Ohne zu zögern öffnete ich das Fenster und er sprang in mein Zimmer. Ich schaltete das Licht an, damit ich nicht mit einem unerkennbaren schwarzen Block sprechen musste. Seine schwarzen Haare, die er sich nach hinten gekämmt hatte, waren immer noch so wie damals. Die Narben in seinem Gesicht waren kein Stück verblasst und würden sie auch wahrscheinlich nicht. Und das obwohl ich mein Bestes gab, ihn zu heilen. Der Muskelberg ließ sich mit einem Seufzer auf das große Bett sinken, nachdem er hektisch das Fenster schloss und die Gardinen davorschob. „Ist ja schön dich nochmal zu sehen, aber was machst du hier?", fragte ich ihn und verschränkte meine Arme vor der Brust. Langsam hob er seinen Kopf, um mich mit seinen roten Augen zu fixieren. Zumindest war sein linkes Auge rot. „Ich bin hier, um dich zu warnen", fing er an zu sprechen. Seine tiefe Stimme bereitete mir noch immer eine Gänsehaut. „Heihachi hatte dich die ganze Zeit im Blick und hat natürlich mitbekommen, dass du vor unbestimmter Zeit aufgebrochen bist, um das Juwel zu holen", erklärte er und meine Nackenhaare stellten sich auf. Panik durchfuhr meinen Körper. „Er ist hier?", flüsterte ich und fuhr mir nervös durch meine Haare, als er nickte. „Scheiße!", fluchte ich und hätte am liebsten gegen die Wand geschlagen.
„Er hat sich bewusst im Hintergrund gehalten. Er wusste, dass es nicht mehr lange dauern würde bis du das Juwel holst." Misstrauisch beäugte ich ihn. „Woher weißt du überhaupt davon?", fragte ich ihn und er seufzte. „Ich habe einen seiner Leute... lieb gefragt. Warum auf einmal so skeptisch? Du weißt, ich würde dich nie verraten", meinte er provozierend und kam langsam mit zugekniffenen Augen auf mich zu. doch ich wank nur ab. „Schwamm drüber. Was weißt du noch?", fragte ich. „Er geht davon aus, dass du mit deinem Team bis morgen hierbleibst und ruht sich selbst gerade aus. Du solltest deine Pläne wirklich leiser mit deinem Team besprechen, Liv". Doch sein schadenfrohes Lachen konnte er sich in den Arsch schieben. Denn durch meine angebliche Dummheit waren wir jetzt im Vorteil. Ein überlegenes Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus. „Nein, das ist gut!", entgegnete ich und fing an mir meine Kampfkleidung anzuziehen und meine restlichen Dinge zusammenzupacken. Das Kazuya mir dabei zusah, war mir total egal. Es war nicht das erste Mal, dass er mich so sah. „Was hast du jetzt wieder vor?", fragte er und machte es sich auf meinem Bett bequem. „Kannst du mir einen Gefallen tun? Heihachi hat wahrscheinlich wieder Spione postiert, falls ich meine Pläne wieder ändern sollte oder sonstiges", fing ich an und er nickte zustimmend, „Da ich weiß, dass du ein überaus großer Kämpfer bist, würdest du sie ausschalten, damit ich klamm heimlich mit meinem Team verschwinden kann?" Er lächelte leicht, stand auf und kam auf mich zu. „Brauchst du also wieder mal meine Hilfe!", meinte er und lächelte überheblich, während er sich zu mir runter beugte. Ich rollte mit den Augen und stieß ihn von mir weg. „Natürlich helfe ich dir. Ich werde dir danach folgen und aufpassen, dass er dir und dem Juwel nicht zu nahekommt", versprach er und erhielt ein herzhaftes Lächeln von mir. „Danke!", antwortete ich, umarmte ihn einmal fest, bevor er aus dem Fenster verschwand und ich mein Team leise zusammentrommelte.
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Der Plan, bei Nacht und Nebelaktion heimlich zu verschwinden ging natürlich nach hinten los. Heihachi hatte deutlich mehr Anhänger zur Beobachtung postiert als wir dachten und das artete natürlich in einem lauten Kampf aus. Sie kamen auf einmal von allen Seiten und griffen uns, ohne zu zögern an. Kazuya konnte eine Menge von ihnen besiegen, doch vom Hals konnte er mir die meisten nicht halten. Jeder von uns bekam mindestens drei gegen den er zu kämpfen hatte. Wir machten einen so unendlich lauten Krach, dass Kazuya uns schließlich vorschickte, damit wir einen Vorsprung zwischen Heihachi und uns hatten, bevor dieser von unserem Aufbruch mitbekam. Da wir nicht mehr weit bis zum besagten Versteck hatten, sprinteten wir ohne Pause durch. Jetzt handelte sich alles nur um Sekunden. Heihachi war nicht dumm. Er hatte unsere Abwesenheit in Kumo bestimmt bereits mitbekommen und war uns auf den Fersen. Völlig abgehetzt, kamen wir am Zielort an. Er befand sich zwischen Bäumen und Bergen bei einem alten versteckten Tempel. Er war in den Berg gebaut und zwischen Büschen, Bäumen und anderen Felsen gut versteckt. Die Anbu stellten sich vor den Eingang, während ich hinein ging, um das Juwel zu holen. Auf einem Podest in der Mitte lag es, umgeben von einem lila Licht, welches man mit einem Gitter vergleichen konnte. Erleichtert atmete ich aus. Es kam also niemand an dem Siegel vorbei. Konzentriert schloss ich meine Augen und machte nacheinander die Fingerzeichen, um jenes Siegel aufzulösen und ließ anschließend mein Chakra hineinfließen. Als das beschützende Licht langsam verschwand, schnappte ich mir das Schmuckstück hektisch und verstaute es in meinem Medaillon, welches um meinem Hals lag und wo es auch vor der Versiegelung gelegen hatte. Erleichtert verließ ich den Tempel, doch als ich mein Team von weitem nicht beim Eingang auf mich warten sah, wusste ich, dass etwas nicht stimmte.
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SENJU NO HI - Geheimnisse
FanficNachdem Livia zum wiederholtem Male die Kontrolle über sich verlor und einen Freund damit schwer verletzte, flüchtete sie aus Angst vor sich selbst ins Exil. Mehrere Jahre blieb sie unauffindbar, bis der dritte Hokage nach ihr suchen ließ, um sie au...