Die Beerdigung fand ein paar Tage später statt. Nur mit Müh hatte man mir erlaubt das Krankenhaus zu verlassen, um daran teilzunehmen. Doch musste ich, wenn die Zeremonie vorbei war, wieder dorthin zurück. Naruto, Sasuke und Sakura hatten mich im Krankenhaus abgeholt und mich im Rollstuhl, bis auf das Dach des Hokagegebäudes geschoben und teilweise auch getragen. Kakashi kam etwas später nach und brachte mich am Ende auch wieder zurück. Leider blieb er nicht lange, denn er war, trotz der Beerdigung, mit unserem Team zum Training verabredet. Kazuya hatte ich seit zwei Tagen nicht mehr gesehen. Es verwirrte mich. Streunerte er durch das Dorf oder hatte er sich, ohne Verabschiedung einfach aus dem Staub gemacht? Ich seufzte und holte das Juwel aus dem Anhänger und drehte es in meinen Händen. Es war so unvorstellbar, dass etwas so Kleines, einen so großen Schaden anrichten konnte, wenn es in die falschen Hände geriet.
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Genervt stand ich an einem Baum gelehnt. Vor mir die drei Genin, die genau wie ich auf Kakashi warteten. Zankend. Sakura zickt Naruto an, Naruto zickt Sakura zurück an und macht eine beleidigende Bemerkung zu Sasuke. Dieser keift zurück. Sakura schlägt Naruto, weil er Sasuke beleidigte und so weiter. Es war nervig. „Meine Fresse, Kinder! Haltet die Klappe! Entweder ihr setzt euch schweigend hin und wartet oder ihr fangt schon mal an zu trainieren! Ich kann mir euer Gezanke nicht weiter anhören!", zeterte ich irgendwann drauf los und raufte mir verzweifelt die Haare. Ein Lachen ließ mich herumfahren. Jiraiya lehnte an einem Baum und hatte sich das ganze anscheinend heimlich angeschaut. Im Gegensatz zu mir, freute sich Naruto sehr ihn zu sehen und plapperte ihn sofort zu. Der Streit von eben war vergessen. „Kakashi hat sich anscheinend nicht verändert. Du genauso wenig", sprach er, den letzten Teil an mich gewandt. Ich zuckte mit den Schultern „Joa, scheint so. Du bist bestimmt immer noch der gleiche Lustmolch wie damals. Vielleich sogar noch schlimmer", entgegnete ich und er lachte amüsiert. „Wo du Recht hast...". Ich kicherte. „Naruto, eigentlich wollte ich dich mal sprechen. Komm bitte mal mit", meinte er und entfernte sich mit ihm von der Gruppe. Neugierig schielte ich ihnen hinterher, wurde jedoch abermals von jemanden unterbrochen. „Hey Liv! Was geht". Ein freudiges Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus. „Pakun! Was gibt's?", fragte ich ihn und er gab mir eine vollgesabberte Schriftrolle. „Die ist von Kakashi. Das wars auch schon. Bis bald", meinte er und war mit einem Puff verschwunden. Verdutzt von seinem schnellen Verschwinden, öffnete ich langsam die Schriftrolle.
„Tja, Kakashi wird heute nicht mehr kommen. Er hat was anderes zu tun", seufzte ich und packte das Schriftstück in meine Tasche. „Also, entweder trainieren wir jetzt ohne ihn oder machen heute gar nichts", setzte ich die anderen über unsere Möglichkeiten in Kenntnis und waren uns alle einig. Wie machten heute blau. „Ach, Sasuke komm nochmal her", rief ich diesen zurück, der sich neugierig umwandte. „Was ist denn?", fragte er direkt als er vor mir stand. Verwundert beäugte ich ihn. „Meine Fresse, du bist ziemlich gewachsen", bemerkte ich nebenbei, bevor ich mich räusperte und auf das eigentliche Thema zurückkam. Sein Blick sprach Bände. Was ist mit der falsch? Meine Nostalgie brannte manchmal einfach mit mir durch. Aber ich wollte ihn nicht an damals erinnern, wo ich mit ihm Itachi manchmal beim Training zusah. Die Erinnerung an seinen Bruder würde nur seinen Zorn weiter anfachen. „Kakashi möchte, dass du dich gleich mit ihm triffst", informierte ich ihn und gab ihm den Zettel, der in der Schriftrolle gelegen hat. „Warum das denn?", fragte er, doch ich konnte nur mit den Schultern zucken. Auch ich wusste mal nicht, was in seinem Kopf vorging.
