10. Dead inside.

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Geschockt sehe ich ihn an: "Er will meine Freunde umbringen?"

Als Antwort nickt Jason.

"Und wenn er dich nicht haben kann, und du nicht mitkommst, wird er dich auch töten. Und wahrscheinlich qualvoller als deine Freunde. Niemand kann dich haben, solange er es nicht kann."

Inzwischen haben Trevor und Olivia mit Oliver und Max Platz getauscht.
Pling bekomme ich eine Nachricht und sehe auf den Bildschirm. Fassungslos springe ich auf.

Alle sehen mich erschrocken an und ich flüstere: "Er ist draußen vor der Tür."

Im gleichen Moment klopft es laut und ich höre Harpers Stimme.

"Komm schon, Lia, mach auf, mach es nicht schlimmer als es ist."

"Lass mich", sage ich zittrig und drücke mich an Jayden.

"Aber, Süße, wir wollen doch nicht dass dir was passiert", säuselt er und entsperrt die Waffe.

Lautlos formt Jasons Mund das Wort 'Revolver' und ich nicke, während mein Finger selbstständig zu meinem Mund wandert und ein Leise-Zeichen macht.

"Lia. Mach die Tür auf.", seine Stimme klingt gepresst und ich antworte nur mit einem Wort.

"Nein."

"Dann komme ich rein. Und glaub ja nicht, du kannst fliehen", er redet wütend, als wären seine Lippen ein dünner Strich.

Langsam bewegen sich Jayden neben die Tür und Jason hinter die Tür, im gleichen Moment tritt er sie ein. Voller Angst beobachte ich, wie er näher zu mir kommt und wieder dieses geisteskranke grinsen, wie Joker höchstpersönlich, im Gesicht, hat.

Ich bin so erstarrt, ich merke nicht, wie sich Tränen den Weg zum Boden bahnen.

"Nicht weinen, ich helfe dir", flüstert er und kommt näher zu mir.

Voller Ekel spüre ich, wie seine Lippen die Tränen von meiner Wange weg küsst.

Wie erstarrt stehe ich da und schaue durch meinen Tränenschleier Jayden an, der sich mit erhobenen Baseball-Schläger und wütendem Blick hinter Harper stellt.

Jason hält den Einbrecher plötzlich in den Armen fest und Harper sieht sich so lange um, bis plötzlich Jaydens Schläger auf ihn herabsaust und er bewusstlos zu Boden fällt.

Ich atme aus und falle in Jaydens Arme. Erleichtert laufen mir noch mehr Tränen hinunter und ich schluchze.

"Shhhh, alles wird gut. Er ist weg. Nichts passiert, ich passe auf dich auf. Alles gut", beruhigt er mich und ich vergrabe mein Gesicht in seiner Brust, bis die Polizei kommt.

Weil es schon halb 9 abends war, haben sie länger gebraucht, und zwischendurch ist Harper aufgewacht und Trevor und Elijah haben sich auf ihn drauf gesetzt, damit er nicht verschwindet.

Seine Waffe haben wir knapp drei Meter von ihm weggestoßen, damit er sie ganz sicher nicht erreichen kann.

Er beschwert sich lautstark bis zwei erwachsene Männer durch die komplett geöffnete Tür laufen und "Polizei!", rufen.

"Alle entschärft. Alles gut. Nehmen sie ihn fest", sage ich leise aber fest.

"Nein, Lia, das willst du doch nicht tun! Lia und ich wir lieben uns! Sie können mich nicht abführen! EMILIA!", schreit er, als er in Handschellen ins Auto gesetzt wird.

Den letzten Satz schreit er durch die Scheibe und sieht mich mit blitzenden blauen Augen an. Ich dränge mich an Jayden und schließe meine Augen, leider verfolgt mich sein Blick.

Bad Influence? I don't think so. |Abgeschlossen|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt