Was tue ich hier eigentlich?
"Es ist kein Betrug, wenn du mit anderen schläfst."
Ja, sicher. Was sollte es dann sein? Ein lustiges Hobby?Seufzend nahm ich den Anruf entgegen, steckte mir die Hand in meine Jackentasche, während ich die Straßen entlanglief. Das Wetter war milder und doch sah ich heute die Sterne nicht. Dabei liebte ich die Sternen doch so sehr. "Ja, es tut mir leid. Aber... Ich verkaufe mich nicht mehr." Ich hatte es meinem festen Freund versprochen, meinem Geliebten und liebsten Mann. "Nein, nicht wegen dir. Ich..."
Regel Nummer 1: Mische Privatleben...
"Ich habe nämlich einen festen Freund und für ihn... habe ich aufgehört." Und trotzdem war das eine halbe Lüge. Die kalte Luft ließ mich zittern, als ich auflegte. Ich legte auf und deaktivierte meine Nummer. Niemand wird mich heute als Chim erreichen können. Ich tat das für Yoongi. Weil er mir wichtiger war als schlechter Sex. Denn Sex war nicht immer gleich Sex.
Unsicher starrte ich auf den kleinen Schlüssel in meiner Hand. Er hatte ihn mir doch gegeben, dass ich ihn benutzte. Ich sollte ihn jetzt auch benutzen. Ich sollte die vielen Treppen hoch gehen und meinen Freund überraschen. Nervös biss ich mir auf meine Lippen und stieg die ersten Stufen hoch. Was, wenn Yoongi gar nicht zu Hause ist? Aber wo sollte er denn bitte heute Abend sein? Ich hatte Kathy abgesagt, hatte Jungkook und Taehyung abgesagt - was ich doch sowieso vorhatte - aber...
Schnell schüttelte ich die Ängste ab und drehte die Schlüssel herum. Ich war sein fester Freund und er hatte mir den Schlüssel gegeben! Ein Bellen ließ mich glücklich lächeln. "Holly?", hörte ich Yoongi fragen. Ich sah auf die geschlossene Tür des Badezimmers. Yoongi war am Duschen. Yoongi war da drin nackt. Die Hitze schoss mir in die Wangen.
Ich schloss die Haustür, hob Holly auf meine Arme und öffnete die Tür des Badezimmers ein wenig. "Bin nur ich." Vor allem bin das ich, Yoongi! Ich bin für dich hier! Scheiße, Yoongi war doch tatsächlich nackt in der Dusche. Das heiße Wasser floss ihm über seinen Körper... "Warte, ich bin sofort fertig." Bloß nicht! Ich lächelte still für mich, lief mit Holly in Yoongis Schlafzimmer und ließ ihn da runter. Jetzt hieß es für mich schnell machen!
Mein Herz klopfte mir zu schnell in meiner Brust. Ich... ich brauche das! Mit nervösen Fingern öffnete ich die Tür zum Badezimmer wieder und huschte komplett rein. "Oh, Jimin?" Und ohne, dass ich es verhindern wollte, stieg ich in die Dusche mit rein. Mein Körper reagierte nicht mehr auf die Vernunft, er reagierte von alleine. Yoongis blonden Haare hingen ihm in nassen Strähnen in der Stirn. Der schwarze Ansatz sah vertraut aus. Die gleiche Frisur hatte er schon vor Monaten. Vor Monaten irgendwann im Herbst. Ich hatte doch schließlich meinen Herbst mit ihm verbracht.
Das Wasser fühlte sich viel zu heiß an. Es floss mir über die kalte Haut, denn ich kam doch gerade von draußen. Yoongis Augen sahen mich zuerst etwas schockiert an, dann lächelte er. Er lächelte für mich. Ein stilles: "Lass uns hier bleiben." Ich liebte es. Ich liebte Yoongi so sehr und mein Körper tat es auch. Er war mir genug. Meine kalten Finger strichen über seine nassen Wange und dann küssten wir uns. Ich hatte ihn vermisst. Ich hatte ihn so sehr bei mir vermisst. Weil doch nur er mich so wirklich zu verstehen schien. Er würde alles für mich machen, hatte er doch gesagt. Jetzt sollte er es mir zeigen, weil ich das brauchte. Liebe mich!
"Was soll denn das?", lachte er leise. Ich wusste es nicht. Mein Körper machte einfach, was er wollte. "Erinnerst du dich noch?" Ich erinnerte mich noch ganz genau an unseren kleinen Streit. An unseren Streit, den ich so sehr hasste. Yoongi schüttelte den Kopf, strich sich die Haare aus den Augen. "Was meinst du denn?" Ich lächelte aufgeregt. Der Streit war vergessen! Hier war nur noch er. Ich und er und wir würden Spaß haben. "Ich will dich einseifen, Yoongi." Er lachte lauter, stellte sich zur Seite. "Ich habe schon geduscht." Falsch. Er hatte alleine geduscht und jetzt war ich hier. "Lass uns mit der Seife spielen!" Lass uns zusammen lachen und stöhnen.
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Rotlicht || Yoonmin
Fanfiction"Hi, ich bin Chim. Was kann ich für dich tun?" Ich bin Jimin - ein Mathematik- und Medizinstudent. Und ich bin Chim - eine Hure aus dem Rotlichtviertel. Regel Nummer 1: Mische Privatleben nie mit der Arbeit. Aber manchmal ließ es sich eben nicht ver...