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Ein paar Wochen waren vergangen, nachdem Naruto mit Jiraiya losgezogen ist, um den neuen Hokage zu holen. Das alles hatte einen riesigen Zirkus veranstaltet. Itachi kam, verwendete sein Tsukuyomi gegen Kakashi, hatte beinahe Naruto gefasst bekommen und Sasuke schwer verletzt. Danach trafen sie auf Orochimaru und Kabuto, die ihnen ebenfalls das Leben schwer gemacht hatten. Inzwischen wurde Tsunade Senju zum neuen Hokage ernannt. In den ersten Wochen machte sie sich einen Überblick über die momentane Lage und rief mich eines Tages in ihr Büro. Das war heute und ich stand nervös vor ihrer Tür, bevor ich klopfte und eintrat. Sie saß hinter einem braunen Schreibtisch, den ich noch von Sarutobi kannte. Um sie herum stapelten sich Unmengen an Unterlagen, die beinahe so hoch waren wie ich. Als sie mich erblickte stand sie lächelnd auf und kam auf mich zu. „Ah, Livia", sagte sie und ich verbeugte mich höflich. „Sie haben mich rufen lassen?", fragte ich sie und sie nickte seufzend. „Ja, ich habe etwas mit dir zu besprechen". Ich hob meine Augenbrauen und wartete darauf, dass sie weitersprach. Sie ging zurück zum Schreibtisch und kramte eine mir sehr bekannte Akte hervor. Es war meine. „Das hier habe ich in einer von Sarutobis Schubladen gefunden. Weißt du was hier drin steht?", fragte sie und ich nickte zustimmend. Aus irgendeinem Grund traute ich mich nicht zu sprechen. Ich hatte großen Respekt von ihr. „Weißt du auch was es bedeutet?", fragtes sie und ich schüttelte verdutzt mit dem Kopf. Gab es etwas was ich nicht wusste? Würde ich Ärger kriegen? Sie lächelte mich warm an, kam näher und nahm meine Hände. „Wir sind Cousinen. Zwar entfernt, aber verwandt sind wir trotzdem. Dabei dachte ich, dass ich alle Verwandten nach dem Tod deiner Eltern verloren hatte", klärte sie mich erfreut auf. Bitte? Mein Mund öffnete sich vor Unglauben fast selbst. Im ersten Moment erschien es mir für fraglich, aber als ich alles ordnete war es logisch. Tsunade stammte immerhin von Hashirama Senju ab und ich von seinem Bruder Tobirama. Glücklich breitete sich ein Lächeln auf meinem Gesicht aus, bevor wir uns lachend umarmten. Ich war also doch nicht allein! Ich hatte also doch noch Familie!
Als ich gegen Abend nach Hause kam, hätte ich vor Schreck beinahe einen Herzkasper gekriegt. Kazuya saß in völliger Dunkelheit still auf meinem Bett und wartete auf mich. „Meine Fresse! Kannst du nicht wie jeder normale Mensch vor der Tür warten und nicht einfach einbrechen?", knurrte ich, bevor ich das Licht anschaltete und mich mit verschränkten Armen vor ihn stellte. „Wo warst du? Hättest du dich nicht vorher irgendwie verabschieden können, bevor du einfach abgehauen bist?", fragte ich ihn und starrte ihn grimmig an. Er seufzte und fuhr sich durch seine Haare. „Ja das ist mir auch später aufgefallen, aber dann war ich schon zu weit weg. Nochmal den ganzen Weg zurück zu rennen, nur um mich zu verabschieden wäre bescheuert gewesen", antwortete er und kam auf mich zu, um mich in die Arme zu nehmen. „Tut mir leid, okay? Ich hatte aber was wichtiges zu tun", meinte er, während er mir durch die Haare strich. Ich seufzte. „Alles gut, aber ich hab mir Sorgen gemacht. Was war denn so wichtig?", fragte ich ihn und befreite mich aus seiner Umarmung, um in die Küche zu gehen und Wasser aufzusetzen. „Heihachi musste vertrieben werden. Er wollte dir natürlich in deinem geschwächten Zustand das Juwel abnehmen und den Gar aus machen. Wir konnten den Brocken nur mit Hilfe einer Barriere und einer Fälschung des Juwels vom Dorf fernhalten und somit von dir. Er hätte hier alles nieder gewälzt", erklärte er und ich schüttelte frustriert mit dem Kopf. Warum musste ausgerechnet ich von meinen Eltern abstammen? Diese ganze „Du musst das Juwel beschützen"- Geschichte ging mir auf die Nerven und ich wollte einfach meine Ruhe davor haben. Es war stressig, ständig Heihachi am Arsch kleben zu haben. Besonders, wenn er einen halb tot prügelte.
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SENJU NO HI - Geheimnisse
FanfictionNachdem Livia zum wiederholtem Male die Kontrolle über sich verlor und einen Freund damit schwer verletzte, flüchtete sie aus Angst vor sich selbst ins Exil. Mehrere Jahre blieb sie unauffindbar, bis der dritte Hokage nach ihr suchen ließ, um sie au...