Und weil Yoongi so gut im Planen ist, standen wir wirklich schon um kurz nach sieben vor der alten Wohnung. Und Yoongi hatte auch nicht gelogen, als er meinte, er wollte in drei Stunden alle meine Sachen eingepackt sehen. Vielleicht hätte er wenigstens da gnädiger sein können.
"Jimin, bist du im Bad endlich fertig?" Ich saß völlig erschöpft im Badezimmer, sortierte alte Flaschen aus. Was hatte mich dazu verleitet eigentlich so viel Putzzeug zu kaufen? Benutzen tat ich davon gar nichts. "Brauchst du... Klarspüler?" Ich runzelte verwirrt die Stirn. "Ich habe ja noch nicht einmal eine Spülmaschine!" Yoongi lachte mit mir auf, setzte sich zu mir. Seine ganzen blonden Strähnen klebten ihm an der Stirn. "Lass es. Packe einfach alles ein, wie es ist und wir kümmern uns zu Hause darum." Ja, aber... "Dann mülle ich dir alles dort voll."
Mein Liebster drückte mir einen Kuss auf meine Wange. "Wirklich, Jimin. Das ist kein Problem." Ja, irgendwie doch... Er seufzte auf, schüttelte sich dann kurz. "Lass mich dir helfen." Ich schmollte ein wenig, packte dann mit ihm zusammen eine ganze Kiste voll. Und ich hatte wirklich keine Lust mehr auf meinen Umzug.
"Gehst du dein Schlafzimmer einräumen und ich mache im Wohnzimmer weiter?" Ich nickte schnell, küsste Yoongi kurz. "Danke." Ja, er machte es einfach so toll. Aber ich strengte mich hier auch total an! Ja, ich bin heute zum Beispiel ohne Widerworte um sechs aufgestanden. Ich habe Yoongi heute sogar Frühstück gemacht!
"Hallo." Ich sah panisch durch mein Schlafzimmer ins Wohnzimmer, entdeckte da meine eigentlichen besten Freunde. War es denn schon so spät? "Hey." Yoongi schmiss ein paar Bücher in eine Kiste. "Wo ist Jimin?" Nicht da! Ich bin gar nicht hier. Sie haben dich strippen gesehen. Ja, ich weiß doch. "Im Schlafzimmer. Aber er schafft es dort alleine." Jungkook seufzte auf. "Wo können wir dann helfen?" Ja, gar nicht! Bitte, geht wieder. "Seht ihr den Werkzeugkasten? Ihr könnt schon einmal anfangen die Möbel abzubauen." Und jetzt hatte ich sie doch tatsächlich wieder an mir kleben.
"Nein, wir können wirklich alles wegschmeißen!" Yoongi sah mich verzweifelt an. "Was? Auch den Fernseher? Wir können ihn zu uns stellen oder verkaufen!" Ja, aber nein! "Willst du denn gar nichts behalten?" Ja, das ist richtig. Ich möchte absolut gar nichts von meinen Möbeln haben, die irgendwie darauf hinweisen, dass sie früher in dieser Wohnung standen. Sie gehörten alle Jimin und ich will das nicht mehr. Ich war voll zufrieden mit Yoongis Sachen. "Nicht einmal den Esstisch? Er ist viel größer als meiner." Ja, das war mir doch egal. Auf diesem Esstisch stapelten sich die Hausaufgaben, Bücher und Blätter. Und das soll ich mir jeden Tag wieder vor Augen führen? "Nein! Ich will ihn nicht mehr." Wieso mussten wir eigentlich streiten?
Es war anstrengend und ich bekam schon wieder Kopfschmerzen. "Du kannst nicht alles wegschmeißen wollen. Dein Kühlschrank, den behalten wir. Er ist besser als meiner." Nein, ich... "Und den Esstisch auch. Er ist größer und neuer." Ich konnte nicht mehr streiten. Mir platzte gleich der Schädel. "Mach, was du willst. Es ist mir egal!" Ich musste einfach kurz hier raus. Yoongi öffnete den Mund, um etwas zu sagen und doch konnte ich nicht.
Es war als würde alles auf mich zurückfallen. Die Decke fiel mir in der alten Wohnung auf den Kopf, der Fußboden unter mir gab mir keinen Halt mehr und die Wände zerdrückten mich. Es war verdammt noch mal erst zehn Uhr am Morgen und ich hatte jetzt schon keinen Nerv dafür. Ich hatte genauer genommen für mein Leben gar keine Nerven mehr.
Ich drehte mich um und verschwand schnell aus der Wohnung. Ich zog mir meine Schuhe zu schlampig an, griff mir Yoongis Jacke. Weil ich das gerade brauchte. Ich schnappte mir seinen Geldbeutel und seine Autoschlüssel. Ich... habe Angst, dass er sonst einfach gehen wird. "Jimin!" Nein, Jungkook! Lass mich verdammt nochmal in Ruhe!! "Jungkook...", Yoongi rief ihn leise wieder zurück. Ich kann das nicht mehr. Es war ätzend.
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Rotlicht || Yoonmin
Fanfiction"Hi, ich bin Chim. Was kann ich für dich tun?" Ich bin Jimin - ein Mathematik- und Medizinstudent. Und ich bin Chim - eine Hure aus dem Rotlichtviertel. Regel Nummer 1: Mische Privatleben nie mit der Arbeit. Aber manchmal ließ es sich eben nicht ver...