POV Clove
"Das ist doch wohl nicht euer Ernst!"
"Ihr verarscht uns!"
"Was sind das für lächerliche Regeln? Nicht rausgehen, phhh!"So motiviert fiel die Reaktion meiner Mitschüler aus, als wir ihnen die schlechten Nachrichten überbrachten.
Wir hatten alle geweckt, wobei wir den ein oder anderen mit Gewalt dazu hatten bringen müssen, die Gesellschaft von Kissen und Decke aufzugeben. Nun saßen wir in Schlafanzügen am riesigen Esstisch, der normalerweise für Festessen der Belacours genutzt wurde.
Wir zweckentfremdeten ihn ziemlich: Rue und Prim traten gegen die Tischbeine, Finnick und Thresh kippelten auf den mit rotem Samt bezogenen Stühlen um die Wette, und Johanna hatte sich kurzerhand quer über die Tischplatte gelegt, um dort weiter zu schlafen. Da sie ihre Lieblingsaxt mit beiden Händen fest umklammerte, hütete ich mich, in ihre Nähe zu kommen.
"Es scheint wahr zu sein, so leid es mir auch tut." Erklärte Annie mit ruhiger Stimme. "Uns bleibt wohl nichts anderes übrig, als das beste aus der Situation zu machen."
Dafür, wie gefasst sie mit der Lage umging, konnte ich nicht anders, als ihr höchsten Respekt zu zollen, und Finnick schien es nicht anders zu gehen.
"Das ist mein Mädchen!" Brüllte er begeistert und kippte vor Aufregung vom Stuhl, der sich ohnehin in einem bedenklichen Winkel befunden hatte.
Über seine Fröhlichkeit konnte man sich nur wundern - andererseits war Finnick noch nie der Typ gewesen, der sich leicht unterkriegen ließ."Sie haben gesagt, sie würden später wiederkommen." Brummte Glimmer verstimmt, wobei Marvel ihr aufmunternd über den Rücken strich.
Kein Wunder, die Aussicht, uns alle für die nächsten vier Wochen beherbergen zu müssen war nicht gerade rosig.
Beunruhigt trommelte ich mit den Fingerknöcheln auf dem Tisch herum.
Wie, bei Mr. Snows Bart, sollten wir das hinbekommen?
Schon unter normalen Umständen konnte meine Klasse sich katastrophal benehmen, und schaffte es noch nicht einmal, an einem gewöhnlichen Schultag ein vernünftiges Benehmen an den Tag zu legen.Eines stand fest: am Ende dieser vier Wochen würde das Haus in Schutt und Asche liegen, und wir gleich mit.
"Schlechte Nachrichten!" Rief Cato, der kurz hinausgegangen war, ohne einen Grund zu nennen, und nun erneut den Raum betrat.
"Du meinst, abgesehen davon, dass ich vier Wochen lang mit einem Haufen primatenähnlicher Geschöpfe in dieses Haus gesperrt bin?" Meldete sich Cashmere komplett entnervt, wobei sie die Augen verdrehte.
Obwohl wir uns für gewöhnlich auf den Tod nicht ausstehen konnten, sprach sie mir damit voll und ganz aus dem Herzen.
Wenn man mal davon absah, dass sie mich und meine Freunde als primatenähnlich bezeichnet hatte."Ja Cashmere, abgesehen von diesem Dilemma. Da wir gestern alles Essbare, oder auch nicht Essbare, das wir in die Finger bekommen haben, verschlungen haben, herrscht im Kühlschrank gähnende Leere."
Mit diesen deprimierenden Worten ließ Cato sich neben mich fallen und drückte mir einen Kuss auf die Stirn.Den Vorabend hatten wir nämlich damit zugebracht, sämtliche Teile von "die Tribute von Panem" zu gucken. Weil wir uns selbstverständlich nicht auf einen Teil hatten einigen können, war es auf alle vier Filme hinausgelaufen, und zu diesem Erlebnis hatten wir natürlich Snacks gebraucht.
"Wir werden also verhungern. Zumindest, solange uns diese Krankheit nicht vorher den Garaus macht." Fasste Marvel die Lage zusammen.
Trübsinniges Schweigen, ein für uns vollkommen fremdartiges Phänomen, breitete sich aus.
In dem Moment, in dem ich vorschlagen wollte, dass Foxface, die vermutlich stillste Person unserer Klasse, sich im riesigen Garten nach essbaren Pflanzen umsehen sollte, klingelte es an der Tür.
"Uuuund, da sind sie wieder." Kommentierte Glimmer, die aufsprang, und mit mir, Cato und Marvel im Schlepptau zur Tür stürmte. "Mal sehen, was sie zu dem Essensproblem sagen!"
Schwungvoll öffnete ich die Tür, und gab den Blick auf die draußen stehenden Männer frei.
"Konnten sie die Komplikationen bewältigen?" Fragte der eine, offenbar eingeschüchtert durch unsere wütenden Blicke.Oder durch das Samuraischwert, dass Cato sich geschnappt hatte und nun schützend vor uns hielt.
Wo er das so schnell herbekommen hatte?
Glimmers Eltern hatten eine seltsame Leidenschaft für antike Waffen, ein Hobby, bei dem sie sich überhaupt nicht wundern mussten, dass ihre Tochter einen Ring mit verstecktem Giftdorn trug.Nicht, dass ich mit meinen Wurfmessern besser wäre.
Oder Cato mit seinem Schwertkampf.
Oder Marvel mit seinen Speeren.Alles in allem waren wir eine ganz schön waffenbesessene Klasse, was in Kombination mit unserer, sagen wir mal, speziellen Art, nicht das gesündeste war.
"Wir. Haben. Nichts. Mehr. Zu. Essen." Knurrte Cato aggressiv.
"Darum wird sich selbstverständlich gekümmert." stotterte der andere durch seinen Mundschutz hindurch. "Wir schicken ihnen jemanden, der für diese Aufgabe hoch qualifiziert ist, vorbei. Ihr gebt ihm eine Einkaufsliste, und er geht für euch einkaufen."
"Endlich mal was vernünftiges." Ließ Marvel verlauten. "Den Umständen entsprechend haben wir alles unter Kontrolle."
"Wundervoll, dann werden unsere Dienste ja nicht mehr benötigt." Lautete die erneut gestotterte Antwort, und die zwei suchten das Weite."Wirkt ja beinahe so, als hätten sie Angst vor uns."
...
"Okay Leute, jetzt hört alle mal zu!" Brüllte Glimmer, der als eigentliche Bewohnerin des Hauses alle gehorchten. "Ihr stellt euch jetzt alle hier an, und schreibt auf die Liste, was ihr braucht, dann wird es für euch eingekauft!"
In der Zwischenzeit hatten sich alle etwas angezogen (Gale schien sein Schlafanzug mit den kleinen Eichhörnchen drauf mehr als unangenehm gewesen zu sein), und wir schrieben eine Einkaufsliste.
Genau genommen schrieben wir eine zweite Einkaufsliste mit den individuellen Wünsche unserer unfreiwilligen WG, da Annie, Peeta und Katniss vorhin schon eine Liste mit den dringend benötigten Dingen erstellt hatten.
Nun also reihten wir uns hintereinander auf und kritzelten das, was wir haben wollten, auf einen Zettel.
Abgesehen von Thresh und Johanna, die sich lachend vordrängelten, klappte es erstaunlich gut, und letzten Endes hatten wir die folgende Liste verfasst:Einkaufsliste:
- zehn Packungen Zuckerwürfel
- Nagellack (und wehe, mir gefällt der Farbton nicht!)
- Zutaten für Brot
- Schokolade mit hohem Kakaoanteil
- eine Pfanne, um denjenigen, der mich morgen früh aufweckt, zu schlagen
- Krawatten mit verschiedenen Aufdrücken
- ein Schleifstein
- dieses süße pinke Top, das ich letztens in dem Laden, dessen Namen ich vergessen habe, gesehen habe. Probieren sie es doch bitte an, um sicherzugehen, dass es passt.
- egal, hauptsache essbar.
- Ein neuer Schlafanzug (ohne aufgedruckte Eichhörnchen!)[Anmerkung der Autorin: ihr könnt ja mal in den Kommentaren mitraten, wer was geschrieben hat :D]
Diese Liste drückten wir dann dem sogenannten hochqualifizierten Personal in die Hand, welches aus einem einzelnen, heillos verwirrten Praktikanten bestand.
Scheinbar war er der einzige, den man hatte entbehren können, was sich wohl dadurch begründen ließ, dass er mich hartnäckig "gnädiger Herr" nannte.Na, das konnte ja heiter werden!
♥️♥️♥️
Yay credits to xxlaughing_girlxx du hast deinen eigenen Rekord gebrochen!!! Ich weiß noch nicht wie viele weitere Teile es geben wird, vllt habt ihr ja Vorschläge...
Wir lesen uns, bye bye♥️
F&C
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Die Tribute in One Shots
FanfictionDiese One Shots sind eine Art Erweiterung zu unseren anderen Büchern, ihr müsst sie aber nicht gelesen haben um diese hier zu verstehen (wir würden uns aber trotzdem darüber freuen :) ). In der Welt in der diese One Shots spielen, gehen die Tribute...