Jack Pov
Ich war gerade auf dem Weg zurück zu Mitch mit einem extra starken Kaffe, als ich Ivana erblickte. Ich blieb nur eine Sekunde lang stehen bevor ich reagierte.
"Ivana, nein!"
Ich stellte den Kaffe ab und verscuhte ihr das Telefon abzunehmen. Sie kreischte und rannte weg.
"Leila, er versucht mich zu schlagen!"
Ich biss die Zähne zusammen. Ich hätte es wissen sollen, dass diese verdammte Tratschtante keine Sekunde warten würde um unserer Schwester alles zu ezählen. Ivana reichte mir mit einem gemeinen Grinsen das Telefon.
"Sie will mit dir reden."
Ich riss ihr das Handy aus der Hand.
"Ich hasse dich."
Mit einem Seufzen hielt ich es mir ans Ohr.
"Was?"
Es wurde still. Dann...
"Du hast Mitch gevögelt?!?!"
Ich verzog das Gesicht. Ivana gackerte wie eine verrückte Hexe.
"Ich habe ihn noch nicht gevögelt."
"Noch nicht???"
Ach Scheiße.
"Hör mal Leila, gibt es einen Grund warum du dich in meine Angelegenheiten einmischt?"
"Ja, weil ich verdammt noch mal keine Lust habe deine Leiche irgendwo aus einem Fluß fischen zu müssen!"
Ich verdrehte die Augen.
"So schlimm ist es nun auch wieder nicht..."
"Nein, es ist noch viel schlimmer. Wenn Mitch dir aus irgendeinem Grund nicht den Kopf abbeisst wird seine Mutter es für ihn tun."
Clara Morrigan, Mitchs Mutter war eine angsteiflößende Frau. Nicht nur weil sie die beste Freundin unserer Mutter war sondern auch weil sie unglaublich beschützerisch gegenüber ihrem einzigen Sohnes war.
"Ich kom mit Clara zurecht. Sie mag mich."
"Nicht wenn sie herausfindet dass du ihrem Baby das Herz gebrochen hast."
"Ich hab nicht vor ihm das Herz zu brechen!"
Brüllte ich ins Telefon. Es wurde still. Ivana starrte mich erschrocken an. Oh Mist. Hab ich gerade verraten dass ich vielleicht ein bisschen in Mitch verknallt war? Ich schluckte.
"Ach du Scheiße. Es ist ja noch schlimmer als ich gedacht hatte..."
Murmelte Leila. Ich wusste nicht was ich sagen sollte also legte ich einfach auf.
"Also..."
Ivana starrte immer noch. Ich legte den Kopf schief.
"Was treiben Thimos und Leila so?"
Ivana blinzelte.
"Ähm im Moment sind sie irgendwo in Afrika und versuchen mit ein paar von Papas investoren zu verhandeln. Also mach dir keine Sorgen, sie wird nicht alles stehen lassen und nach Schottland fliegen um dich anzuschreien."
"Okay danke."
Ich schnappte mir wieder den Kaffe und machte anstalten zu gehen.
"Ach ja, ist Paula wieder aufgewacht?"
Fragte ich beiläufig,
"Du weist schon...nach dem du sie K.O geschlagen hast?"
Ich grinste. Ivana wurde rot.
"Hey, ich musste was tun, du warst ja nicht besonders hilfreich."
"Ich musste mich um Mitch kümmern."
Der arme Kerl war einfach umgekippt nachdem er Harris geschlagen hatte. Was unglaublich süß von ihm war. Die ganze Sache war recht schnell eskaliert, Paula hatte Ronja fast erwürgt, als ihre Schwester versucht hatte die Situation zu erklären. Zum Schluss hatte Ivana Paula gegen den Kopf geschlagen und wir hatten mit Harris und Ronja abgemacht dass sie sich am nächsten Tag wieder mit uns treffen würden. Ich hoffte wirklich dass Mitch keinen alzu großen Kater hatte.
"Jack...bist du dir sicher dass das ganze so eine gute Idee ist?"
Ich seufzte. Ivana war vielleicht die jüngste, aber sie machte sich auch am meisten Sorgen um uns. Ich sah ihr direkt in die Augen und lächelte zuversichtlich.
