Das Blut lief mir über die Hände und der Geruch von verbranntem Fleisch ätzte mir die Nasenhaare weg. Ich hasste diesen Geruch. Der Mann hatte schnell das Bewusstsein verloren. Ich hatte ihn an den Rand des Waldes gezogen und setzte schnell meinen Weg fort. Eine kriminelle Organisation, deren Mitglieder schwarze Mäntel mit roten Wolken trugen. Davon hatte ich noch nie gehört, aber wenn Heihachi mit ihnen kooperierte, musste zumindest der Anführer ziemlich stark sein. Ein mulmiges Gefühl machte sich bei den Gedanken in mir breit. Ich wurde das Gefühl nicht los, dass irgendwann schlimmes folgen würde. Und darauf hatte ich jetzt schon keine Lust. Dieses blöde Juwel!
Der nächste Ort, den ich erreichte, war ein kleines ruhiges Dorf. Es gab keine Läden oder gar ein Gasthaus. Ein paar Dorfbewohner spazierten oder saßen auf Bänken und genossen die warme Sonne. Im Zentrum des Dörfchens befand sich auf gepflastertem Boden ein wunderschöner Brunnen, auf dessen Rand ich mich setzte. Ich holte meine Karte aus dem Rucksack und musste erstmal nach meinem aktuellen Standort suchen, um eine Stadt in der Nähe zu finden. Ahnungslos ließ ich die Karte auf meinen Schoss sinken. Ich hätte auf meinen Weg öfter nachgucken sollen, wo ich hinging. Also musste ich einfach auf gut Glück weiterlaufen. Irgendwann würde ich schon noch an einer kleinen Stadt vorbeikommen.
„Du siehst ja ziemlich verloren aus", ertönte eine raue Stimme neben mir. Überrascht drehte ich meinen Kopf. Ein bisschen weiter neben mir saß ein älterer Herr, mit einem langen weißen Bart. Er stützte seine Hände auf einem braunen Gehstock ab. Freundlich sah er zu mir rüber. „Ach, ich find meinen Standort auf der Karte nicht", antwortete ich und lächelte peinlich berührt. Sowas hätte mir als Jonin eigentlich nicht passieren dürfen. Der Mann lachte kurz vergnügt, stand angestrengt auf und kam zu mir rüber. „Da kann ich dir helfen", sprach er und setzte sich neben mich. Ich drehte meine Karte zu ihm rüber und er musste kurz suchen, bis er auf einen Punkt zeigte. „Hier!" Erleichtert lächelte ich. „Vielen Dank!", meinte ich und betrachtete meine Umgebung auf der Karte. Ich war ein ganzes Stück von Konoha entfernt. „Ich werd verrückt", murmelte der Mann plötzlich fassungslos. Fragend sah ich zu ihm rüber. Er betrachtete ungläubig den Ärmel meines Oberteils. Vorsichtig strich er über mein Clansymbol, welches auf beinahe jedem meiner Oberteile gestickt war. Als ich noch in Konoha war, hatte ich mir extra Kleidung mit dem Symbol anfertigen lassen. „Das hab ich schonmal gesehen", meinte er und ließ meinen Ärmel los. „Ach ja?", fragte ich verwundert. Er nickte. „Ja, das Eingangstor eines alten verlassenen Grundstückes hatte genau dieses Zeichen." „Können Sie mir auf der Karte zeigen, wo dieses Grundstück ist?", fragte ich und hielt ihm erneut die Karte hin. Kurz überlegte er und tippte schließlich mit dem Zeigefinger auf die Karte. „Ich weiß nicht mehr den genauen Standort, aber ungefähr in diesem Bereich müsste es sein." Kurz seufzte ich auf. Um dorthin zu kommen, musste ich ziemlich lange den gleichen Weg wieder zurück. Aber das Haus wollte ich unbedingt besuchen. „Dankeschön. Dann werde ich mich auf den Weg dorthin machen. Auf Wiedersehen", antwortete ich, verbeugte mich höflich und machte mich auf die Socken. Das Glück war wohl doch irgendwie auf meiner Seite! Ein altes Gebäude der Senjus könnte mir mehr Informationen über... ja über was eigentlich? Meine Eltern, das Juwel oder dem Clan Allgemein? Vielleicht fand ich auch nichts und war den Weg völlig umsonst gelaufen. Ich musste mich wohl einfach überraschen lassen.
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Ich kam wieder an der Stadt, wo Hidan und ich verschiedene Wege gingen, an. Ich musste auch den gleichen Wald betreten, um auf den richtigen Weg zu kommen. Es war eher eine Abkürzung, da der offizielle Weg auf der Karte ein ziemlicher Umweg war. Da kam meine Faulheit wieder ans Tageslicht. In mir keimte ein kleines bisschen die Hoffnung auf, dass Hidan noch hier in der Nähe war. Aber ich wusste, dass es völliger Schwachsinn war. Warum sollte er nach drei Tagen noch hier sein? Trotzdem war ich enttäuscht, als ich ihm nicht über den Weg lief. Ich nervte mich mit dem Thema selbst und hätte mir dafür am liebsten selbst ins Gesicht geschlagen. Ich kannte ihn doch kaum. Wir waren doch gerade mal ungefähr eine Woche zusammen unterwegs. Wie konnte sich jemand so fest in meinen Kopf brennen?
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SENJU NO HI - Geheimnisse
FanfictionNachdem Livia zum wiederholtem Male die Kontrolle über sich verlor und einen Freund damit schwer verletzte, flüchtete sie aus Angst vor sich selbst ins Exil. Mehrere Jahre blieb sie unauffindbar, bis der dritte Hokage nach ihr suchen ließ, um sie au...