Devil is a Bad Boy

Chapter 27~ Jamie

Jamies P.o

Ich muss mehr aufpassen. In letzter Zeit bin ich viel zu offen mit meinem Leben umgegangen. Theoretisch könnte ich auch einfach Flyer verteilen. „Enthüllt! Die Wahrheit über das Mädchen, welches niemand kennt!“ Erst die Sache mit dem Cheerleadern, die Aktion mit dem Messer.

Mein Gesicht habe ich so geschminkt das man mich nur noch sehr schwer erkennen kann. Außerdem wenn ich bei der Party bin, werden eh alle schon angetrunken sein. Kontaktlinsen habe ich mir einfach von Olivia genommen, Grün

Ich frage mich sowieso warum sie so viel Zeug besitzt. Wer bezahlt ihr das denn alles? Einen Nebenjob hat sie hundertprozentig nicht. Sie ist sich zu stolz dafür. Sie gibt lieber damit an das sie später auf die Princeton gehen wird, dabei hat sie gerade mal den IQ eines Toastbrotes.

Sie kann nie im Leben meine Zwillingsschwester sein. Die einzige welche es aus unserer Familie auf so eine angesehene Universität schafft, bin ich. Nur leider bin ich mir unsicher was ich später machen will. Auf eine Uni gehe ich um jeden Preis. Jeder wünscht sich einen gutbezahlten Job und keine Geldsorgen im späteren Leben, nur wenigsten tun etwas dafür.

Es wäre schon krass auf eine Elite Uni wie Stanford, Princeton, Yale, Harvard (oder Pennsylvania) zu gehen. Es schaffen jedoch nur die wenigsten.

Hören wir jetzt erstmal auf mit den Zukunftsplänen, sonst ist noch der ganze (illegale) Alkohol leer wenn ich dann endlich mal da bin.

Auf einer Party war ich schon ewig nicht mehr. Okay, die letzte Zeit habe ich eigentlich nur komplett in meinem Zimmer verbracht. Bin nicht zur Schule gegangen. Dies viel jedoch nicht so auf da auch Olivia geschwänzt hat. Niemand von uns beiden hat das unseren Eltern erzählt. Wir sind ja nicht lebensmüde. Am Montag gebe ich einfach eine selbst geschriebene Entschuldigung ab und fertig.

Olivia ist schon zur Party, Dad hat sie mit dem Auto gefahren. Für mich heißt es rauschleichen denn Mom sitzt unten in der Küche und lauert darauf, dass ich runterkomme. Sie will mir einen Vortrag über Familienliebe halten. Fragt mich nicht wieso. Gestern konnte ich ihr zum Glück noch einmal entkommen, ihr Handy fing nämlich an zu klingeln. Sie sagte zu mir ich solle einfach kurz warten, ich jedoch bin schnell in mein Zimmer geflüchtet und habe die Tür zugeschlossen.

Rettung in letzter Sekunde nenne ich so etwas.

Vorsichtshalber drehe ich mein Radio auf. Wenn sie an der Tür klopfen würde und alles Totenstill ist wird sie die Polizei rufen, wenn jedoch die Musik aufgedreht ist denkt sie ich höre sie einfach nicht. Hoffentlich. Bei ihr kann man sich da nie sicher sein.

Einmal, da waren Olivia und ich noch in der Grundschule, kam Olivia nicht direkt nach Hause. Mom ist fast ausgerastet, sie rief bei allen Eltern von Olivias Freunden an und verbreitete allgemeine Panik. Dad konnte sie gerade noch davon überzeugen nicht die Polizei einzuschalten. Eine Stunde später oder so kam sie Freudestrahlend nach Hause und erzählte das ein Junge aus ihrer Klasse sie zum Eis Essen eingeladen hat. Anstatt das Mom sauer ist, wollte sie Plötzlich alles haargenau wissen. Dad und ich sind einfach Kopfschüttelnd in den Garten gegangen und haben Fußball gespielt.

Da die alte Leiter immer noch an meinem Fenster lehnt, wähle ich auch diesmal den komplizierten Weg die verrosteten Stufen hinunter. Olivia hatte Glück das sie mit ihrem Gewicht nicht eingebrochen ist. Das wäre schon ziemlich witzig gewesen, nicht? Naja, zumindest für den Moment. Danach hätte ich ihr sicherlich fünf Wochenlang alles abnehmen müssen. Während sie im Bett liege und ´große Schmerzen´ haben würde, würde ich ihr ihre Füße massieren oder ihr eine Tütensuppe kochen. Wobei sie nicht wüsste das es eine Tütensuppe ist, denn Olivia isst angeblich den ganzen Tag lang nur Gemüse und so ein Zeugs.

