ℝü𝕔𝕜𝕜𝕖𝕙𝕣

234 24 9
                                    



„Was heißt das, du bringst mich jetzt sofort wieder zurück?!"
„Stell dich nicht so dumm an und denk mal nach. Hast du nicht vorhin schon gemeckert, dass du zurückgehen musst?"
„Hä, nein!"
Doch, eigentlich ja schon...

Unter Levis Füßen knirschte es angenehm, als er durch den angefrorenen Schnee lief und man seine Fußabdrücke deutlich erkennen konnte. „Ich bringe dich zurück, bevor es Neuschnee gibt", wiederholte er mit einem genervten Zucken seiner Augen und seine raue Stimme bebte, bevor er sich kurz kräftig räusperte.

Ich blickte aus Reflex nach oben in den Himmel, über unseren Köpfen flogen dicke, graue Wolken mit rasanter Geschwindigkeit hinweg und verdunkelten den kalten Wintertag noch mehr. Die Sonne wurde verdeckt und der peitschende, frostige Wind aus Norden ließ die Blätter der Bäume und Büsche zittern, was ein angenehmes Rauschen von sich gab.

Meine Stimmung wurde nun noch mehr verschlechtert, ich wurde allmählich irgendwie sauer auf Levi und auf die Situation.
„Willst du mich jetzt komplett verarschen?", knurrte ich gereizt und ballte meine Hände wütend zu Fäusten.

Was stellt sich dieser Typ nur vor? Mich zuerst hier behalten und mir -als fremdes Mädchen- irgendwelche unsinnigen Strafen auferlegen, damit kein anderer sie machen muss, und mich dann ohne ein schlechtes Gewissen zurückbringen, so als wäre nichts gewesen.
Na toll, ist ihm überhaupt irgendetwas Wert?!
Der Aufklärungstrupp war einfach komisch.

„Ich will jetzt los. Komm schon, rauf aufs Pferd!" Er schnippte ungeduldig mit seinen Fingern und tätschelte den Hals seines muskulösen Rappens mit dem glänzenden Fell.
Ich erkannte das Pferd, ich hatte ihm in der Nacht etwas zu Fressen gegeben.
Aha, das ist also der Reiter von dir. Interessant.

Unerwartet tauchte nun Levis Hand in meinem Blickwinkel auf, nachdem er schon aufgestiegen war.
Ich schüttelte den Kopf, plötzlich schoss nämlich ein anderer Gedanke durch meinen Kopf, der mich zum nachdenken brachte.
Mutter...?
Ich überlegte lange, eigentlich zu lange, denn Levi schnaubte schon wieder blöde Bemerkungen.
Ach, ich werde sie besuchen. Ich weiß ja jetzt, dass ich scheinbar "herzlich Willkommen" sein werde.

Ich schob seine Hand provokant lachend zurück und lehnte ab, danach stieg ich selbst auf.
Belustigt sah ich Levi an, in seinen Augen spiegelte sich jedoch nur pures Unverständnis und strenge Blicke.
„Du musst mich lotsen", murrte er.
Ist er blind?

Ich deutete auf meine gestrigen Fußspuren, die noch überall auf dem Hof verteilt eine wirre Linie bildeten.
„Das führt dich zu meinem Wohnort. Ich will mich jetzt ausruhen, wenn ich darf." Müde gähnte ich und schien dabei ein wenig zu übertreiben, aber das war mir egal.

Ich fing an ihn von hinten zu umarmen und Levi zuckte empört zusammen. „Was hältst du dich an mir fest, du anhängliches G-"
„Soll ich runterfallen? Ich kann nicht reiten", log ich und unterbrach ihn, was ihn nur noch mehr verärgerte.

Ich hielt ihn aber fest gepackt.
So fühlt sich das an, festgehalten zu werden, also halt die Klappe.
Sein Pferd setzte sich in Bewegung und wir trabten los. Immer wieder streiften einzelne Haarsträhnen seines schwarzen Haares durch mein Gesicht und ich nahm seinen himmlischen Duft war.
Was zum Teufel macht der drauf, dass er so gut riecht?!

Ich atmete tief ein und die kalte, trockene Luft drang in meine Lunge.
Mein Atem flog in sanften Wolken nach oben in die ergraute Luft und ich spürte die Gänsehaut, die sich auf meiner Haut bildete.

Zum Glück war sein Pferd eine laufende Heizung, deshalb war wenigstens ein Teil meines Körpers warm.

„Du lebst doch nicht etwa in dieser alten Scheune da, oder?" Der entsetzte Ton von Levi ließ mich hochschrecken.
Wie war das? Alte Scheune?
Ich schaute an seiner Schulter vorbei und musste grinsen. Wir waren wirklich weit gekommen in dieser kurzen Zeit.
Von weitem sah das Haus meiner Oma wirklich aus wie eine Ruine, aber nie im Leben sah es so schlimm wie das Hauptquartier aus.

„Doch, genau das tue ich." Ich reckte mein Kinn hochnäsig nach oben.
„Ich dachte, dieses Grundstück wäre überhaupt nicht bewohnt", murmelte Levi und ritt schneller.
„Ich dachte auch nicht, dass in eurer Schlossruine jemand hausen würde", gab ich zurück, musste aber böse Blicke kassieren.

Endlich war ich wieder zuhause.
Ich war voller Aufregung und gespannt darauf, wie meine Oma reagieren würde, mein Herz machte Sprünge.

Denk nach, was sollst du ihr dann sagen?

Hey hey ❤️
Kurzes Kapitel, aber habe zur Zeit voll viel zu tun haha 😂 naja, das Schreiben entspannt mich irgendwie und ich komm von meinen stressigen Gedanken weg uff 😅🙈

Ich hoffe, es hat euch gefallen und ihr seid gesund :)

Man liest sich beim nächsten Mal wieder 😘✌️

Levi X Reader || Die Stimme der LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt