ᶜᴴᴬᴾᵀᴱᴿ ˁᴵˣ

1.1K 36 0
                                    

Es passiert wirklich und wahrhaftig

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Es passiert wirklich und wahrhaftig. Ich werde mit Gabriel auf ein Date gehen. Wenn mir jemand vor vier Monaten nach dieser Nacht gesagt hätte, dass ich einmal mit ihm ausgehen würde, hätte ich ihn womöglich geschlagen, doch seit ich heute morgen aufgewacht bin, kann ich nicht aufhören zu lächeln. Mal davon abgesehen, dass ich mich wie sonst auch in der Früh übergeben habe.

Da ich heute keine Kurse hatte konnte ich mich voll und ganz darauf konzentrieren, was ich heute anziehen werde. Mein Kopf hat alle möglichen Szenarien durchgespielt, die ich nur kannte und das war nicht lustig. Schließlich verbrachte ich den halben Vormittag damit vor dem Fernseher zu lümmeln und Eiscreme zu essen, dann hatte ich ein mentales Tief, als mir einfiel, dass ich so nur fetter werde. Also stand ich eine ganze geschlagene Stunde vor dem Spiegel und fragte mich, ob er mich so überhaupt attraktiv findet. Eigentlich total irrelevant, aber ich und meine Hormone haben es geschafft.

"Was zum Teufel machst du auf dem Fußboden?" Ich sah hoch und entdeckte Paisley über mir stehen. Sie muss wohl gerade von ihren Kursen zurückgekommen sein. "Ich gräme mich über mein Leben" murmelte ich und schloss erneut meine Augen. "Gott im Himmel, ich weiß echt nicht was ich mit dir machen soll. Du hast heute ein Date, das ist dir schon klar. Es ist bereits 16:00 Uhr und du solltest dich auch körperlich darauf vorbereiten." Ich riss die Augen auf und versuchte aufzuspringen, doch das funktionierte nicht, also plumpste ich wieder auf den Boden. Paisley lachte, doch ich schlug ihr auf ihre Knie. "Hilf mir auf" jammerte ich und streckte die Arme so weit aus, wie ich nur konnte. Lachend griff sie nach meinen Armen und zog mich mit Mühen hoch. "Du wirst immer schwerer, Mama Bär. Es ist gut, dass du zu ihm ziehst, er kann dich sicherlich noch mit Leichtigkeit aufheben." Ich wusste nicht ob ich beleidigt sein sollte, oder mir Gabs nackten Oberkörper vorstellen sollte. "Das tut doch nichts zur Sache, du musstest mir fast nie aufhelfen." Paisley drehte sich wieder in meine Richtung und zog eine Augenbraue hoch. "Das ist das einzige Wort, dass man bei dir öfter als 5 Mal am Tag hört. Ich muss dir ständig aufhelfen. Kannst du dich nicht mehr an letzte Woche erinnern, als du nicht aus deinem eigenen Bett gekommen bist und dir fast in die Hose gemacht hast, hätte ich dir nicht aufgeholfen." Ich spürte, wie ich rot wurde, obwohl niemand außer uns anwesend war. "Es war ein Notfall, okay? Dann konnte ich mich eben nicht aus dem Bett hochhieven, na und, dafür sind beste Freunde eigentlich da. Um sich zur Seite zu stehen." Paisley lachte, sie krümmte sich förmlich und landete halb auf der Couch. Ich zog eine Schnute. "Warte nur ab, bis du schwanger bist und nicht mehr von der Couch hochkommst, dann lasse ich dich dort versauern." Ihr lachen hörte auf und sie sah mich mit diesem speziellen Blick an der sagte, ich solle ja den Mund halten. "Okay, Spaß beiseite, weißt du schon, was du heute anziehen wirst?" Okay, diese Frage versetzte mich in leichte Panik. Ach Scheiße, was sagte ich denn, in verdammte, riesengroße, wie eine Lawine über dich rollende Panik. "Ähh, nein?" Es hörte sich eher wie eine Frage als eine Antwort an, aber sobald die Worte meine Lippen verließen packte Paisley mich am Arm und schleifte mich nach oben zu meinem Kleiderschrank.

Bald flogen meine Klamotten durch die Luft und ich sah meiner besten Freundin etwas genervt zu, wie sie ein Kleid nach dem anderen in die Luft schmiss, dass musste ich dann alles in die Kisten reinpacken. Vermutlich hatte sie mir einen Gefallen getan. "AHA. Das ist perfekt für dein Date." Sie hielt ein dunkelgraues Kleid hoch, dass mir angezogen vermutlich etwa bis zur Mitte meiner Oberschenkel reichen wird, eigentlich ist es etwas länger, aber da ich gerade etwas mehr Bauchumfang hatte, würde es gerade noch so gehen. Das Kleid war mit süßen Knöpfen verziert, so dass es aussah, als hätte man das Kleid quer zugemacht. "Nicht zu nuttig, ich weiß nicht einmal wo er mit mir hingehen wird." Paisley sah mich an, das Kleid immer noch hoch erhoben, als wäre es Simba höchst persönlich. "In einen Vergnügungspark werdet ihr wohl nicht gehen in deinem Zustand." Das war ein Punkt für sie. Gabriel kannte mich zwar noch nicht so lange, aber wenn man gestern Nachmittag berücksichtigte wusste ich, wie fürsorglich er sein konnte und sein würde. "Gib schon her, du Nervensäge." Ich riss ihr das Kleid aus den Händen und betrachtete es genauer. Der Stoff war weich und würde sich angenehm an meine Haut schmiegen. "Das hast du nur ausgewählt, weil ich da drunter keinen BH anziehen kann, oder?" fragte ich und betrachtete die Spagetti Träger. Paisley grinste nur und zuckte mit den Achseln. Mit einem tiefen Seufzer schleifte ich mich selbst ins Bad um duschen zu gehen. Wisst ihr was das unschönste an einer Schwangerschaft ist? Nicht etwa das Kotzen (obwohl das auch scheiße ist) oder auch nicht die geschwollenen Füße. Nein, es ist die Unmöglichkeit sich zu rasieren. Wenn ihr wisst was ich meine. Nicht einmal mehr die Bikini Zone, ich kann da unten fast nichts mehr sehen, gar nichts. Der Bauch ist zwar noch nicht soooo extrem groß, aber groß genug. Seufzend entledigte ich mich meiner Kleider und stellte mich unter die angenehm warme Dusche.

Während ich mich wusch dachte ich darüber nach, wie hart ihn die Erkenntnis, dass er Vater werden würd wirklich getroffen hatte, denn als ich es ihm erzählt hatte wirkte er nicht im geringsten aufgebracht oder wütend

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Während ich mich wusch dachte ich darüber nach, wie hart ihn die Erkenntnis, dass er Vater werden würd wirklich getroffen hatte, denn als ich es ihm erzählt hatte wirkte er nicht im geringsten aufgebracht oder wütend. Er war ruhig und hat die Tatsache einfach so hingenommen. Eine ganz leise Stimme in meinem Hinterkopf sagte mir, dass das alles zu gut war um wirklich wahr zu sein. Gabriel war das Musterbeispiel eines Mannes. Er war nett, freundlich, heiß, fürsorglich, lief nicht vor Problemen weg, hatte ich schon erwähnt, dass er aussieht wie ein verfluchter Gott? - Er war wie eine Fata Morgana. Zu perfekt. Aber vermutlich sollte ich einfach dankbar sein und es so nehmen wie es ist, denn noch perfekter kann es gar nicht werden.

Als ich mich fertig gewaschen hatte und nicht mehr wie eine Obdachlose roch (Hormone - mehr Schweiß) trocknete ich mich ab und cremte mich mit meiner Lieblings Bodylotion ein. Hibiskus und Granatapfel. Es roch einfach himmlisch. Als ich dann mit dem angezogenen Kleid vor dem Spiegel stand musste ich lächeln. Meine Haut war nicht so dunkel wie die meiner Eltern, sie hatte eher die Farbe von hellem Kakao, aber mein afrikanisches Erbe drängte sich an meinen Haaren nach außen. Sie waren dunkel und sahen mit ihren wilden Locken aus wie glänzende, schwarze Asche. Und dann waren da noch die Sommersprossen. Ich hatte keine Ahnung woher ich die hatte, aber sie waren da und bildeten ein wichtiges Detail in meinem Gesicht. Meine Augen strahlten mir in einem intensiven, ebenso dunkeln braun entgegen. "Wie lange willst du dich noch im Spiegel bewundern, es ist fast halb sieben und deine Haare sind noch nass." Sie war wie ein Wecker. Ein nerviger noch dazu. Aber ich holte den Föhn heraus und trocknete damit meine Haare so schnell ich konnte. Am Ende lagen sie wie ein perfektioniertes Vogelnest um meinen Kopf, darum stürmte Paisley ins Bad und stylte sie etwas mit Gel, damit sie an Ort und Stelle blieben.

Obwohl ich Make-up hasste entschied ich mich dazu meine roten Stellen etwas mit Puder abzudecken. Es dauerte etwas, doch nachdem Paisley mir mit der Wimpernzange fast das Auge ausgestochen hatte und dann gleich noch einmal mit der Mascara war ich endlich so weit. "Ahhhh" Paisley schrie, als sie die Türklingel hörte. Ich sah sie an und fragte sie: "Dein Ernst?" Sie hatte ihre rechte Hand auf ihre Brust gedrückt und atmete heftig. "Ich bin eben schreckhaft und jetzt geh und hab Spaß mit deinem Romeo. Aber nicht zu viel Spaß, denn das Baby will nicht gestoßen werden" Sie zwinkerte. Ich jedoch verdrehte nur die Augen, schnappte mir meine kleine Tasche und riss die Wohnungstür auf. Niemand stand davor. "Er steht unten, du Vollhonk." lachte Paisley von hinten und ließ sich auf die Couch fallen. Ich zeigte ihr den Mittelfinger, zog die Tür hinter mir zu und ging das eine Stockwerk nach unten.

Gott hat mir wahrhaftig sein Abbild geschickt. Oder es ist der Teufel, aber wen juckt das schon. Ich ging lächelnd auf die Tür zu und beobachtete, wie sein Mund sich öffnete und seine Augen über meinen Körper wanderten. Still dankte ich Paisley, dafür, dass sie dieses Kleid ausgewählt hat. Ich drückte die Türe auf und blieb vor ihm stehen. Er sagte nichts. "Können wir?" Er schnappte aus seiner Trance und nickte. "Wo bringst du mich hin?" fragte ich neugierig. Er lachte. "Das wirst du schon sehen. Steig einfach in den Wagen." Eine Augenbraun flog meinerseits in die Höhe. "Du willst es mir nicht sagen und kommandierst mich herum. Vorsicht, Gab." Natürlich war das ein Spaß. Er lächelte mich über das Dach des Wagens an. "Einsteigen" grinste er noch einmal und öffnete seine Tür. Das würde definitiv interessant werden.

a d d i c t e d.   - emotion Series - {book 3}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt