Musikunterricht(POV Finnick)

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Finnicks PoV:

„Was ist das?", fragte Thresh außer sich vor Begeisterung. „Meine Mutter hat mir doch tatsächlich Kekse zum Frühstück mitgegeben!"

„Na dann schieb was rüber!", schrie Johanna genauso begeistert, und bediente sich ohne seine Erlaubnis aus der Tüte mit Schokoladenkeksen.

Zum Glück hatte ich mein eigenes Frühstück in Form einer Schachtel Zuckerwürfel dabei.
Normalerweise aß ich zwei, aber man musste ja auf seine Figur achten.

„Guck mal, wie gesund ich mich ernähre, Annie! Davon könntest du dir eine Scheibe abschneiden!"

„Finnick... ich esse ein Vollkornbrot mit Käse, dazu Möhren und Radieschen. Du isst puren Zucker."

„Sag ich doch, was gesunde Ernährung angeht, bin ich dir weit voraus. Aber keine Sorge, bald kannst du mit mir mithalten. Immerhin ist eine Beziehung auch dazu da, den Anderen zu motivieren und anzuspornen!"

Warum auch immer sie jetzt genervt den Kopf in die Hände stützte und aussah, als müsste sie anfangen zu weinen.
Vermutlich lag es daran, dass sie spürte, wie viel intelligenter ich war.

„Fresse halten, höflich begrüßen und nicht nerven!", brüllte Mr. Snow so laut wie er konnte.

„Und wie sollen wir sie begrüßen, ohne etwas zu sagen?"

„Für diesen Kommentar erhalten sie eine sechs für die Stunde, Cato Hadley. Sie auch, Marvel Sanford, weil sie schon wieder dieses Zeug mitgebracht haben!"

Beim Anblick von dem Glas, welches Marve vor sich auf dem Tisch stehen hatte, wirkte Mr. Snow wie am Rande des Nervenzusammenbruchs.
Dabei war es lediglich Marvels Fruchtfliegenzucht, die er jeden Tag mit in die Schule nahm, um Fortschritte und Verhaltensweisen dokumentieren zu können.

Dafür hatte er sogar ein kleines Heft, in dem auch die Namen standen, die Glimmer und Clove den Fliegen gegeben hatten.
Wobei Clove behauptete, die Hälfte der benannten Fruchtfliegen sei schon längst wieder abgekratzt.

Warum hatte sie uns denn nicht einfach in dem Glauben belassen können, Bernd und Gisela würden noch unter uns weilen?
Die Beiden waren so schöne Fruchtfliegen gewesen.

„Wir haben Musikunterricht!", keifte unser Lehrer weiter. „Johanna Mason, helfen sie Katniss Everdeen, Peeta Mellark und Gale Hawthorne, die Instrumente zu holen! Bringen sie alles mit, was sie finden, und geben sie jedem der Idioten hier eins!"

Die Genannten standen auf und begaben sich auf die Suche nach dem Raum, in dem die Instrumente standen.

Wo der war, wusste garantiert niemand, denn im letzten Jahr war unsere Klasse zu den unmusikalischsten Lebewesen innerhalb des Landes gewählt worden.

Wir waren sogar unmusikalischer als Glimmers ständig schlecht gelaunte Nachbarin, die Töne erzeugt hatte, indem sie auf die Jury einschlug.
Und das wollte etwas heißen.

„Sobald jeder ein Instrument hat, sucht ihr euch die Noten für Kling Glöckchen Kling aus dem Internet heraus, denn um euch allen das Zeug zu kopieren, bin ich eindeutig zu faul. Und jetzt Ruhe, schlimm genug, dass ich euch ansehen muss!", meldete Mr. Snow sich ein letztes Mal, bevor er die Nase in ein Buch namens „Rosenzucht für Kleingartenfans" steckte.

Dass er seine Rosen mehr mochte als uns, bezweifelte ich keine Sekunde lang.
Andererseits würde unser Lehrer wohl freiwillig Regenwürmer dressieren, wenn er dadurch darum herumkommen würde, uns zu unterrichten.
Weshalb auch immer.

Fröhlich grinsend holte ich mit einem der Drumsticks, die neben mir auf dem Schlagzeug lagen, aus, und schlug Thresh so fest, wie ich konnte auf den Hinterkopf.

Die Tribute in One ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt