火18 - VERSCHLÜSSELTES GESTÄNDNIS

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„Ich glaube es wäre besser, wenn du wieder fort gehen würdest", sagte Kazuya, als wir bei einem kleinen Restaurant etwas zu Abend aßen. Er saß schon an seinem dritten Teller, der bis zum Anschlag mit dem verschiedensten Essen gefüllt war. „Warum das denn?", fragte ich verwirrt. Er seufzte. „Momentan stehst du echt auf dem Schlauch, heh? Na, wenn Heihachi erst mal gemerkt hat, dass er eine Fälschung hat, wird er zurückkommen und hier alles platt machen, nur wegen dir", sagte er und ich starrte ihn geschockt an. Verdammt, er hatte Recht! Aber wie er es ausdrückte war irgendwie beleidigend. „Versuchst du mir grad ein schlechtes Gewissen zu machen?", fragte ich und schaute ihn leicht angesäuert an. Ertappt verschluckte er sich an seinem Essen und hustete sich die Seele aus dem Leib. „Verdient!", murmelte ich und nippte an meinem Becher mit Tee. Von ihm bekam ich nur einen leichten Klaps auf den Kopf. Aber ich musste zugeben, dass ich früher oder später sowieso vorhatte, ein weiteres Mal für bestimmte Zeit wegzugehen. Eigentlich war mein Plan, eine Weile bei meinen Freunden zu bleiben, aber die Umstände hatten sich geändert.

Mitten in der Nacht torkelten Kazuya und ich schlaftrunken durch die Stadt. Da Kazuya sich natürlich etwas viel an Alkohol gegönnt hatte torkelte er nicht nur vor Müdigkeit. Er hatte seinen linken Arm um meine Schultern gelegt und ich meinen rechten um seine Hüfte. „Weißt du eigentlich, dass ich dich vermisst hab, seitdem sich unsere Wege getrennt haben?", fragte er mich lallend und rückte mir ziemlich auf die Pelle. Augenblicklich schoss mir die Röte ins Gesicht, bei den Erinnerungen, die er wachgerufen hatte. Am liebsten hätte ihn von mir gestoßen, aber dann würde er auf die Schnauze fallen. „Darüber haben wir doch schon gesprochen!", entgegnete ich und drehte mich von ihm weg. Ich wollte ihm nicht auf die Art und Weise zu nahekommen. Zumindest nicht schon wieder. „Das ist mir egal!", quengelte er kindlich und ich musste kurz auflachen. Er stellte sich an wie ein kleiner Bengel, der kein Eis bekommt. „Das hat mir wirklich weh getan, als du beschlossen hast wegzugehen und alles zu vergessen!" Ich stöhnte auf. „Du warst damals selbst damit einverstanden gewesen, dass wir das alles vergessen. Zum Teil war es sogar deine Idee!", antwortete ich. Meine Stimme hatte eine Spur von Ärgernis angenommen. Ich weiß, er war betrunken und dann sagen Menschen Dinge, die man nicht für voll nehmen sollte. Aber trotzdem war es bekannt, dass Alkohol die Zunge lockerte und man mehr die Wahrheit sagt. „Weiß ich doch! Aber das war gelogen, Liv! Ich will, dass du zu mir gehörst!", maulte er, seine Haltung wurde von Mal zu Mal schlapper. Länger würde ich sein Gewicht nicht mehr aushalten. „Wir bringen dich erst mal ins Bett", murmelte ich, sammelte nochmal meine Kraft und versuchte ihn so schnell wie möglich bis zu mir nach Hause zu schleppen. Das hatte mir gerade noch gefehlt!

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Der nächste Tag war mehr als unangenehm. Ich wusste nicht wie ich mich, nach dem Geständnis, Kazuya gegenüber verhalten sollte. Ziemlich früh hatte ich meine Wohnung verlassen und beschlossen, meine zwei Freunde am Haupttor zu besuchen. Es war schon zu lange her, dass wir nochmal miteinander gesprochen hatten. Sie hatten mich zwar auch im Krankenhaus besucht, aber das war eben auch nicht sehr oft gewesen, immerhin mussten die zwei fast den ganzen Tag am Stadttor bleiben. Meistens haben wir uns nur gesehen, weil ich sie während der Arbeit besucht hatte. Aber in letzter Zeit hatte ich sie wohl aus den Augen verloren und ein schlechtes Gewissen machte sich in mir breit. „Hey ihr!", grüßte ich die beiden, als ich bei ihnen ankam. Überrascht schauten sie auf. „Was machst du denn so früh schon hier?", fragte mich Kotetsu verwundert. Ich lachte kurz nervös auf, denn meine Kunst im Lügen war nicht sehr ausgeprägt. „Ich... wollte jemanden aus dem Weg gehen", antwortete ich, zeigte ihnen jedoch, dass ein weiteres Gespräch über dieses Thema nicht nötig war. „Sind deine Verletzungen wieder vollständig verheilt?", fragte mich Izumo, während ich mich auf die Arbeitsfläche setzte. „Es geht. Meine Rippen und meine Hand sind zwar noch ein bisschen angeknackst, aber trotzdem noch angeschwollen und mit blauen Flecken übersäht", erklärte ich und tastete währenddessen die verwundeten Stellen ein wenig ab. Um meine Hand war noch immer ein Verband gewickelt. Auf den, um meinem Brustkorb hab ich bewusst verzichtet. Einfach aus reiner Faulheit. „Du sahst wirklich schrecklich aus, als man dich zurückgebracht hatte!" Ich nickte zustimmend und verschränkte meine Arme. „Und? Wie läufts bei euch?", fragte ich, ohne wirklich auf seine Bemerkung einzugehen, um auf ein anderes Thema zu kommen. Wenigstens für eine Weile wollte ich von Heihachi wegkommen.


SENJU NO HI - GeheimnisseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt