Mitch Pov
Was zur Hölle war gerade passiert? Ernsthaft ich hatt keine Ahnung. Jack war eine lächerlich unverantwortliche Person aber irgendwie hatte er es geschafft die Situation unter kontrolle zu bekommen. Ohne zu zögern hatte er mich aus dem Raum geholt. Er hatte keine Fragen gestellt oder mich beurteilt. Er hatte einfach weiter geplappert als wäre es keine große Sache, als hätte er mich nicht gerade von einer Panikattacke gerettet. Scheiße. Wie zur Hölle soll ich denn damit umgehen? Echt jetzt.
Ich atmete langsam aus. Okay, ich musste meine Gedanken ordnen. Musste einen Plan erstellen wie ich mir Jack gegenüber verhalten sollte. Die Zimmertür ging langsam wieder auf. Panik überkam mich. War er schon wieder da? Ich konnte jetzt nicht mit ihm umgehen. Verdammt, er hatte mir keine Zeit gegeben.
Ich drehte mich um. Das Blut schien in meinen Adern zu gefrieren. Mein Vater war kein attraktiver Mann. Er war so breit dass er kaum durch den Türrahmen passte. Sein Gesicht war mit Narben und Falten übersehen. Aber sein Lächeln hatte einen sofortigen Effekt. Es machte alles viel angenehmer, ließ ihn freundlich erscheinen. Nachdem er es endlich geschafft hatte sich ins Zimmer reinzuquetscht stand er nur da. Er kratzte sich verlegen am Arm, starrte auf den Boden.
"Ähm...Hey?"
Oh Mann. Er sah nicht aus wie der König von einem Orgienschloss. Eher wie ein unbeholfener Bauarbeiter der noch bei seiner Mutter lebte. Die ganze Situation war so unangenehm ich wollte einfach im Boden verschwinden. Ich antwortete nicht, starrte ihn nur mit meinem Killerblick an. Killerblick? Ach Scheiße ich musste aufhören Jacks komische Begriffe zu benutzen. Er hatte einen schlechten Einfluss auf mein Vokabular.
"Also...wie geht es dir? Ist lange her..."
Er lachte vorsichtig. Jemand erschieß mich. Bitte.
"Ich weiß dass es schwierig für dich war...hier her zurückzukommen. Nach der ganzen Natasha Situation."
Das Rauschen in meinen Ohren wurde lauter. Ich hatte ihren Namen seit zehn Jahren nicht mehr gehört, ja nicht einmal gedacht. Ich konnte Blut in meinem Mund schmecken, als ich mir zu stark auf die Zunge biss.
"Nur damit du es weißt, ich hab ihr gesagt sie soll sich von dir fern halten während du hier bist. Also ja..."
Mein Vater wusste genau was zwischen mir und Natasha passiert war. Er wusste es genau. Trotzdem arbeitete sie immer noch für ihn. Ich war nicht einmal wütend. Nur unglaublich frustriert. Bevor mein Vater weiter reden konnte ging die Tür auf und Jack platzte rein, dramatisch wie immer, mit Paula und Ivana im Schlepptau. Er blieb kurz stehe, musterte meinen Vater.
"Hey! Dich kenn ich doch, du bist auf dem Weg zum Aufzug gegen mich gelaufen."
Mein Vater lächelte kurz.
"Ja ähm...tut mir nochmal Leid."
Jack wedelte mit der Hand.
"Kein Problem Mann..."
Jack sah zu mir rüber. Musterte meine Körperhaltung. Sofort verschwand seine freundlichkeit und er musterte meinen Vater argwöhnisch.
"Hör mal freundchen, ist nicht wirklich nett in die Zimmer von anderen Leuten einzubrechen..."
Ivana, die hinter ihrem Bruder stand spannte sich an. Sie suchte mein Gesicht ab, nach einer Spur von Verletzung oder Anzeichen dass mein Vater eine Gefahr darstellte. Mein Vater drehte sich zu mir um.
"Oh...du hast Freunde, wie nett!"
Meine Güte.
"Das sind nicht meine Freunde."
Zischte ich durch zusammengebissenen Zähne hindurch. Paula verdrehte die Augen.
"Sei kein Arsch Mann."
Sie sagte nichts weiteres dazu. Ich runzelte die Stirn. Seit wann war ich denn mit Paula befreundet?
Ivana und Jack sagten nichts, starrten weiterhin meinen Vater an. Ich seufzte genervt.
"Kann ich euch Lord Stefan van Amtsick vorstellen? Meinen Erzeuger."
Jack blinzelte. Starrte erst mich dann meinen Vater an.
"Wie bitte?"
Was für eine Dramaqueen.
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Von Liebe Gejagt
Fantasy((Dies ist das zweite Buch in einer Triologie! Bitte lest "Vom Tod geliebt" zuerst!!)) Mitch war verwirrt. Und er hasste es verwirrt zu sein. Er war ein simpler Mann, seine Arbeit als General war seine höchste Priorität. Sein Leben war ruhig. Angene...