火 8 - AUF GEDANKEN FOLGEN TATEN

285 24 0
                                    

Gähnend setzte ich mich auf den kalten Steinboden. Es war einfach nur langweilig. Wann tauchten die Genin denn endlich mal auf? „Au!", rief ich, als mir jemand auf den Kopf schlug. Murrend hob ich meinen Blick und schaute direkt in Kakashis strenges Gesicht. „Steh auf, verhalte dich mal deinem Rang entsprechend", sagte er und zog mich am Kragen wieder auf die Beine. Maulend schüttelte ich seine Hand ab und verzog mein Gesicht, als er sich von mir abwandte. „Es ist langweilig und ich habe eben keine Lust noch weiter im Stehen zu warten", antwortete ich und rieb mir jammernd meine Beule. Beschweren konnte ich mich schon immer gut. In diesem Moment öffneten sich die Türen und die bestandenen Genin betraten die Halle und stellten sich in Teams gereiht vor uns auf. Nachdenklich betrachtete ich Sarutobi, der die Teilnehmer in Empfang nahm und die weiteren Schritte erklärte. Sollte ich gehen oder nicht? Jetzt wäre der perfekte Moment. Hayate, der in die Halle gelaufen kam, unterbrach nicht nur den Hokage, sondern auch meine Gedanken. „Ihr müsst vorher noch eine weitere Prüfung absolvieren", meinte dieser und erklärte, dass zu viele die zweite Prüfung bestanden hatten und sie deshalb durch eine Vorrunde minimiert werden mussten. Mein Blick fiel auf Sasuke, der mit schmerzverzerrtem Gesicht seine Hand im Nacken hatte. Naruto und Sakura sprachen auf ihn ein, doch er zischte ihnen etwas erzürnt zu, daraufhin verstummten sie. Irgendwas war stimmte mit Sasuke nicht, nur wusste ich nicht was. Misstrauisch hob ich eine Augenbraue und stupste Kakashi an. „Ja, ich weiß", flüsterte er mir zu. Sein Blick war ebenso ernst wie meiner.

Da die Vorprüfung sofort stattfinden würde, wurden auch schon die Gegner des ersten Kampfes ausgewählt. Natürlich war Sasuke der erste der dran glauben musste. Zweifelnd, dass er es schaffen würde, betrachtete ich ihn. Im Wald war irgendwas vorgefallen und es schien als wäre Kakashi bereits im Klaren darüber. Alle anderen außer Sasuke und dessen Gegner begaben sich auf die Tribünen. Gelangweilt stützte ich mich auf dem Geländer ab und blickte hinunter zu Sasuke. Mein Blick schweifte jedoch schnell wieder zum Hokage. Das wäre die perfekte Gelegenheit. „Leute, ich muss noch was erledigen", informierte ich mein Team, die mich fragend musterten. Nun konnte ich wirklich keinen Rückzieher mehr machen, ohne auffällig zu sein. „Was? Aber Sasukes Kampf geht doch gleich los", protestierte Naruto, erhielt jedoch nur ein Lächeln von mir. „Tut mir leid, aber es ist wirklich wichtig", antwortete ich, wank einmal kurz zur Verabschiedung und weg war ich. Es war doch ein Vorteil, dass ich meine Markierung in seinem Büro hinterlassen hatte. Nur bezweifelte ich stark, dass der Hokage solche Akten leichtsinnig in diesem aufbewahrte.

Mit meinen Doppelgängern suchte ich jede Schublade ab und fand wie erwartet nichts. „Verdammt!", fluchte ich und stapfte einmal mit dem Fuß auf. Wütend und enttäuscht raufte ich mir die Haare. Angestrengt überlegte ich, wo solche Dokumente aufbewahrt werden könnten. „Das Archiv!", rief ich glücklich und strahlte über das ganze Gesicht. Wieso bin ich da vorher nicht draufgekommen? Laute Schritte ertönten im Flur, was meine optimistische Laune sinken ließ. Ich war zu laut. Schnell löste ich meine Doppelgänger auf und versteckte mich hinter der Tür. Ich hätte mich auch weg teleportieren können, nur war ich zu faul, um den ganzen Weg wieder hierher zu laufen. Die Tür wurde aufgestoßen und verdeckte mich. Als der Shinobi weiter in den Raum kam, huschte ich schnell hinaus und machte mich auf den Weg zum Archiv. Dabei versuchte ich so unauffällig wie möglich zu sein. Von weitem erkannte ich schon zwei Wachen, die vor den zwei Türen aufgestellt waren. Schnell wandte ich ein simples Genjutsu an und eilte geduckt in den Raum. Mein Herz schlug mir vor Aufregung bis zum Hals. Zum Glück war alles Alphabetisch geordnet und ich musste nicht lange suchen, bis ich zu dem Register „S" angekommen war. Meine Augen scannten jede Akte intensiv ab. Ich lief immer wieder hin und her, bis ich schließlich meinen Namen erblickte. Hoffnung breitete sich in meinem Körper aus, als ich sie aus dem Regal nahm. Ich las mir alle Details durch, auch was mein Geburtsdatum und Namen anging. In der ersten Zeile jedoch, gab es direkt etwas, was mich zutiefst erschreckte.

°~°~°~°

Als ich wieder in der Halle ankam, waren fast alle Kämpfe schon vorbei. Ich kam in einem Moment des Tumults. Denn der komische Junge im grünen Ganzkörperanzug lag schwer verletzt und bewusstlos auf dem Boden der kleinen Arena. Naruto, einige Medizin-Ninja und Gai standen bei ihm. „Was ist denn hier los?", fragte ich Kakashi verwirrt. Der schien jedoch kaum überrascht über mein Auftauchen zu sein. „Rock Lee hat gegen Gaara gekämpft und knapp verloren", erklärte er kurz und gab mir damit nicht viele Informationen. „Sensei, da seid Ihr ja wieder", rief Sakura überrascht. Verwirrt hob ich meine Augenbrauen. Hatte sie mich gerade wirklich Sensei genannt? Man war das seltsam. „Ähh... Ja", antwortete ich noch immer verblüfft und wusste nicht, ob ich es ihr ausreden sollte mich so zu nennen oder nicht. Doch das war nicht so wichtig, wie das Hühnchen, das ich mit Sarutobi zu rupfen hatte. Mir war zwar immer klar, dass er mich jedes Mal angelogen hatte, aber nie hatte ich mit diesem Ausmaß gerechnet. Ich schaute zu Kakashi. Ob er auch davon Bescheid wusste? Hoffentlich nicht. Ich wollte nicht daran denken, dass auch er mir die Wahrheit verschwiegen hatte. „Alles okay, bei dir?", fragte Kakashi und ich nickte nur. Natürlich hatte er meinen Stimmungswechsel mitbekommen. Er blickte mir noch ein paar Sekunden ins Gesicht, ehe er sich wieder dem Geschehen zuwandte. Gelangweilt beobachtete ich den nächsten Kampf, der schon nach Sekunden entschieden war. Danach wurden die nächsten Kämpfe für die Endrunde entschieden. Es war also unnötig, dass ich hier nochmal aufgetaucht war. Naruto freute sich, bei der dritten Prüfung gegen Neji antreten zu können und war schon ganz heiß auf das Training.

Ohne ein weiteres Wort verschwand ich wieder und marschierte zum Fluss, wo ich mich auf eine Bank fallen ließ. Das beklemmende Gefühl in meiner Brust vor ein paar Tagen war wieder zurück. Nachdenklich umfasste ich die Kette. Der Anhänger war ein Kreis mit einem umgedrehten Dreieck. Sie lag in meiner Akte und hatte anscheinend einst meinen Eltern gehört. Sie kam mir seltsam vertraut vor. Als hätte ich sie irgendwo schon einmal gesehen.


SENJU NO HI - GeheimnisseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt