Tausende, laute Blitze zuckten durch mich hindurch und brachten meinen Puls zum rasen. Mein Herz hüpfte Purzelbäume und das immer schneller und schneller. Mein Inneres explodierte in tausend kleine Teile, zumindest fühlte es sich so an, meine Hände zitterten sogar vor Nervösität. Heute war die Tanzvorstellung von den Mädchen und in genau zehn Minuten und dreizehn Sekunden müssten sie vorne auf der Bühne stehen. Nervös knabberte ich auf meinen Daumen herum, heute würde sich also entscheiden, ob ich gute Arbeit mit meinen Tänzerinnen geleistet habe und ob ihre Träume war werden würden, dass Tanzen zum Teil ihres Lebens wurde.
Komm beruhig dich Kate, du musst ein Beispiel für die Mädchen sein, sonst kippen sie dir auf der Bühne um! Tief Luft holend sah ich zu meinen Schülerinnen, die sich unsicher umsahen und einige Schritte wiederholten. Brav hatten sie alle ihre Haare hochgesteckt und trugen ihre bunten Kleider, sie ähnelten wunderschönen Ballerinen, doch Ballett war nicht die einzige Tanzrichtung die sie konnten und heute vorzeigen würde. Nochmal holte ich tief Luft und sah auf meine Handyuhr, noch sieben Minuten, vielleicht sollte ich sie jetzt ermutigen. So fällt vielleicht wenigstens von ihnen die Nervosität ab.
„Okay Mädchen, kommt mal her.", in die Hände klatschend trommelte ich sie bei mir zusammen. „Also, gleich ist es so weit. Für diesen Auftritt haben wir uns monatelang vorbereitet und ich weiß, dass ihr das gleich auch zeigen werdet! Wir alle wissen, wie wichtig dass hier ist, aber trotzdem möchte ich, dass ihr da oben auf der Bühne Spaß habt! Vergesst einfach nicht wieso ihr überhaupt tanzen wollt und dass ihr das für euch macht! Denn für meinen Teil bin ich sowieso schon stolz auf euch.", hielt ich meine kleine Rede und spürte wie auch mir etwas von der Angst abfiel. „Ich wünsche euch viel Erfolg, auch wenn ich mir sicher bin, dass ihr das überhaupt nicht braucht, also viel Spaß!", aufmunternd sah ich sie an, als plötzlich ein Klatschen hinter mir ertönte.
Überrascht drehte ich mich um und sah noch überraschter aus, als ich Noah erblickte, Noah und Lilly! „Wie jetzt..Was? Was macht ihr...Noah,..denn hier?", stammelte ich überfordert. Mit einem amüsierten Blitzen in den Augen kam er auf uns zu und legte den Arm um mich, während er sich an die Mädchen wendete „Ihr habt eure Trainierin gehört, also los ab auf die Bühne!". Immernoch überfordert, vorallem durch Noahs Nähe sah ich zu wie meine Tänzerinnen nickend auf die Bühne liefen. „Danke Kate!", Lilly sprang mir in die Arme und noch ehe ich irgendwie reagieren konnte, stürmte sie den anderen nach.
„Ich versteh grade nichts.", fragend hielt ich mir eine Hand auf den Kopf. „Ich befolge nur deine Anweisung, du hattest recht und ich hab dir einen Gefallen versprochen denn ich jetzt einlöse.", flüsterte mir Noah von der Seite aus zu und zog mich an die Seite, damit wir die Bühne beobachten konnten. „Oh, ähm danke?", meinte ich irritiert von der Sanftheit in seinen Augen. Doch als es plötzlich Dunkel wurde, schweifte mein Blick zur Bühne und ich faltete meine Hände zusammen um ein stilles Gebet zum Himmel zu senden. „Die packen das schon.", der braunhaarige Junge nahm den Arm von mir runter um meine Hand zu nehmen. Doch ich hatte keine Chance auf diese Geste zu reagieren, da die Musik ansetzte und ich spürte wie sich mein ganzer Körper anspannte. „Kate, du brichst mir gleich die Hand.", lachte Noah leise neben mir. „Tschuldige.", murmelte ich und wollte meine Hand wieder aus seiner ziehen, denn langsam bemerkte ich doch die Wärme die von ihr aus ausging. „Ganz ruhig.", flüsterte er und behielt meine Hand bei sich. Als er mit seinem Daumen aber anfing kleine Kreise auf sie zu malen, sah ich ihn fragend an. Doch er hielt seinen Blick stur auf die Bühne, weswegen ich es mit einem angestrengtem Seufzen hinnahm und auch meine Aufmerksamkeit wieder dorthin richtete. Das es mich tatsächlich etwas beruhigte, würde ich ihm niemals noch zur Genugtuung unter die Nase reiben.
Mit einem zufriedenem und stolzem Lächeln sah ich zu, wie die Mädchen ihren Tanz vorführten und konnte nicht anders als daran zu denken, wie mein Vater mich genauso angeschaut hatte, als ich seine Schritte vortanzte.
Mein Blick schweifte zu Lilly und obwohl sie die letzten Trainingsstunden verpasst hatte, sah man es ihr nicht an, kein kleines Bisschen.
Als es zu Ende war und lautes Klatschen ertönte, sah ich immernoch gebahnt auf die Bühne und lächelte. Erst als ein sanfter Druck an meiner Hand ansetzte, sah ich wieder zu Noah. „Du hast gute Arbeit bei Ihnen geleistet.", sagte er ebenfalls lächelnd. „Achja? Das heißt auch bei Lilly?", provokant hob ich eine Augenbraue woraufhin seine Augen aufblitzen. „Ja, auch bei Lilly.", gab er zu. „Heißt das?", unsicher ob ich mich jetzt freuen durfte erwiederte ich seinen Blick. „Ja, ich lass Lilly wieder mittanzen du kleine Nervensäge.", seufzte er geschlagen. Mit einem Freudenschrei sprang ich ihm um den Hals. Überrumpelt darüber, taumelte er kurz zurück, schlang dann aber auch seine Arme um mich und hielt mich fest. Doch als mir klar wurde, was ich da tat, löste ich mich abrup von ihm und lief zu den Mädchen die inzwischen wieder runter gekommen waren. Ich wusste, konnte spüren wie er mir fragend nach sah, doch ich hatte jetzt keinen Nerv dafür. Noah ist ein Arschloch! Vergess nicht, dass er nur spielt und Menschen ausnutzt! Denk an Lira, du darfst dich nicht auch noch von ihm einwickeln lassen!
Schnell schüttelte ich den Kopf um wieder einen klaren Gedanken fassen zu können. Über soetwas musste ich vorher nienachdenken, geschweige mich daran erinnern wer Freund und wer Feind war, dass gefiel mir nicht, ganz und gar nicht.
„Sehr gut Mädchen, ich bin noch stolzer als vorher auf euch.", wand ich mich an sie und auch in ihren Augen konnte ich Glück erkennen. „Dann lauft jetzt zu euren Eltern, die warten sicher auf euch.", ließ ich sie schließlich gehen.
„Können wir kurz sprechen?", meldete sich Noah hinter mir wieder zu Wort und ich wünschte ich wäre mit meinen Tänzerinnen mitgegangen. „Was gibt es denn?", angespannt und mit einem neutralen Blick drehte ich mich zu ihm um. Ich verstand selber nicht, was los war, ich sollte ihn hassen, sehr und abgrundtief, aber in letzter Zeit, hab ich vieles von ihm mitbekommen und entwickelte so etwas wie Verständnis, aber das sollte nicht so sein.
Gerade als Noah den Mund aufmachte um etwas zu sagen, wurde die Tür hinter ihm geöffnet und ein keuchender Jake stürmte hinein. „Jake?", fragte ich erschrocken und sah genauso wie Noah den blonhaarigen Jungen an. „Ich..also ich weiß, dass heute die Vorstellung ist..aber, aber ich musste es dir persönlich sagen!", brachte er heraus und strich sich durch das unordentliche Haar „Wir sind dabei! Beim Tanzbattle! Wir haben sogar schon unsere Konkurrenten!". Glücklich kreischend sprang ich ihm um den Hals. „Das ist super!", lachend ließ ich mich von Jake herum wirbeln.
Jetzt hatte ich wirklich die Chance darauf meinen Vater stolz zu machen! Gott Dad! Ich mache es, genauso wie du es wolltest!
Erleichtert drehte ich mich zu Noah um auch ihm zu danken, dass er das Video für uns aufgenommen hat, doch jegliche Spur von dem Blauäugigen war verschwunden und ich wusste nicht, ob ich mich freuen oder traurig darüber sein sollte. Du musst Abstand zu ihm halten.
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Heartbeat(ABadboyStory)
Teen FictionZeit, sie ist von Anbeginn unserer Geschichte mit dabei. Sie bildet unsere Vergangenheit , begleitet unsere Gegenwart und bereitet unsere Zukunft vor ohne dass wir dabei Einfluss auf sie nehmen können! Für manche läuft sie langsam ab, für andere sc...