihn auch nicht danach gefragt. Also deckte er sie noch sanft zu, ehe er sich wieder auf den Weg nach unten machte und das Taxi..

„Scheiße", murmelte er als er durch das Fenster guckte. Das Taxi war weg. Er hatte doch gesagt, er würde gleich wieder kommen.. oder?

Seufzend sah er sich um. Sollte er jetzt wirklich hier bleiben? Ohne zu fragen? Er empfand das als sehr unangebracht, immerhin war Helene seine Chefin und auch wenn er wusste, dass sie nichts dagegen haben würde, wie sähe das denn aus?

Thomas war müde und der Anblick der gemütlichen Couch, machte es nicht besser. Seufzend ließ er sich drauf nieder und würde nur ganz kurz die Augen zu machen, um etwas zu entspannen.

„Nur 5 Minuten", murmelte er, während seine Augen immer schwerer wurden. Nur 5 Minuten..

Ein lautes poltern ließ den Akrobaten seine Augen öffnen. Er war verwirrt, es war hell. Es war hell? Schnell setzte er sich auf, woraufhin er einen stechenden Schmerz in seinem Kopf wahrnahm.

Wieder kam ein Geräusch aus der Küche. Es hörte sich an wie eine Kaffeemaschine. Schnell kramte Thomas sein Handy aus der Hosentasche und sah drauf: 09:23 Morgens. Er war eingeschlafen.

Schnell kramte er seine Sachen zusammen und ging Richtung Tür, um unbemerkt zu verschwinden.

„So einer bist du also. Verbringst die Nacht hier und verlässt dann vor dem Frühstück noch das Haus."

Der Akrobat musste sich nicht umdrehen um zu wissen, dass Helene am grinsen war. Räuspernd fuhr er sich einmal durch die Haare und sah sie schließlich an.

„Herr Seitel, ich bin etwas enttäuscht von Ihnen. Ich dachte, Sie wären nicht so wie die anderen."

„Helene, es.. tut mir so leid. Ich wollte mich eigentlich nur 5 Minuten hinlegen und das Taxi war weg und-"

„Komm, ich hab Frühstück gemacht", unterbrach sie ihn kichernd und deutete auf den Tisch. Thomas hatte es so eilig wegzukommen, dass ihm der gedeckte Tisch gar nicht aufgefallen war.

Sein Blick fiel wieder zu der Sängerin, die nur in einem langen T-Shirt, vermutlich von Florian, und Kuschelsocken am Tisch stand und zwei Messer hinlegte.

Would you be my love?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt