Kapitel 5

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Die Party war in vollem Gange.
James lehnte Robyn gegen eine Wand, während er mit den Händen ihre Hüften entlang fuhr. Ihre Lippen lösten sich und beide atmeten schwer. Robyn grinste zu ihm hoch. "Ich hab dich vermisst, Jamie."
James räusperte sich. Das ging in eine Richtung, die ihm gar nicht gut gefiel. "Ähm, ja.", meinte er und beugte sich runter, um seine Lippen wieder auf ihre zu legen. Robyn erwiderte den Kuss und legte ihr Hände in seinen Nacken.
Erneut drückte er sie an die Wand und bat mit seiner Zunge um Einlass, doch Robyn löste wieder ihren Kuss.
"James, ich-"
Seufzend nahm James seine Hände von ihr. "Was ist denn?"
"Naja, ich wüsste gerne, was dir das hier bedeutet, bevor wir weiter gehen.", sagte sie und sah ihn mit hoffnungsvollen Augen an.
Laut atmete James aus. "Hör mal, Robyn...Ich will jetzt einfach nur Spaß haben."
"Und?"
Verständnislos sah James sie an. "Und was? Das ist alles, was ich will. Ich brauche momentan keine Beziehung."
In Robyns Augen schossen Tränen und sie sah ihn ungläubig an. "Was? Und dann machst du mir solche Hoffnungen?"
James zog seine Augenbrauen zusammen. "Also so weit ich mich erinnere, hast du angefangen."
"Ja, weil ich dachte, dass ich noch Chancen bei dir habe!", rief sie zornig.
"Tja, dann hast du dir aber selbst falsche Hoffnungen gemacht.", entgegnete er schulterzuckend. "Ich habe nämlich kein Interesse an dir."
Plötzlich schlug sie ihm ins Gesicht.
"Du Arschloch!", schrie Robyn, drehte sich um und lief davon.
Fluchend fasste sich James an die linke Wange, die höllisch brannte.
Genervt brummte er, schnappte sich ein paar Feuerwhiskey-Shots und kippte sie hintereinander hinunter.
Robyn war ein Fehler gewesen. Seine Stimmung war im Keller und seine Wange schmerzte.

"Was ist dir denn über die Leber gelaufen, Potter?"
Erschrocken ließ er den letzten Shotbecher fallen. Dass diese Stimme ihn einmal so gelassen ansprechen würde, hätte er sich nie im Leben erträumt. James drehte sich zu Evans um, die sich eine Flasche Butterbier von der Theke nahm.
Sie sah wirklich gut aus in ihrem Kleid und ihr langes rotes Haar war glatt und glänzte.
"Bin ich so angsteinflößend?", wollte sie grinsend wissen und nahm einen Schluck aus der Flasche.
James, der komplett überfordert war mit der Situation, bekam kein Wort heraus. Was dachte sich Evans nur dabei, ihn einfach so aus dem Nichts anzusprechen? Er arbeitet doch schon hart genug daran, sie zu vergessen.
Evans sah ihn amüsiert an. "Da hat es aber jemandem die Sprache verschlagen. Keine Sorge, ich fresse dich schon nicht auf."
James räusperte sich und kratzte sich nervös am Hinterkopf. "Ich, ähm, habe keine Angst vor dir."

Was war er doch für ein Idiot. Da stand das Mädchen seiner Träume vor ihm und alles, was er herausbekam war das.
Evans lachte. "Gut zu wissen, denn das wäre nicht so vorteilhaft für unsere Zusammenarbeit, nicht wahr?"
Das rüttelte James wieder wach. "Du weißt es also schon?", fragte er verwirrt.
Evans nickte. "Remus hat es mir erzählt."
"Ah, Remus.", meinte er genervt. Mit dem würde er später nochmal ein ernstes Wörtchen reden müssen. "So sollte das eigentlich nicht laufen."
"Ach, ist doch halb so schlimm.", winkte Evans ab und trank von ihrem Butterbier.
"Das heißt, dir macht das gar nichts aus?", fragte James fassungslos. "Hätte ich echt nicht damit gerechnet, dass du darauf so cool reagierst, Evans."
Sie lächelte schief. "Naja, eigentlich habe ich das nicht so gelassen genommen, aber Remus hat mir ein bisschen gut zu gesprochen."
James bemerkte, dass sie das eigentlich nicht hatte sagen wollen, denn sie sah ihn etwas erschrocken an.
James grinste und fühlte sich wieder wohler in seiner Haut, den Schock hatte er überstanden.
"Achja, und was hat er denn gesagt, der Gute? " Er schnappte sich ebenfalls ein Butterbier und lehnte sich lässig an die Theke.
"Naja...zusammengefasst ungefähr so, dass ich dir eine Chance geben soll, weil du in Wirklichkeit die Verantwortung in Person bist.", meinte Evans und blickte ihn herausfordernd an, als wolle sie von ihm, dass er ihr das beweist.
James lachte lauthals los, sagte aber nichts.
Evans sah ihn mit gerunzelter Stirn an.
"Ach, Evans.", sagte James schließlich doch unter ihrem verständnislosen Blick. "Mach dir keinen so Kopf, das wird schon, ich kann mich zusammenreißen. Sieh das ganze ein bisschen lockerer. Und jetzt lass uns über etwas anderes reden."
Evans schnaubte nur, protestierte allerdings nicht.

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