Kapitel 27

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"Wir sollten wieder zurück apparieren.", kicherte Lily als es zu regnen anfing.
James grinste. "Bist du etwa aus Zucker? Komm schon, ich will dich noch kurz für mich alleine haben."
Lily verdrehte ihre Augen. Diese Geste ihrerseits war so gewohnt und es fühlte sich an, als wären sie schon ewig zusammen. "Bei dir daheim sind wir doch auch für uns."
James schnaubte. "Das glaubst auch nur du. Dann will meine Mum wieder alles über Muggel wissen und Dad will dir bestimmt wieder einen seiner unwitzigen Witze erzählen. Ich bin da schnell außen vor."
"Oh, du Armer.", lachte Lily und versuchte mit der Hand ihr Gesicht vom Regen zu schützen, der unerbitterlich auf Muggellondon niederürasselte. 

"Aber wenn wir jetzt nicht gleich irgendwo reingehen, wird mir noch kälter als ohnehin schon. Du hast nicht zufällig einen Regenschirm dabei?"
"Ich könnte einen herbeizaubern. Oder aber wir tanzen, damit uns warm wird.", schlug James schelmisch grinsend vor.
"Was?", hakte Lily ungläubig nach. "Tanzen?"
"Na klar! Darf ich bitten?", fragte James und hielt ihr seine Hand hin. "Du bist verrückt.", lachte Lily und ergriff die dargeboten Hand. Augenblicklich zog James seine rothaarige Freundin zu sich und fing in einem flottem Tempo an, Lily durch den Regen zu wirbeln. "Du bist echt besser geworden, Evans.", meinte er vergnügt. "Ich hatte eben einen guten Tanzlehrer.", erwiderte sie grinsend, während ihr feuerrotes Haar um ihren Kopf flatterte. "Den besten würde ich meinen.", fügte James hinzu. Lily gab ihm einen spielerischen Klaps auf den Oberarm. 

"In dieser Hinsicht wirst du dich wohl nie ändern.", meinte sie, konnte sich aber ein kleines Grinsen nicht verkneifen. James zwinkerte ihr schelmisch zu und führte sie in eine Drehung. "Es macht mir einfach zu viel Spaß, dich zu ärgern, Lil."
"Lil?"
James gluckste. "Der Name passt zu dir."
Lily schnaubte. "Falls du auf meine Größe anspielst..."
"Das würde ich doch niemals wagen.", grinste der Schwarzhaarige und zog Lily in seine Arme. Keinen Augenblick später lagen seine Lippen auf ihren und seine Hand verschwand in ihrer roten Mähne. So standen sie eng umschlungen im Regen und James vergaß die Außenwelt um sich herum. Lilys Hand an seiner Wange nicht gerade besser. Sanft lösten sie sich nach einer Weile wieder und grinsten sich breit an. 

James verlor sich fast in den grünen Augen seiner Freundin und strich zärtlich über ihre Taille. "Ich hätte niemals gedacht, dass ich wirklich eines Tages mit dir zusammen im Regen tanzen würde.", kicherte Lily und strich sich über das inzwischen durchnässte Haar. James lachte leise. "Was meinst du, wie ich mich fühle? Da versuche ich schon Ewigkeiten mein Glück bei dir und jetzt hat es endlich geklappt mit uns beiden."
Lily schüttelte lächelnd den Kopf. "Schon verrückt. Noch vor zwei oder drei Monaten hätte ich jedem den Vogel gezeigt, hätte er mir gesagt, dass ich mit James Potter zusammen kommen würde." 
"Und wie fühlt sich das bisher an?", wollte James wissen. Lächelnd fuhr Lily seine nasse Augenbraue nach. "Wunderbar."
James gluckste durch ihre sanfte Berührung bestärkt. "Mit dem Feind zu schlafen ist eben sexy."

Erst danach bemerkte er, was er da gesagt hatte. Erschrocken sah er Lily an, die auch erstarrt war. Er räusperte sich nervös. "Äh, das habe ich nicht so gemeint. Ich meine, dass ist bloß...das habe ich bloß so daher geredet. Tut mir leid, ich wollte nicht...ich weiß, dass wir noch nicht...bei diesem Punkt angekommen sind. Ich meine-"
Lily unterbrach ihn leise lachend. "Schon in Ordnung, James. Ich habe es verstanden."
Sie schlang ihre Arme um seinen Nacken und James atmete erleichtert aus, auch wenn ihre Geste sein Herz schneller schlagen ließ. "Außerdem...das können wir ja noch herausfinden.", flüsterte sie dann in sein Ohr, sodass sich auf James gesamtem Körper eine feine Gänsehaut ausbreitete.
Er grinste schief und küsste sie. "Ich freue mich darauf." Ein dunkles Grollen am Himmel ließ sie besorgt nach oben schauen. "Vielleicht sollten wir doch lieber nach Hause gehen.", meinte James und griff nach Lilys Hand. Diese nickte und schon als der erste Donner zu hören war, waren die beiden im Potter Manor angekommen.

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