„Super Mädchen, sehr schön. Wenn ihr das bei unserem Auftritt genauso macht dann kann gar nichts schief gehen.", klatschte ich zufrieden in die Hände und sah jede kleine Tänzerinnen aufmunternd und stolz an. Die Kleider die ich ihnen fertig gestellt hatte passten perfekt und jede machte ihre Rolle gut, mehr als gut, einfach super. Es war befreiend und schön zu sehen, wie sie sich ihrer Leidenschaft hingaben und jede ihrer Bewegungen mit einer solchen Leichtigkeit vollführten, als wären sie nur dafür gemacht.
Auch die Mädchen sahen zufrieden aus und hüpften glücklich herum, nachdem ich die Stunde beendet hatte. Kurz sah ich zu Lilly, wie es aussah, hatte sie sich vom Schock erholt und alles war gut. Meine eigenen Schürfwunden waren auch nicht mehr zu sehen was wohl dazu beigetragen hat, denn vor der Stunde hatte sie immer mal wieder auf meine Arme gesehen. Doch heute ist ihr ein kleiner Fehltritt passiert und sie hatte sich ihr Knie aufgeschlagen, trotzdem wollte sie um jeden Preis weiter machen.
Lächelnd lief ich auf sie zu „Wie geht es deinem Knie?". „Es tut ein bisschen weh, aber sonst geht alles.", lächelte sie mich an und ließ ihre Beine fröhlich baumeln.
Nickend betrachtete ich ihr Knie, dass wir kurz gekühlt und das Blut abgewischt hatten.„Kate, Kate, Kate!", eine histerisch kreischende Elisa kam nach mir rufend in den Saal gerannt. Ihre roten Locken wirbelten herum, als sie ihren Kopf herum drehte und nach mir suchte. Als sie mich erblickte, stürmte sie auf mich zu und zog einen hilfslosen Jake hinter sich her. Kurz musste ich grinsen, als Jake mir einen verzweifelten Blick zuwarf. „Wie kann ich dir helfen Elisa?", fragte ich belustigt und ließ zu, dass sie meinen Arm schnappte und wie ein kleines Kind begeistert daran zog. „Stimmt es, dass du und dieser junger Mann bei dem Tanzbattle mitmacht?!", quiekte sie und ich musste leise lachen. Manchmal erinnerte mich diese hübsche, verantwortungsbewusste Frau an ein kleines, aufgedrehtes Kind. Als ich bestätigend nickte, zog sie mich und Jake in eine plötzliche Umarmung. Ihr Griff war so fest, dass wir erschrocken nach Luft schnappen mussten. „Du weißt ja gar nicht wie toll das ist! Ich bin so stolz auf dich, auf euch!", sagte sie und ein leises Schniefen entkam ihr. Sie war einfach immer mit vollem Herzen dabei. Sanft löste ich mich von ihr und legte meine Hände auf ihre Schultern „Danke Elisa, wenn du dich so sehr freust, dann weiß ich, dass es die richtige Entscheidung war.". Lächelnd nickte sie und verschwand dann schwärmend wieder aus der Tür. Kopfschüttelnd sah ich ihr belustigt nach und sah dann zu Jake, der Lilly mitteilte, dass ihr Bruder draußen auf sie wartete.
„Also dann sollten wir wohl mal anfangen.", räusperte sich Jake verlegen und streifte sich seine Jacke ab. Hervor kamen trainierte, braungebrannte Arme die mich locker auffangen könnten. „Keine Sorge, Elisa ist oft so, sie lässt sich gerne mitreißen.", lächelte ich und machte mir einen hohen Zopf. Erleichtert nickte er. „Also so wie ich das verstanden habe, müssen wir ein den Juroren ein Video zukommen lassen und sie entscheiden dann ob wir mitmachen können oder nicht. Dann gibt es drei weitere Runden in denen wir Konkurenten zugelost bekommen und wenn wir die alle schlagen, fahren wir nach Manhatten wo die letzten drei Paare dann um die ersten drei Ränge kämpfen, richtig?", fasste ich unser Ziel zusammen. „Ganz genau und ich bin mir sicher, dass wir das auch schaffen!", meinte Jake und lief auf die Musikanlage zu „Was hälst du davon, wenn wir Hip Hop und Hebefiguren aus dem Ballett nehmen?". „Klingt gut, aber der Tanz alleine reicht nicht, wir brauchen auch Kostüme, Hintergrund und passende Musik.", erinnerte ich ihn daran, wie viel Arbeit auf uns zu kam. Verstehend nickte er und startete das erste Lied „dann lass uns keine Zeit mehr verlieren.". Entschlossen stand ich auf und lief auf ihn zu, jetzt würden wir das wirklich durchziehen.
„Nein, nein warte.", rief ich, als Jake mich erneut hochhob. Seit zwei Stunden trainierten wir schon und das meiste klappte auch, nur diese Hebefigur wollte noch nicht richtig sitzen. Angestrengt ausatmend ließ er mich aus der halben Höhe wieder hinunter und nahm seine Hände von mir. Mir taten die einzelnen Stellen schon weh, so oft hatte er mich dort schon festhalten müssen damit ich nicht runter falle.
Keuchend strich ich mir einzelne Strähnen, die sich aus meinem Pferdeschwanz gelöst hatten aus meinem Gesicht und stützte mich an den Knien ab. „Wenn wir diese Figur nicht hinkriegen, dann haben wir nicht genug Punkte um angenommen zu werden.", seufzte Jake und nahm gierig einen Schluck Wasser aus seiner Flasche während ich mich an der Wand sinken ließ. „Wir kriegen dass noch hin, aber morgen, für heute reicht das. Außerdem brauchen wir noch einen Hintergrund.", beruhigte ich ihn immer noch schwer atmend „die Outfits werd ich ihm Laufe der Tage machen.". Nickend stellte er sich vor mich und lächelte breit „Dann sehen wir uns morgen wieder. Schwach lächelnd sah ich ihm nach, wie er die Tür schloss und die Schritte verklangen.
Seufzend versuchte ich mich wieder aufzurichten, damit meine Lungen den Sauerstoff besser einatmen konnten, doch sobald ich auch nur halb auf den Beinen stand, wurde mir schwindelig und ich ließ mich zurück sinken. Mein Puls ging rasend schnell und ich hörte meinen viel zu schnellen Herzschlag in meinen Ohren trommeln. Ein erstickender Laut entkam mir, als sich auch meine Brust anfing sich schmerzhaft zusammen zu ziehen. Wieso geht es nicht weg?! Röchelnd ließ ich mich ganz auf den Boden fallen und drehte mich auf den Rücken, doch es half alles nichts.
Meine Lungen fingen an wie Feuer zu brennen während mein Körper sich so anfühlte als würde er ertrinken und meine Brust sich unkontrolliert hob und senkte. Angestrengt versuchte ich die Luft anzuhalten um meine Atemzüge unter Kontrolle zu bringen, doch es klappte nicht. Keuchend stemmte ich mich wieder auf und kroch zu den Tribünen. Blinzelnd zog ich mich hoch und versuchte unter den vielen schwarzen Punkten meine Jacke zu erkennen. Mit zitternden Händen, öffnete ich die Jackentasche und holte die runde, weiße Dose heraus, die ich eigentlich nicht benutzen wollte. Eilig versuchte ich sie zu öffnen, als mein Körper plötzlich zu Beben anfing und ich die Dose scheppernd fallen ließ. Blind tastete ich nach einer Tablette und schluckte sie trocken hinunter. Schwer atmend lehnte ich mich wieder an die Wand und schloss die Augen, als die Wirkung langsam eintrat.
Der Druck auf meiner Brust ließ nach und auch mein Herz drohte nicht mehr sich zu überschlagen. Nochmal versuchte ich die Luft einzuatmen um meinen Atem unter Kontrolle zu bringen und diesmal klappte es auch, diesmal half es. Erleichtert nahm ich tiefe Atemzüge und seufzte leise. Das darf dir nicht nochmal passieren, nicht nach einem Training, sonst kannst du das Battle vergessen!

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Heartbeat(ABadboyStory)
Ficção AdolescenteZeit, sie ist von Anbeginn unserer Geschichte mit dabei. Sie bildet unsere Vergangenheit , begleitet unsere Gegenwart und bereitet unsere Zukunft vor ohne dass wir dabei Einfluss auf sie nehmen können! Für manche läuft sie langsam ab, für andere sc...