Halloween *𝖘𝖕𝖊𝖈𝖎𝖆𝖑*

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Glimmer's POV:

Schwungvoll warf ich die rosafarbene, flauschige Decke zurück, die mich bis gerade eben noch von Kopf bis Fuß bedeckt hatte, und zog mir meine Schlafmaske vom Kopf.
Sie trug die Aufschrift "sleeping princess" und ich liebte sie abgöttisch.

Anschließend nahm ich all die Motivation, die ich hatte, zusammen, und schaffte es, mit dem Gedanken an den heutigen Tag, aufzustehen.

Heute war nämlich einer meiner Lieblingstage: Helloween.
Nun ja, wenn man es genau nahm, war jeder Feiertag mein Lieblingstag, doch heute war ich besonders gespannt.

Immerhin würde ich mich mit Clove, Marvel und Cato treffen, um mit ihnen um die Häuser zu ziehen.
Eine lustige Feier im kleinen Kreise.

Das war zumindest der Plan gewesen.
Dann jedoch hatte der Rest der Klasse davon Wind bekommen, und ausnahmslos alle hatten beschlossen, mitzukommen.
Nach unserer Meinung hatte dabei niemand gefragt.

Nicht, dass ich etwas dagegen gehabt hätte; meiner Meinung nach wurde eine Party besser, je mehr Leute da waren, doch ich wusste, dass Clove sich schon seit geraumer Zeit mal eine ruhigere, entspanntere Feier wünschte – und ich wiederum wünschte mir, dass Clove glücklich war.

Als Trost dafür, dass wir nun die gesamte Klasse am Hals hatten, hatte ich mich bereit erklärt, für uns beide Kostüme zu kaufen.

Da ich, wie so oft, bis elf Uhr ausgeschlafen hatte, würde Clove jeden Moment hier sein, um mit mir zu frühstücken und anschließend ihr Kostüm anzuprobieren.

Es gab wohl Leute, die behaupteten, Süßes oder Saures wäre für Kinder.
Eine Theorie, der ich vehement widersprach.
Schließlich hatte sich an unserer Sucht nach Zucker nichts geändert; einzig und allein unsere Rache, wenn wir nichts Süßes bekamen, war grausamer geworden.

Johannas Vorschlag, einfach mit ihrer Axt die Tür aufzubrechen, sollte man uns nicht öffnen, war abgelehnt worden.

Dafür hatten wir einen Haufen verfaulter Eier, die Gale aus unerfindlichen Gründen in seinem Keller gehabt hatte, eine Reihe Zuckerwürfel von Finnick, bei denen wir uns nicht erklären konnten, wie sie geschimmelt waren, und benutzte Fake-Wimpern von Cashmere.

Meine eigenen hatte ich nicht hergeben wollen – die hatten auch Gefühle, die ich nicht verletzen wollte.

Jedenfalls würden wir dieses grauenhafte Repertoire nutzen, um jenen, die uns den wohlverdienten Zucker verwehrten, das Leben zur Hölle zu machen.

...

„Und du bist ganz sicher, dass das gut aussieht?", fragte Clove mich zum ungefähr tausendsten Mal. Ein einzelner Verband hing von ihrer Frisur in ihre Stirn.

„Ja! Du bist die niedlichste Mumie aller Zeiten!" erklärte ich strahlend, wobei ich meinen Hexenhut gerade rückte.

Wir sahen fantastisch aus. Clove war ganz in Verbände gekleidet, die ihre Augenfarbe zur Geltung brachten, und ich selbst hatte mich in ein süßes Hexenkleid, dass zu meinem Hut passte, gezwängt.

So warteten wir am verabredeten Treffpunkt auf unsere dämliche Klasse.

Besonders lange warteten wir nicht, und wir brauchten ebenfalls nicht lange, um unsere Klassenkameraden in der Dunkelheit auszumachen.

Denn, ohne beleidigend klingen zu wollen... sie waren nicht sehr unauffällig.

Ein einziger, riesiger Klumpen an Menschen walzte heran, und anhand der Geräusche, die ich hören konnte, war mir auf der Stelle klar, dass es sich nur um meine Klassenkameraden handeln konnte.

Die Tribute in One ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt