Trist saß ich auf dem Kopf des zweiten Hokage und blickte über das Dorf. Von hier hatte man einen perfekten Überblick auf alles. Jeder Winkel war sichtbar. Die Innenstadt war natürlich menschenüberfüllt, wie zu jeder Tageszeit. Ich blickte rüber du dem dritten Kagekopf. Er hatte dieses Dorf mit seinem Leben beschützt und hätte es jederzeit wieder getan. Darin unterschied er sich kein bisschen von den anderen. Jeder Hokage, jeder Shinobi würde sein Leben für dieses Dorf geben. Ja, selbst die Kinder in der Akademie hatten bereits diesen Willen. Auch mir bedeutete dieses Dorf die Welt. Hier war mein Zuhause. Meine Freunde waren hier, meine Familie, Erinnerungen. Mein Leben. Und wenn ich hierbleiben würde, dann würde ich die Gefahr beinahe schon einladen. Ich seufzte und stand langsam auf. Es wurde Zeit, dass ich mich aus dem Staub machte. So würde das Dorf in Ruhe weiterleben. Außerdem musste ich die Zeit nutzen, um ebenfalls zu trainieren. Heihachi hätte mich das letzte Mal beinahe umgebracht und das durfte nicht nochmal passieren. Ich war noch nicht stark genug und meine Techniken beherrschte ich auch noch nicht so dolle.
Ich machte mich auf den Weg in meine Wohnung, wo ich mir sofort einen Rucksack schnappte und mit dem wichtigsten packte. Hauptsächlich Medizin, Essen, Kleidung und meine Geldersparnisse. Ich legte mich noch einmal richtig schlafen, ging am nächsten Morgen groß Frühstücken und duschen, bevor ich mich auf den Weg zu Tsunade machte. Es war noch sehr früh, als ich in ihr Büro platze. Müde saß sie hinter ihrem Schreibtisch, den Kopf dabei auf ihren Händen abgestützt. Die Augen waren dabei ununterbrochen geschlossen. Schlief sie etwa? „Na sowas. Als Hokage sollte man eigentlich nicht auf der Arbeit einschlafen, Tsunade", sprach ich laut und sie schaute erschrocken auf. Müde blinzelte sie mich an und seufzte, ehe sie sich ihre Augen rieb. „Ich bekomme in letzter Zeit wenig Schlaf", sprach sie und gähnte einmal herzhaft, „Also, was führt dich so früh zu mir?" Sie musste wirklich sehr müde sein, wenn ihr nicht auffiel, wie Aufbruchsbereit ich vor ihr stand. Ihre Beobachtungsgabe war normal sehr ausgeprägt. „Ich hab beschlossen eine Weile fort zu gehen. Heihachi wird bestimmt bald kommen, um sich das Juwel zu holen", antwortete ich ernst. Tsunade lehnte sich in ihrem Stuhl zurück. „Du verlässt uns also auch. Wie es aussieht, gibt es nun kein Team 7 mehr", sprach sie ruhig und stieß ihre Luft kraftvoll aus ihrem Mund. „Aber du hast wohl Recht. Der Kerl ist unberechenbar. Du musst mir versprechen auf dich aufzupassen." Ich lächelte. Sie machte sich immer zu viele Sorgen. „Natürlich. Das vom letzten Mal soll sich nicht wiederholen", entgegnete ich und lachte kurz auf, obwohl es nicht meiner Laune entsprach. Innerlich zitterte ich vor Aufregung und Nervosität. Hoffentlich spürte er mich nicht so schnell auf.
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Eine Ahnung, wo ich hin sollte hatte ich nicht. Ich ging einfach geradeaus und entschied spontan wohin. Es führte durch verschiedene Städte und Umgebungen. Ich versuchte nicht so lange an einem Ort zu bleiben, sondern immer in Bewegung zu bleiben. Erst nach einer Woche konnte ich mich nochmal dazu motivieren zu trainieren. Eigentlich mochte ich es zu trainieren, aber momentan war mein Antrieb dazu gesunken. Ich wusste selbst nicht warum. Doch es wurde langsam Zeit, dass ich meine Fähigkeiten ausbaute. Zunächst kümmerte ich mich um meine körperliche Stärke und Ausdauer. In meiner langen Pause hat dies nämlich beträchtlich abgenommen.
Zurzeit befand ich mich zum Trainieren in einem Wald im Südosten des Feuerreiches. Nicht weit entfernt befand sich eine Stadt. Dort hatte ich ein Zimmer in einem Gasthaus gemietet, welches ich bereits seit zwei Tagen bewohnte. Ausgelaugt lehnte ich an einem Baum und ruhte mich für kurze Zeit aus. Ich hatte Fortschritte gemacht, dennoch noch nicht genug. Ohne Trainingspartner konnte ich mich nicht im Kampf trainieren. Das ärgerte mich sehr. Hätte ich Kazuya mitnehmen sollen, bevor er beschloss seinen eigenen Aufgaben nachzugehen? Ihn hätte ich gut dafür gebrauchen können. Seufzend stand ich auf und streckte meinen Rücken. Das Knacken eines Astes hinter mir, ließ mich herumfahren und dem Fremden ein Kunai an den Hals halten. „Wow, beruhig dich mal Kleine!", meinte dieser und ich ließ verwundert meine Waffe sinken. Ich hätte nicht gedacht, dass ich ihn nochmal wiedersehe. Er grinste mich keck an und deutete auf mein Kunai. „Wenn du nicht aufpasst, kannst du jemanden damit weh tun", sprach er. Ich grinste. „Tja, so sieht man sich wieder. Das ist Schicksal !", meinte Hidan und zwinkerte einmal anzüglich. Ich zog meine Stirn kraus während ich ihn überrascht angrinste. „Du glaubst an Schicksal?", fragte ich ihn und lachte kurz auf. Leider hatte dieses einen leicht spöttischen Unterton, was eigentlich nicht beabsichtigt war. Es war ausschließlich Überraschung. Er sah nicht so aus, wie jemand der an Schicksal glaubte, besonders nicht in diesem Zusammenhang. Hidan zuckte mit den Schultern. „Was machst du eigentlich so verdreckt hier? Eine Dusche würde dir mal guttun", sprach er und nahm eine meiner zerwuschelten Haarsträhnen zwischen seine Finger. Ich schlug seine Hand weg. „Ich hab trainiert." Hidan betrachtete meine Aufmachung ziemlich genau. „Ja, unschwer zu erkennen. Lust auf ein kleines Tänzchen?", fragte er und grinste. Er wollte kämpfen? „Nein, danke. Ich bin völlig ausgelaugt. Deswegen werde ich jetzt zurück in mein Gasthaus. Also, man sieht sich", meinte ich und ging an ihm vorbei. Doch schwere Schritte folgten mir. Als ich mich umdrehte, lief Hidan gemütlich hinter mir her. Genervt blieb ich stehen. „Was willst du?", keifte ich und drehte mich zu ihm um, dabei stemmte ich meine Hände in meine Hüften. „Beruhig dich, Kleine! Du ruhst dich aus und dann kämpfen wir!", antwortete er und wuschelte durch meine Haare. Dabei verknotete er sie mehr als vorher schon. Ich stöhnte genervt auf. „Du verfolgst mich, nur weil du kämpfen willst?", fragte ich ihn und schüttelte ungläubig mit dem Kopf. Noch immer grinste er mich an. „Das letzte Mal hast du gewonnen, aber diesmal will ich dich besiegen!", rechtfertigte er sich und ging an mir vorbei Richtung Stadt. „Dann zeig mir mal dein hübsches Zimmer!"

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SENJU NO HI - Geheimnisse
FanfictionNachdem Livia zum wiederholtem Male die Kontrolle über sich verlor und einen Freund damit schwer verletzte, flüchtete sie aus Angst vor sich selbst ins Exil. Mehrere Jahre blieb sie unauffindbar, bis der dritte Hokage nach ihr suchen ließ, um sie au...