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Hass, dass war es, was ich empfand, das einzige das ich fühlte und zwar nicht nur mir gegenüber für das was ich getan hatte, sondern auch für den Jungen, der mir seit dem Ereignis nicht mehr aus dem Kopf ging. Es war, als würde sich jeder Gedanke, egal welcher nur um ihn drehen. Fing ich an, an bevorstehende Klausuren zu denken, verband ich es mit der Schule und mit der Schule Noah und mit ihm den Kuss. Immer wieder egal was ich tat. Umso mehr stieg mein Hass auf ihn, dass er seit dem Tag an dem dieser verdammte Mist passiert war, mir aus dem Weg ging. Vielleicht war es auch meine Schuld, denn um ehrlich zu sein tat ich es ihm gleich und versuchte das Geschehen zu vergessen. Doch inzwischen waren fast fünf Tage vergangen und ich fühlte mich einfach nur beschissener. Jedesmal wenn ich ihn mit einer anderen sah, wie sie sich gegenseitig auffraßen, stieg die Wut, die wie brodelnde Lava in mir haftete an und bat, nein versuchte mich sogar zu zwingen ihr freien Lauf zu lassen und Noah zusammen zu schlagen. Auch wenn ich weiß, dass es albern war, beinnah schon so als wäre ich eifersüchtig. Doch das war ich nicht, auf gar keinen Fall! Ich konnte einfach nicht den Gedanken ertragen, dass dieses verdammte Arschloch, dass ich so sehr hasste, mich geküsst hatte, er hatte den Moment, in dem ich von seiner Verletzlichkeit geblendet war ausgenutzt! Ich ertrug es einfach nicht, wie ich jetzt da stand und diese Unerträglichkeit brannte in mir, fraß mich von Innen heraus auf. Doch ich würde nicht nachgeben! Schön und gut, jetzt hatte ich ihm einmal geholfen und habe dafür den Preis bezahlt, meinen ersten und letzten Kuss. Jetzt würde ich ihn einfach ignorieren, so wie bisher und da es auf Gegenseitigkeit beruhte, müsste das Thema abgeschlossen sein.

Trotzdem drückte ich die Gabel, so stark in die Box, dass sie schon darin stecken blieb. Angespannt versuchte ich mich auf Lira zu konzentrentieren, die mal wieder etwas erzählte, doch wirklich klappen tat es nicht, da ich wusste, dass er hinter uns saß, mit Chiara und ganz sicher saßen sie nicht einfach nur so herum, doch ich war zu stolz um mich umzudrehen und es mir auch noch anzusehen. Die beiden waren es nicht wert. Zum Glück waren die anderen da um Lira gleich zu ihrer Geschichte zu kommentieren. Normalerweise, saßen wir gerne alleine, doch heute haben wir die Sportler an unseren Tisch eingeladen, da Lira eindeutig Ablenkung brauchte. Jake hat wohl nicht wirklich verstanden, was ich letztens zu ihm meinte.

Nachdenklich hob ich meinen Blick. Jake und ich würden heute morgen das Video aufnehmen. Die Figur die wir nicht hinbekommen haben, hätten wir einfach ersetzt, es hat zwar viel Aufwand gekostet, aber trotzdem wirde es gut, richtig gut sogar. Auch die Kleidung war fertig, nur hatten wir noch keinen passenden Hintergrund, weswegen wir morgen wahrscheinlich einfach eine weite Wiese mit See nehmen würden. Hoffentlich würde ich es überstehen. Eigentlich hatte meine Krankheit keine großen Probleme mehr gemacht, aber ich spürte die Müdigkeit immer deutlicher in meinen Gliedern wenn ich abends schlafen ging. Nichtmal der lange Schlaf, für den ich extra früh schlafen gegangen bin, änderte etwas daran. Ich ging müde schlafen und wachte noch müder auf.

„Kate?", riss mich jemand aus meinen Gedanken. Überrascht blinzelte ich den Jungen mir gegenüber an. Freundlich lächelte mich der braunhaarige an, um ehrlich zu sein hatte ich seinen Namen bereits vergessen. „Ja?", fragte ich und versuchte ihn ebenfalls anzulächeln. Sein braunes Haar war nicht halb so dunkel wie Noahs. Das darf doch nicht war sein! Vergiss diesen Idioten doch endlich!