Wenn ich weiter so viel labere kommen wir ja heute überhaupt nicht mehr zur Party. Was eigentlich nicht so tragisch wäre.

Und wieder stellt sich mir die Frage. Laufen oder Fahren? Sehen wir uns doch einmal die Pro und Cons an. Negativ wäre das wenn ich Motorrad fahre, ich nichts trinken darf. Ich würde wahrscheinlich nicht einmal einen Parkplatz für dieses Ding finden. Pro wäre das ich dann nicht laufen müsste und, ach ne kein Bock mehr auf den Quatsch, ich lauf einfach. Das ist eh die viel sicherere Methode. Ich will gar nicht daran denken was wäre wenn ich einen Unfall bauen würde. Dad würde mich umbringen wenn ich seiner Maschine etwas zu Leide tue.

Mittlerweile bin ich schon bei der Hälfte des Weges. Laicee, welche mich bereits drei Mal angerufen hat und fragt wo ich bleibe hat es dennoch endlich aufgegeben mich dazu zu bringen schneller zu fahren. Ja genau, schneller zu fahren. Habe mich doch für das Motorrad entschieden. Im Wind wehen meine Haare nämlich so schön. Zumindest stelle ich es mir so vor.

Vielleicht hätte ich mich doch ein wenig mehr beeilen sollen, mittlerweile ist es kurz nach elf Uhr. Hauptsache ist doch das ich jetzt überhaupt da bin. Wehe der Alkohol ist alle wenn ich oben bin! Dann kann ich ja gleich wieder gehen.

Stopp! Kurz vor der Wohnungstür bleibe ich abrupt stehen. Olivia sagte, dass Charles auf der Party sein wird. Wieso geht er auf eine Party von Laicee? Wieso hat er mich nicht gefragt ob ich mitkommen will? Immerhin bin ich doch seine Freundin oder so was in der Art. Tzzz. Er wird mich sowieso nicht erkennen, bei den Mengen die er schon getrunken haben wird.

Ich stelle mich und meine Freunde als alkoholsüchtige dar. Ich trinke selten. Nur auf Partys und ab und zu wenn ich schlecht drauf bin. Ich muss doch ein Vorbild für euch sein! Seid Stolz auf mich.

Ich würde nie etwas mit den Jungs aus meiner Clique anfangen, sie sind wie dir großen Brüder die ich nie hatte. Daniel, Charles, Chris, Sel, Marry und ich. Eine große glückliche Familie. Das klingt extrem schnulzig, romantisch und welcher Scheiß auch immer. Ich muss definitiv endlich aufhören. Wir sind hier ja nicht mehr im Kindergarten.

„Wieso stehst du vor der Tür? Findet die Party nicht eigentlich drinnen statt?“

„Marry!“ rufe ich erfreut und falle ihr um den Hals. „Wir haben uns ja ewig nicht gesehen!“

Ein wenig verwirrt blickt sie mir zuerst in die Augen dann auf die Haare. Ihr Blick hellt sich auf. „Blair?“ fragt sie. „Irgendwie siehst du anders aus.“ Meint sie dann und legt sich nachdenkend einen Finger auf den Mund.

„Habe mich nur mehr geschminkt.“ Winke ich ab. „Lass und lieber tanzen gehen.“ Munter ziehe ich sie an der Hand mit hinein.

Gleich bei betreten kommt mir ein Schwall warmer Luft entgegen. Meine Jacke hänge ich einfach über einen der Barhocker, spätestens morgen Abend wird Laicee sie mir vorbei bringen.

„Sind die anderen auch da?“ frage ich während ich versuche die Aufmerksamkeit des Barkeepers auf mich zu ziehen.

„Scotch.“ Rufe ich ihm einfach zu, als er mich dann endlich erblickt. Empört blickt Marry an. „Du hattest schon genug.“ Schreie ich sie über die Laute Musik hin an. Mit einer Hand schnappe ich mein Glas und dränge mich durch die Massen. Wenn sie es mir nicht sagen will dann suche ich die anderen halt selbst.

Chris? Gefunden. Sitzt mit einem Mädchen an der Bar.

Charles? Noch nicht gesichtet.

Daniel? Eng umschlungen mit einem Mädchen auf der Tanzfläsche.

Sel? Die mag keine Partys.

Marry? Ist wahrscheinlich auf dem Klo um sich zu übergeben. Sie verträgt Alkohol nicht so gut.

Aktualisierung.

Charles!

Wo? In einem Schlafzimmer!

Wie viele Personen? 2!

Genaue Beschreibung? Lieber nicht!

Ich kann es ihm nicht übel nehmen, immerhin sind wir nicht richtig zusammen. Ach was soll es.

Ende.

Und dies war die Geschichte von der für immer allein bleibenden Jamie.