Jack Pov
Wirklich jetzt. Ich ließ den Typen zwei Sekunden alleine und da wird er schon von seinem entfremdeten Vater konfrontiert. Musste ich wirklich die ganze Zeit an ihm hängen? Wahrscheinlich. Naja, wie gesagt, ich half gerne. Stefan war beeindruckend, aber nicht auf die Weise die ich erwartet hatte. Er war verdammt unbeholfen. Dieser riesige, vernarbte Mann dem dieses ganze Schloss gehörte war peinlich berührt. Mitch starte ihn mit so einem bösen Blick an, dass ich sogar zusammen zuckte.
"Also...ich wollte euch alle zum Abendessen einladen. Vielleicht können wir ein paar Sachen wieder nachholen weisst du? Ich hab gehört du arbeitest jetzt für die Garde, mit Benjamin...ich bin stolz auf dich."
Ach Gott, mein Herz schmelzte fast. Dieser Mann wollte einfach nur mit seinem Sohn wieder in Kontakt kommen. Aber Mitch schien es einfach nur wütend zu machen. Dann runzelte ich die Stirn. Mitch's Vater kante Benjamin? Den Anführer der Garde und technisch gesehen unser Boss. Naja, mein Vater hatte letzten Monat die Garde gekauft um meine Geschwister und mich dazu zu zwingen für ihn zu arbeiten aber das ist alles nebensächlich. Benjamin kante Mitch. Er war sein Anführer und Mitch vergötterte ihn. Benjamin musste wissen was zwischen Mitch und seinem Vater vorgefallen war.
"Nein. Wir suchen nach einem Berserker und einer Valkyrie. Sind zusammen hier, ungefähr vor einem Monat angekommen."
Ich konnte die enttäuschung in Stefans Gesicht sehen.
"Vielleicht können wir es über einem Abendessen..."
"Nein."
Unterbrach ihn Mitch. Stefan seufzte.
"Ja sie sind hier. Sehr angenehme Leute. Werde wahrscheinlich heute Abend auf der Party sein."
Ich konnte sehen wie Paula fast vor erleichterung zusammen sackte. Die Valkyrie liebte ihre Schwester, seid dem Ronja von ihrem Liebhaber Harris entführt worden war hatte sie sich Sorgen gemacht. Jetzt hatte Paula eine kleine Hoffnung sie bald wieder zu sehen.
Stefan blieb eine Weile lang in der Mitte des Raumes stehen. Dann lächelte er unsicher, drehte sich um und stapfte raus. Kurz war es still. Mitch grunzte etwas und verschwand ohne ein weiteres Wort im Badezimmer. Etwas krachte, ich konnte Glas splittern hören, ein dumpfes Brüllen. Ivana sah mich vielsagend an. Ich verdrehte die Augen.
"Ja, ich gehe schon."
Mit einem Seufzer klopfte ich an der Badezimmertür.
"Mitch. Es hilft nicht das Badezimmer zu zerstören."
Er antwortete nicht.
"Hör mal du riesen Baby, du machst jetzt diese Scheiss Tür auf sonst hol ich deinen Vater wieder her und sag ihm dass du mit ihm Abendessen willst."
Die Tür wurde aufgerissen und ein keuchender Mitch starrte mir entgegen. Ich blieb unberührt. Er sah hinter mir wo uns Ivana und Paula beobachteten und zerrte mich ins Bad. Er knallte die Tür so hart hinter uns zu dass der ganze Raum zitterte. Der Spiegel lag in Scherben auf dem Boden. Meine Güte er hatte ein Loch in die Betonwand geschlagen.
"Kannst du mir bitte erklären was dein Problem ist?"
Fragte ich und verschränkte die Arme vor der Brust.
"Halte dich aus meinen Angelegenheiten raus."
"Fängst du wieder damit an? Dein Vater versucht nett zu sein, hat uns sogar Information umsonst gegeben. Warum gibst du ihm keine Chance?"
Oh oh. Mitch knallte seine Hände gegen meine Schultern und schubste mich in die Wand.
"Du weißt nicht was sie mir angetan hat. Du hast keine Ahnung was in meinem Leben passiert. Du kennst mich nicht."
Er legte den Kopf leicht schief, starrte mich abfällig an, als wäre ich nicht anderes als ein ekliges Insekt. Ich runzelte leicht die Stirn. Sie? Über wen redete er?
"Lass mich eine Sache klar machen. Ich mag dich nicht. Ich hab kein interesse an einem nervigen, hyperaktiven Idioten, der keine Ahnung hat wie man Verantwortung über sein Leben übernimmt. Ich toleriere dich nur weil deine Eltern einen Babysitter für dich brauchen weil du zu dumm bist um auf dich selbst aufzupassen. Also glaub niemals das ich dir irgendwelche Information über mein Leben schulde."
Er keuchte. Seine Schultern waren so angespannt ich dachte er würde seine schicke Jacke zerstören. Was für ein kleiner Mistkerl. Dachte er wirklich dass er mich mit Worten und Beschimpfungen abschrecken konnte? Ich war in einem Haushalt mit zwei Schwestern aufgewachsen. Ich hatte schon viel schlimmeres gehört. Trotzdem sagte ich nichts. Ich starrte ihm nur direkt in die Augen bis er einen verwirrten Schritt nach hinten machte. Er verstand meine Reaktion nicht. Verstand nicht warum ich ihn nicht anschrie oder in Tränen ausbrach. Nach einer Weile bewegte ich mich in Richtung Tür, und ließ ihn alleine im zerstörten Badezimmer zurück.
Sollte er doch in seinem schlechten Gewissen ertrinken. Denn so wie ich Mitch kannte, und ich kannte ihn verdammt noch mal, würde er die ganze Sache bald bereuen. Er war verdammt sensitiv was solche Situationen anging. Obwohl er immer so eine kühle Fassade aufrecht erhielt hasste er es andere zu verletzen. Und gerade in diesem Moment würde ich ihn im Glauben lassen dass ich verdammt verletzt war. Ich grinste leicht. Mann, manchmal war ich echt gemein. Aber damit musste er jetzt leben. Diese kleine Tirade war alles andere als abschreckend gewesen. Es machte ihn nur noch interessanter.
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Von Liebe Gejagt
Fantasía((Dies ist das zweite Buch in einer Triologie! Bitte lest "Vom Tod geliebt" zuerst!!)) Mitch war verwirrt. Und er hasste es verwirrt zu sein. Er war ein simpler Mann, seine Arbeit als General war seine höchste Priorität. Sein Leben war ruhig. Angene...