Ich schämte mich schon, dass ich ihn so lange und so oft in meinen Gedanken herumgeistern ließ. „Denkst du, du hättest Lust morgen was mit mir zu unternehmen?", grinste er mich breit an und sofort verstand ich, dass die Freundlichkeit nur Fassade war. Denn sein Blick war direkt auf mich gerichtet und er lehnte sich lässig auf einem Arm ab, er war selbstsicher, dass ich zusagen würde. Doch glücklicherweise hatte ich morgen wirklich was vor, denn wie gesagt, ich gehörte zu den Beliebteren und auch wenn das arrogant war, würde ich diesen Posten nicht schnell abgeben. Deswegen konnte ich mir Lügen nicht erlauben, denn Lügen würden früher oder später sowieso ans Licht kommen und da es mich später vielleicht nicht mehr geben würde, wollte ich keinen Gebrauch von Ihnen machen. „Tut mir Leid, aber ich hab morgen schon was vor. Jake und ich haben sozusagen einen Wettbewerb am laufen.", lehnte ich also gespielt höflich ab und erhob mich. Ich wollte hier einfach nur weg. Kurz sah ich zu Lira, ob es in Ordnung für sie war, wenn ich ging, aber als sie lächelnd nickte und sich wieder dem Jungen neben sich zuwand, grinste ich belustigt und drehte mich um, um zu gehen. Den verdutzten Blick von dem Typen mit dem ich gerade noch gesprochen hatte, ignorierte ich und verließ die Mensa. Doch bevor ich ganz verschwunden war, nahm ich wahr, wie Jake sich ebenfalls erhob und zum Tisch mit den Sportlern lief. Schmunzelnd schüttelte ich den Kopf und lief dann die Gänge runter.

Endlich. Vielleicht hatte er den Wink von mir doch verstanden. Er ist mir eindeutig lieber, als die anderen Jungs.

Doch erneut an diesem Tag wurde ich aus meinen Gedanken gerissen, als ich ein Stöhnen wahrnahm. Als ich meinen Blick hob, fing die Lava in mir erneut an zu brodeln und ich spürte ein ekelerregendes Gefühl, am liebsten hätte ich mich Übergeben, als ich Noah und Chiara an meinem, ich wiederhole meinem Spind sah.
Doch ich würde mich davon nicht leiten lassen, die beiden waren mir egal. Nur zu blöd, dass ich jetzt an meinen Spind musste.

Seufzend straffte ich die Schultern und begab mich mit schweren Schritten auf meinen Spind zu „Macht irgendwo anders weiter!". Überrascht das sie so schnell reagierten, blieb ich stehen, als Noah sich unter Prostest von Chiara sich von ihr löste und mich mit blitzenden Augen ansah. Da ich ihn ja ignoriert hatte und er mich, hab ich das Tiefe in seinen Augen vergessen und nun traf es mich unvorbereitet. Den sobald ich sie erblickte, musste ich an den Kuss denken.

„Und was wenn nicht Tiger?", fragte er mich provokant. Doch es war nicht neckisch wie sonst gemeint, denn seine Augen waren verschlossen und arrogant auf mich gerichtet. „Dann zwing ich dich dazu, denn da", ich deutete auf meinen Spind "muss ich jetzt dran.". Herausfordernd lehnte er sich noch mehr dagegen und ich fing an mit den Zähnen zu knirschen, so sauer machte er mich. Chiara sah nur stumm zwischen uns her, wahrscheinlich hatte sie noch Angst vor mir, gute Entscheidung. "Nerv mich nicht Noah, ich muss nur kurz an den Spind, dann ignorier ich dich wieder, keine Sorge.", versuchte ich ihn zu überzeugen. "Mich ignorieren. Ja klar, ich ignoriere dich, denn glaub mir so wichtig bist du mir nicht, dass ich an dich denke oder gar deine Wünsche beachte, ich brauch dich nicht.", schnaubte er kühl und meine Mundwinckel verzogen sich zu einem kühlen Lächeln "Seltsam, ich erinner mich daran, dass du mich sehr wohl gebraucht hast, ansonsten würdest du wahrscheinlich immer noch in dieser Gasse liegen, aber vielleicht wärst du schon längst an deiner Kotze erstickt.". Sofort weiteten sich seine Augen und fingen an vor Wut zu lodern, ich hatte den wunden Punkt getroffen und auch wenn es falsch war, fühlte es sich einfach nur beruhigend an.

"Was da war, geht dich kein Stück was an Archer!", grob packte er mein Handgelenk und diesmal tat es weh. Nicht wegen dem Druck, sondern wegen der Abscheu, die ich mit seinen Berührungen in Verbundenheit brachte. "Keine Sorge, es ist mir egal, genauso wie du es bist.", zischend riss ich mich los und schubste ihn zur Seite um an meinen Spind zu gelangen. Die kurz auftauchende Verletzlichkeit in seinem Gesicht verdrang ich einfach.

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Eigentlich wollte ich während einer Geschichte nichts mittendrin reinschreiben, aber es interessiert mich wirklich was ihr nach all dem von Noah haltet?^^
LG meine Krönchen

Heartbeat(ABadboyStory)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt