Epilog

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Es war mal wieder soweit. Hidan würde seine kleine Runde drehen, um nach Opfer für seinen Gott Jashin zu suchen. Jedes Mal, wenn er das tat, erinnerte ich ihn ausnahmslos an unsere Abmachung, keine unschuldigen zu opfern. Mittlerweile kam er mir zuvor, indem er sagte: „Ich geh jetzt los. Und Ja ich weiß, nur blöde Drecksäcke, keine Unschuldige!" oder ähnliches. Seine Verabschiedungen variierten jedes Mal. Einmal hatte er mich fest umarmt und durch die Luft gewirbelt, ein anderes Mal durch die Haare gewuschelt oder mit mir gesprochen als wäre ich ein Kleinkind und meine Wangen langezogen. Dieses Mal, war es eine Umarmung, inklusive Haare zerwuscheln. „Ich geh dann mal keine Unschuldigen opfern, Zuckerschnute", meinte er und quetschte mich fast zu Tode. „Fein, ich zähl auf dich mein Bärchen", entgegnete ich gepresst und zerwuschelte ihm aus Rache auch seine Frisur, woraufhin er mich sofort losließ und sie kreischend wieder richtete. „Muss das immer sein? Jedes Mal fummelst du in meinen Haaren rum", quengelte er und schnappte sich seine Sense, die an der Wand in unserem gemietetem Zimmer lehnte. „Solange ich nur in deinen Haaren fummel ist doch alles gut", meinte ich achselzuckend und bekam einen Schlag auf den Kopf. „Manchmal bist du beim zweideutig denken schlimmer als ich, du Biest", grummelte er und verschwand schnell aus dem Zimmer, bevor ich ihm noch andere Dinge an den Kopf werfen konnte. Kichernd ließ ich mich auf mein Bett fallen.

Es war einfach jedes Mal toll mit ihm eine Konversation zu führen. Wir hatten uns im Laufe der Zeit angewöhnt uns gegenseitig immer wieder peinliche Kosenamen zu geben. Hidan hatte damit irgendwann einfach angefangen und mich damit quasi angesteckt. Ich fing an ihn wirklich sehr zu mögen. Er war charmant, lustig und voller Sarkasmus. Seine aufbrausende Art fand ich immer amüsierender. Er konnte hilfsbereit sein, auch wenn er es nicht gerne zugab und ich mochte es wie wir uns immer wieder gegenseitig in Verlegenheit brachten. Von mal zu mal wollte ich ihn immer mehr in meiner Nähe behalten. Ich würde ihn wahrscheinlich sogar mit nach Konoah nehmen, wenn er es auch wollte. Wenn er auf einmal weg wäre, wüsste ich gar nichts mehr mit mir anzufangen. Er hatte sich schon so in meinen Kopf, in mein Herz und in mein Leben gebrannt, dass sein Verlust einen schweren emotionalen Tiefpunkt bei mir hinterlassen würde, der nur schwer zu überwinden sein würde. Leider kam dieser Augenblick schneller als ich erwartet hatte. 

SENJU NO HI - GeheimnisseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt