„Oh mein Gott", rief ich und stürzte auf den aufgespießten Hidan zu. Er lag reglos und blutbesudelt auf dem Boden, auf welchem das Jashin Zeichen mit Blut gezeichnet wurde. Ein paar Meter neben ihm lag eine andere Person, die sich ebenfalls nicht regte. Tränen schossen mir in die Augen. Er musste hier wohl die ganze Zeit tot gelegen haben, während ich ihn in Gedanken die ganze Zeit verflucht hatte! Als ich neben Hidan auf den Boden fiel und ihn berührte, öffnete er auf einmal schlagartig die Augen und schaute mich gleichzeitig erschrocken, überrascht und genervt an. Wie konnte er denn noch leben? „Oh mein Gott zu lebst noch!", rief ich und war drauf und dran ihm zu helfen, doch her stöhnte nur genervt auf. „Man Liv! Musstest du mich jetzt unbedingt unterbrechen?", meinte er, setzte sich auf und zog sich mit einem Ruck den langen schwarzen Stab aus dem Körper. Wie war das denn möglich? Er verhielt sich ganz normal wie immer! „Was zum Teufel meinst du?", entgegnete ich verärgert. Warum keifte er mich auch an, obwohl ich ihm nur helfen wollte! „Ich war mitten im Ritual!" Verständnislos starrte ich ihn an. „Was guckst du denn so? Ich hab Jashin doch nur ein paar Opfer dargebracht", meinte er und zuckte mit den Schultern. „Kannst du mir mal erklären, warum du nicht tot bist?", entgegnete ich und erhielt nur einen verwirrten Blick. „Hä? Das müsstest du doch wissen! Ich hab gedacht du weißt was wir Jashinisten tun?", antwortete er. Doch ich schüttelte nur mit dem Kopf. Und dann klärte er mich darüber auf. Er sprach so normal davon, dass er ständig Opfer brachte und wie er es tat, dass es mich schon erschreckte. Er erzählte es so, wie man eben zum Beispiel darüber redete was für langweilige Hausarbeiten man zu erledigen hatte. Und der belanglose Ton war es wohl eher, der mich zurückschrecken ließ. Ich wusste nicht, wie ich mich verhalten sollte. Sollte ich ihn deshalb abweisen oder nicht? Er brachte irgendwelche Menschen um, egal ob schuldig oder unschuldig, als Opfer für seinen Gott. Ich fasste an die Kette um meinen Hals. Sie gehörte meinen Eltern. Sie hatten anscheinend das gleiche gemacht wie Hidan. Änderte dies die Situation? Hätte ich meine Eltern aufgrund dieser Tatsache abgewiesen? Wahrscheinlich nicht. Also warum sollte ich mich von Hidan abwenden? Vielleicht war das Problem einfach nur, dass es die Personen waren, die er opferte. Die Menschen die wie ich waren. Er könnte auch genauso gut mich opfern.
„Warum sollte ich das tun? Jashin steht für mich an erster Stelle", meinte Hidan, als ich ihm meine Gedanken diesbezüglich offenbarte und kurz zur Sprache brachte, dass er das opfern Unschuldiger lassen könnte und stattdessen die Abtrünnigen nahm. Das machte die ganze Sache schließlich anders. Immerhin waren wir Shinobi egal aus welchem Reich nicht anders. Die Leute, die im Bingo Buch standen, wurde schließlich auch angegriffen und dabei getötet oder gefangen genommen und starben im Gefängnis. Ich zuckte mit den Schultern und wendete meinen Blich beschämt ab. „Na ja, ich würde meine Reise gerne weiterhin mit dir verbringen, weil ich dich mag, aber es widerspricht meiner Angehörigkeit eines Shinobi aus Konoha, wenn ich dich dabei unterstützen würde weiter diese Menschen umzubringen", antwortete ich, doch er schnaubte nur und betrachtete mich säuerlich. „Ich bringe nicht um, ich opfere!", entgegnete er laut und verschränkte seine Arme vor der Brust. Ich zuckte bei seinem stürmischen feindseligen Ton zusammen. Es war wohl besser, wenn ich aufpasste, wie ich mit ihm sprach, wenn es über seinen Gott Jashin ging. Da kannte er wohl keine Scherze. Er jagte mir bei seinem Blick und seinem Tonfall Angst ein. Das hatte ich schon lange nicht mehr gespürt. Von Heihachi mal abgesehen. Ich wollte keinen Ärger mit Hidan. Ich wollte, dass er mich weiter begleitete.
„Entschuldige, ich wollte dich nicht beleidigen", meinte ich bissig und wendete meinen Blick ab und stand auf. „Wenn es dir so schwerfällt, nur treulose und abtrünnige Ninja zu opfern, dann werde ich eben allein weiterreisen, auch wenn ich dich gerne weiterhin dabeigehabt hätte. Aber ich kann und darf nicht jemanden unterstützen, der sich mit dem Töten von unschuldiger selbst zu einem Verbrecher macht!" Abweisend drehte ich mich um und machte mich wieder auf den Weg zurück in die Stadt. Dann sollte er doch machen was er wollte! Ich wollte ihn doch auch nur helfen! Wenn er so weiter machte, dann würde selbst er von Shinobi als Abtrünniger umgebracht! Und ich selbst wäre irgendwann von Tsunade und meinen Pflichten gezwungen ihn festzunehmen. Hunger hatte ich jetzt auch keinen mehr. Unser Streit hatte ihn mir regelrecht verdorben. Hidan folgte mir nicht. Sein Bett war auch am nächsten Morgen unbenutzt. Ich hätte nicht gedacht, dass meine Bedingung ein so großes Problem für ihn darstellte. Eigentlich war es sogar recht klein. An so gut wie jeder Ecke im Land versteckte sich der ein oder andere Nukenin. Natürlich fand ich auch meine Bedingung irgendwie nicht wirklich akzeptabel. Immerhin ging es hier um Leben. Und um Mord. Aber war es nicht auch irgendwie das was Shinobi taten? Die bösen abmurksen? Wozu gab es sonst die Bingo Bücher, sogar mitsamt der Summe des Kopfgeldes. Egal wie man es drehte und wendete, jede Entscheidung war jedes Mal aufs eigene falsch und unmöglich.
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SENJU NO HI - Geheimnisse
FanfictionNachdem Livia zum wiederholtem Male die Kontrolle über sich verlor und einen Freund damit schwer verletzte, flüchtete sie aus Angst vor sich selbst ins Exil. Mehrere Jahre blieb sie unauffindbar, bis der dritte Hokage nach ihr suchen ließ, um sie au...