"Nein. Es kan ein absolutes Desaster werden. Aber vielleicht auch nicht. Das Risiko ist es wert."
Dann machte ich mich endlich wieder auf dem Weg zu Mitch. Hoffentlich war der Kaffe noch nicht kalt. Mitch war unter normalen Umständen nicht in bester Laune. Geb noch einen recht heftigen Kater und gewisse alkohol betriebene Annäherungen dazu und ich war mir recht Sicher das ich einen Schuh oder eine Vase an den Kopf bekommen würdde wenn ich sein Zimmer betrat. Naja, ich hatte Kaffe. Vielleicht könnte ich ihn ja damit bestechen. Ich atmete tief ein und öffnete die Tür.
Mitch stand mit dem Rücken gegen die Wand da, ein Laken gegen die nakte Brust gepresst wie eine scheue Jungfer. Immerhin hatte er noch seine Hose an. Die ganze Sache hätte komisch sein können, wären da nicht seine Augen. Sie waren nicht einmal panisch sonder...volkommen blank. Als hätte seine Seele den Körper verlassen. Erst jetzt bemerkte ich die Frau in seinem Bett. Sie räkelte sich auf der Matraze, giftgrüne Augen blitzte wie Smaragde aus einem Engelgleichen Gesicht. Blonde Locken hatten sich um ihren Kopf verbreitet wie ein Heiligenschein. Hm. Die war noch nicht da gewesen als ich von fünf Minuten gegangen war. Also wirklich, ich konnte den Typen echt keine Sekunde alleine lassen.
"Hey..."
Ich lächelte die Frau vorsichtig an. Sie grinste zurück. Okay, meistens hatte ich keine Angst vor hübschen Frauen, aber dieses Grinsen...sie sah aus als wolle sie mich bei lebendigem Leibe auffressen. Was nicht sehr angenehm war.
"Ähm...Mitch ich würde gerne mit dir reden...unter vier Augen."
Er bewegte sich nicht. Gab kein Zeichen dass er mich gehört hatte. Nach ein paar Sekunden wurde mir das ganze schon recht peinlich also nahm ich ihn zaghaft an der Hand und zog ihn mit nach draußen.
"Wir sind gleich wieder da süße!"
Die Frau hob leicht einen Mundwinkel an, was irgendwie noch schlimmer war als das Grinsen. Vielleicht sollte sie einfach absolut keine Gesten mit ihrem Gesicht mehr machen. Das wäre besser für alle Beteiligte.
"Das will ich doch hoffen..."
Hauchte sie. Ich schüttelte leicht den Kopf. Als wir endlich draußen standen begann Mitch zu keuchen. Als hätte es im Raum keine Luft gegeben.
"Ja, also...ähm...du misst die ganze Sache nicht erklären wenn du nicht willst..."
Ich deutete auf sein Zimmer. Obwohl ich unglaublich neugierig war wer diese Frau war. Mitch sagte nichts. Ich kratzte mich am Nacken.
"Okay...gut. Ich wollte eigentlich nur sagen dass...ich sehr viel Spaß hatte gestern. Und generell mit dir. Ich weiß dass es dir wahrscheinlich peinlich ist und so, und ich verstehe es voll aber...ich mag es echt mit dir abzuhängen."
Immer noch keine Reaktion. War das gut oder schlecht? Egal, jetzt musste ich diese beschissenen Rede zu ende bringen.
"Was ich eigentlich sagen wollte war...das ich dich echt mag. Und ich will sehen ob da etwas zwischen uns laufen könnte. Natürlich wollen wir nichts überstürzen aber vielleicht...können wir es langsam angehen? Einfach sehen wohin die ganze Sache führt?"
Mitch blinzelte. Einmal. Zweimal. Dann warf er mir das Laken ins Gesicht und rannte los als wäre der Teufel persönlich hinter ihm her.
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Von Liebe Gejagt
Fantasy((Dies ist das zweite Buch in einer Triologie! Bitte lest "Vom Tod geliebt" zuerst!!)) Mitch war verwirrt. Und er hasste es verwirrt zu sein. Er war ein simpler Mann, seine Arbeit als General war seine höchste Priorität. Sein Leben war ruhig. Angene...