Ich holte mein Team ziemlich schnell wieder ein. Der Kampf ging ja auch nicht wirklich lange, weshalb es auch kein Wunder war. Raidou war außer sich vor Sorge und überprüfte mich erst mal von allen Seiten, ob ich auch ja nicht verletzt war. „Mir gehts gut, wirklich!", lachte ich und hob abwehrend die Hände. Kusushi kam zu mir gelaufen und suchte ebenfalls nach Verletzungen. „Leute, mir ist nichts passiert", stöhnte ich genervt und stiefelte wieder an die Spitze unseres Wanderzirkus. Lange laufen mussten wir nicht mehr, bis wir endlich bei dem Palast ankamen, wo der Dicke wohnte. Man konnte es wirklich als Palast bezeichnen. Es war ein wirklich riesiges Anwesen, der einen großen Vorhof und wahrscheinlich auch einen riesigen Garten besaß. Leider konnten wir uns das nicht aus der Nähe ansehen, denn wir kamen nicht dazu, das Grundstück zu betreten. Man hatte uns einfach die Belohnung gegeben und die Tore vor unserer Nase zugeschlagen. Der Kerl hatte noch nicht mal irgendwas in der Form von einem „Danke" gesagt.
In der kleinen Stadt ruhten wir uns erst kurz aus, bevor wir uns wieder auf den Weg nach Konoha machten. Der Weg zurück ging deutlich schneller, da wir ja auch nicht herum trödeln mussten. Wir kamen natürlich an der Stelle meines kleinen Kampfes an, doch Hidan war schon längst weg. Insgeheim hatte ich irgendwie gehofft, dass er noch hier sein würde. Dafür hatte ich mich innerlich selbst beleidigt und runter gemacht. Ich bildete mir einfach zu viel ein. Die Nachtwache übernahmen wie abgesprochen, Raidou und ich. Es war langweilig und kalt. Ich hätte mir wenigstens einen Mantel mitnehmen können. Wieso klaust du nicht einfach deine Akte? Hidans Stimme hallte in meinem Kopf. Ich haderte mit mir selbst. Sollte ich wirklich in den Hokageturm einbrechen? Es wäre eine sehr gewagte Aktion und ich könnte dafür hart bestraft werden. Andererseits platzte ich vor Ungeduld und Neugier. Es ging immerhin um mich. Ich wollte wissen, woher ich dieses seltsame Chakra hatte und vor allem warum. Ich wollte wissen, warum ich keine Eltern hatte, wer sie waren und ich wollte wissen, warum Sarutobi mich anlog. Natürlich hatte ich ihn seit meiner Kindheit mit den Fragen genervt. Er hatte mir zwar jedes Mal eine Antwort gegeben, aber ich wusste, dass er mir nie die Wahrheit sagte. Wenn er anfing zu lügen, blinzelte er öfter und räusperte sich ständig. Das hatte ich schon selbst miterlebt, als er seinen Sohn oder Enkel anflunkerte und langsam ging es mir gewaltig auf die Nerven.
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„Hey, was geht", murmelte ich, als ich mich zu Kotetsu und Izumo auf den Tisch setzte, als wir Konoha wieder erreichten. Die zwei hatten mal wieder die Aufgabe bekommen, das Haupttor zu bewachen. Arme Schweine. Verwundert sahen mich die zwei an. „Liv, alles okay?", fragte Izumo besorgt. Ich schüttelte mit dem Kopf. „Ich hab furchtbaren Hunger und ich bin müde!", maulte ich und legte mich quer auf den Tisch. Raidous Gesicht tauchte über mir auf. „Na komm, du musst Bericht erstatten. Immerhin bist du Teamführer", sagte er und rüttelte mich hin und her. Genervt stöhnte ich auf. Manchmal war es echt nervig eine Kunoichi zu sein. „Tut mir leid, Jungs. Ich kann euch nicht helfen, eure Zeit zu vertreiben", seufzte ich, sprang vom Tisch runter und teleportierte mich ins Büro des Hokage. Natürlich war es wie immer. Er erschrak und hielt mir dann eine Standpauke. „Alles gut verlaufen, der Dreckskerl hat uns nur kein Trinkgeld geben", sagte ich und warf ihm den Beutel mit der Belohnung zu, den er leichtfertig auffing. „Gut gemacht. Die zweite Prüfung endet morgen, also sei bitte pünktlich im Turm vom Wald des Todes", merkte er an, bevor er mich rauswarf. Jedes Mal das Gleiche. Seufzend machte ich mich auf den Weg zu Ichiraku, um meinen Magen mit etwas Vernünftigen zu füllen. Die paar Onigiri hatten leider nicht die gewünschte Wirkung erzielt. Danach schlurfte ich müde nach Hause und schmiss mich direkt ins Bett, wo ich fast augenblicklich einschlief.
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SENJU NO HI - Geheimnisse
FanficNachdem Livia zum wiederholtem Male die Kontrolle über sich verlor und einen Freund damit schwer verletzte, flüchtete sie aus Angst vor sich selbst ins Exil. Mehrere Jahre blieb sie unauffindbar, bis der dritte Hokage nach ihr suchen ließ, um sie au...