𝕂𝕣𝕚𝕥𝕚𝕤𝕔𝕙𝕖 𝕃𝕒𝕘𝕖

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Meine Augen blitzten überrascht auf.
Der Glanz des milchig weißen Lichts der Sterne schimmerte auf dem schwarzen Haar und die Augen waren mir ungewöhnlich bekannt, ich wusste sofort, dass ich diese Person kannte. Zwar nur flüchtig und ich hatte ihn lange nicht mehr gesehen, aber augenblicklich schoss mir das Bild seiner Augen durch den Kopf, an diese ich vorhin gedacht hatte.

Die Person, die mich festhielt war...

Levi!
-

„Wenn du jetzt nicht sofort stillhältst, dann dreh' ich dir den Kopf um!", drohte er mir mit tiefer, leiser Stimme und packte mich an meinen Haaren und zog meinen Kopf heftig nach hinten, sodass ich für einen Moment meine Augen aus Reflex zudrücken musste.

Ich runzelte die Stirn und schnalzte mit der Zunge, ehe ich frech grinste.
Ich ignorierte den Schmerz, der durch meine Kopfhaut fuhr, als mein Kopf grob zurückgezogen wurde. Ich fand sogar in gewisser Weise Gefallen daran. „Ich denke nicht, dass du unschuldige Mädchen umbringen würdest, Levi", höhnte ich.

Es war lustig, ihn so aufgebracht zu sehen, es amüsierte mich irgendwie.

„Du kleines Miststück bist nicht unschuldig!" In seinen Augen flackerte graues Feuer und sein Blick brannte sich in meinen, aber ich hielt tapfer stand und wich in keiner Sekunde zurück.

Oh, warum denn so ungehalten vor Wut? Entschuldigt mich, dass ich euer ach-so-wertvolles Pferdegeschirr oder was auch immer das für Teile sein sollen, runtergeschmissen hab und deshalb ein bisschen Lärm gemacht habe. Ups.

Mit Kraft riss ich meinen Kopf im richtigen Moment, als Levi ganz kurz nicht aufpasste, nach unten, obwohl sich alles in mir wehren wollte.
Der kann was erleben!
„Na sieh mal einer an, dann bin ich also beim Aufklärungstrupp gelandet. Diese Ruine hier passt zu euch, man erkennt fast keine Unterschiede zwischen dieser Burg und ihren Bewohnern."
Der Aufklärungstrupp. Das also hat mir Oma verschwiegen. Aber wieso?

„Hä? Willst du mich eigentlich verarschen?" Sein grimmiger Ausdruck wurde noch härter, seine Worte klangen aber abartig weich, es herrschte ein Gegensatz zwischen Körper und Geist. Ich schauderte.
Levi blickte sich um, als würde er prüfen wollen, ob meine Aussage stimmte.
Hä, hat der allen Ernstes zugehört und will meinen Worten nachgehen?!

Mit meinen Lippen formte ich ein spitzes "Nein" und schüttelte -ich versuchte es zumindest in Levis Griff- den Kopf.

„Ich kann dich jetzt schon nicht mehr ausstehen!" Er zog mich hoch und trug mich ins Innere der Burg, ohne dass ich mich weigern konnte. Ich setzte ein paar Mal an, mich zu Wehr zu setzen, aber gab bald erschöpft auf.

Der stärkste Soldat der Menschheit.
Ich dachte an die Worte meiner Schwester, als er eine kalte steinige Treppe mit mir hochlief.
Sie war es, die ihn anhimmelte.
Sie war es, die zum Aufklärungstrupp gehen wollte.
Sie war es, die hier sein sollte, nicht ich. Aber wenn, dann nicht in dieser Situation.
Ich wollte nicht. Ich wollte nicht hier sein.

„Lass mich los, du Arsch!" Ich schlug erneut um mich, in der Hoffnung, Levi umzustimmen. „Ich will nicht mit dir mit!"
Aber eine Antwort bekam ich nicht. Nur ein unangenehmes Zischen dröhnte in meine Ohren. „Ruhe jetzt, du störst."

Dann wurde die Tür vor uns aufgerissen und Levi stolzierte mit trampelnd aggressiven Schritten hinein, im Schlepptau mit mir.

Zeitsprung

Ich saß auf einem Ledersessel, abgestützt auf meinen Händen, kaute nichts als die Luft zwischen meinen Zähnen. Meine Kieferknochen bewegten sich rhythmisch, als ich mich umsah.

„'Kenn dich, hab ich doch vorhin schon gesagt", murmelte ich mit rauer Stimme, übermüdet von der schlaflosen Nacht.
Ich war nun schon seit vorhin penetrant vor Levi rumgesessen, er betrachtete mich aus skeptischen Augen und saß gegenüber von mir.
Schon die ganze Zeit.

Hat der denn wirklich keine Lust, mal wo anders hinzusehen? Es nervt. Er gafft nun schon seit Stunden, und das mit dem leisesten Schweigen. Warum geht er nicht schlafen?

„Ich habe dich aber noch nie gesehen, nerviges Pack." Seine Antworten waren bis jetzt die selben gewesen, wir führten ein langweiliges Gespräch, beziehungsweise eine Diskussion, angestiftet von mir.

Das meint er tatsächlich ernst!
„Bescheuert. Könnte ich, dann würde ich dir sofort auf der Stelle Eine reinhauen, wie kannst du mich nur vergessen!"
Ich kochte innerlich nicht nur vor Hitze in dem Raum, ich kochte auch vor meiner immer weiter ansteigenden Wut.
Ich war an den Sessel drangebunden, außerdem wagte ich es nicht, einmal aufzustehen, denn ich wusste, dass ich gegen ihn nichts anrichten konnte.

„Tch. Du kannst aber nicht, spare dir die Mühe. Sei artig", flüsterte Levi und nahm seine Tasse Tee, doch sein Blick wich keine Sekunde von mir.
Ich knurrte und spürte, wie meine Beine allmählich einschliefen und sich mein Blut anstaute.

Ich bin immer artig. Abartig, bösartig, gutartig, einzigartig...
Ich frage mich, was du willst..?

„Was genau hast du eigentlich in der Kammer der Ausrüstungen zu suchen gehabt?"
Das Pferdegeschirr? Ach sowas, das waren diese 3D-Manöver-Ausrüstungen? Hätte ich das gewusst...
Ich blickte wieder hoch und pustete mir eine Strähne aus meinem (H/F)en Haar, zuckte mit den Schultern.

Ein schlechtes Gewissen hatte ich nicht. Ich hatte gerade nur eine schlechte Vorahnung, was als Nächstes passieren könnte...

„Ich bin (V/N) (N/N)", gab ich missmutig zu und leckte provokant meine Lippen.

Und deine Frage werde ich nicht beantworten...

Hey hey ❤️
Heute mal ein sehr kurzes Kapitel, aber das macht nichts... denke ich ;)

Es hat Spaß gemacht, es zu schreiben, seid gespannt, was als Nächstes kommt, ich freue mich auf eure Spekulationen und/oder Kritik 😇

Passt auf euch auf,

Man liest sich 😘✌️

Levi X Reader || Die Stimme der LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt