火 23 - SUCHE

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Ich beschloss bereits am nächsten Tag abzureisen. Ich hatte Muskelkater und da ich deshalb nicht trainieren wollte und sonst nicht wusste was ich machen könnte, beschloss ich meinen Weg fortzusetzen. Es war noch recht früh, als ich aufwachte und nach einer Dusche meine Sachen zusammenpackte. Hidans schnarchen musste ich dabei ununterbrochen mit anhören. Nachdenklich stand ich vor ihm am Bett und betrachtete ihn. Sollte ich ihn wecken und mitnehmen oder lieber weiterschlafen lassen und ohne ihn aufbrechen? Ich musste sagen seine Anwesenheit war alles andere als unangenehm. Allein reisen war schon sehr einsam, dass hatte ich völlig vergessen. Mit ihm hätte ich einen Gesprächspartner und hatte ich mich nicht gestern noch beschwert, dass ich einen Trainingspartner brauchte? Anscheinend wollte er ja bei mir bleiben, so blöd sich dies auch anhörte. Es klang, als wäre er ein streunender Hund. Aber sonst wäre er schon gestern längst abgehauen und hätte mich nicht bis in mein Zimmer verfolgt, uns Essen besorgt und hier auch noch geschlafen.

Sachte schüttelte ich an Hidans Schulter. „Hey Hidan!", sagte ich und rüttelte ein bisschen fester weiter. Er murrte. „Hidan, ich werde jetzt aufbrechen", meinte ich weiter und ließ von ihm ab. Auf einmal war er hellwach und richtete sich auf. „Was?", fragte er und betrachtete mich von oben bis unten. Aufbruchsbereit stand ich vor ihm, mit meinem Rucksack über der Schulter. „Was fällt dir ein ohne mich loszuwollen", meinte empört, sprang auf, sammelte seine Sachen zusammen und verließ mit mir das Gasthaus.

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„Werden wir jetzt endlich Mal kämpfen?", fragte Hidan mich zum tausendsten Mal quengelig. Ich stöhnte genervt. „Sag mal, kannst du auch einmal die Klappe halten? Ich hab jetzt keine Lust", entgegnete ich. Hidan grinste schelmisch und beugte sich zu mir runter. „Das sagst du jetzt nur, weil du unbedingt willst, dass ich bei dir bleibe", meinte er und knuffte mir in die Wange, „Ist ja süß!" Ich schnappte nach Luft. „Kannst du mal aufhören so eine scheiße zu reden!", schimpfte ich und schlug seine Hand weg und stapfte den Weg schneller entlang. So ein Volltrottel! „Ha! Ich hatte also Recht!", rief er hinter mir und holte auf. „Nein hattest du nicht!" Ich schnaubte und merkte wie mein Gesicht rot wurde. Mir war auf einmal so heiß. „Komm schon! Gib doch einfach zu, dass du mich magst!", meinte er im Plauderton und spazierte mir schwingenden Armen neben mir her. Ich hielt einfach meine Klappe. Diese Diskussion machte keinen Sinn. Er würde mir meine Worte im Mund verdrehen. Er war so ein Idiot! Warum hatte ich ihn nochmal aufgeweckt und ohne Protest mitgenommen?

Es dauerte zwei Tage bis wir die nächste Stadt mit einer Unterkunft erreichten und ich Hidans dummes Geplapper ertragen musste. Auch wenn es oft lästig war, da er einfach nie die Goschen halten konnte, war es erheiternder als allein in vollkommener Stille umherzuwandern. Oft war es auch ziemlich lustig, aber das einzige was mich wirklich störte war das Ausmaß seines Gesprächsstoffes. Ohne Acht schmiss ich meinen Rucksack in eine Ecke, als Hidan und ich unser Zimmer betraten. „Oh mein Gott ein Bett", rief ich und ließ mich auf einer der beiden fallen. Ich seufzte glücklich. „Es ist so flauschig", murmelte ich und wälzte darauf herum. Doch als Hidan seine sieben Sachen ablegte und danach mit seiner Sense bewaffnet das Zimmer wieder verlassen wollte, richtete ich mich wieder auf. „Wo willst du denn schon hin?", fragte ich ihn verwundert. „Ich komme schon wieder, keine Sorge", meinte er wieder mit dem verschmitzten Grinsen und ließ die Tür hinter sich zufallen. „Blödmann!", schnaubte ich. Dass er sich auch immer irgendwelche Dinge zusammenreimen musste, die überhaupt nicht stimmten. Und dann auch noch dieses Grinsen! Auch wenn mir die Situationen, in denen er es mir zeigte, mich aufregten, fand ich es schon ziemlich schön und ansehnlich. Doch das würde ich um Himmels Willen niemals zugeben. Dann würde nur wieder irgendeine gequirlte kacke aus seinem Mund kommen. So konnte man das bezeichnen, ja.

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Ungeduldig hockte ich in dem Zimmer. Ich saß hier bestimmt schon seit Stunden herum und faulenzte, doch bis jetzt war Hidan noch nicht zurück. Da ich langsam Hunger bekam und nicht ohne ihn Essen gehen wollte, da ich es als unhöflich empfand, entschloss ich mich ihn suchen zu gehen. Ich suchte jede Straße in der kleinen Stadt ab, doch war er nicht hier. Aus dem Staub hatte er sich ganz sicher nicht gemacht, sonst hätte er seine Sachen mitgenommen oder irgendeine Andeutung gemacht. Was würde es ihm auch bringen still und heimlich zu verschwinden? Da er anscheinend nicht in der Stadt war, suchte ich im Anliegenden Wald nach ihm. Mein Magen hing mir schon in den Kniekehlen und ich war kurz davor einfach wieder umzudrehen und doch ohne ihn zu essen. Doch etwas anderes erregte meine Aufmerksamkeit. In der Ferne erkannte ich etwas auf dem Boden liegen. Neugierig ging ich darauf zu und als ich erkennen konnte was sich dort befand wäre ich lieber in meinem Zimmer geblieben.

SENJU NO HI - GeheimnisseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt