2.Kapitel ✔

739 42 50
                                    

Nicos POV:

Auf den Tag genau drei Jahre.

Vor drei Jahren hatte ich Wills kleine Schwester umgebracht, und obwohl ich wusste das es eine Illusion gewesen war, gab ich mir dennoch die Schuld.

Seitdem ich weggerannt war, hatte ich Aufträge von meinem Vater ausgeführt und fast ununterbrochen trainiert.

Ich war nicht mehr der kleine Junge von früher, ich war größer, stärker und mächtiger als zuvor.

Die Unterweltmagie machte mich fast gar nicht mehr schläfrig und ich konnte ohne Probleme Schattenreisen.

Ich hatte mir damals geschworen nie wieder einen Fuß in das Camp zu setzten, doch diesen hatte ich schon öfters gebrochen.

Als erstes wollte ich meine Sachen holen, das zweite Mal hatte ich Heimweh gehabt, doch ich schüttelte bei diesem Gedanken nur den Kopf, das Camp war kein Zuhause mehr für mich.

Tatsächlich war ich auch einmal mitten in der Nacht zu Will schattengereist, doch als ich ihn beobachtet hatte, hatte er im Traum schon wieder diese Worte gemurmelt, die ich als allerletztes von ihm gehört hatte.

Ich muss zugeben, das diese Worte mich so verletzt hatten, das ich versuchte auch die letzten Gefühle für ihn zu verdrängen.

Nach ungefähr einem Jahr bemerkte ich, dass sie mich suchten, also hatte ich mich zurückgezogen damit sie mich nicht fanden.

Ich wollte einfach nicht zurück zum Camp, nicht zu ihm oder den anderen.

Das Leben in der Wildnis gefiel mir eigendlich ganz gut, also wollte ich das auch so lassen.

Eine dicke, schleimige Zunge fuhr mir über mein Gesicht.

"Bah, Fluffy, lass das!" schimpfte ich meinen Hund.

Genau, ich hatte einen Hund, keinen normalen, ich hatte mir selbst einen Höllenhund gezähmt.

Ich hatte sie als Welpen gefunden und aufgezogen.

Sie war mein einziger Freund hier draußen.

Nachdem ich ihren Schlabberangriff abgewehrt hatte, stieg ich auf sie auf und machte mit ihr einen kleinen Spaziergang.

Ich musste noch einen Auftrag erfüllen, den Dad mir gegeben hatte.

Eine Seele war ausgebrochen und spukte nun als Geist herum.

Natürlich sollte ich ihn wieder einfangen, das war an sich kein Problem, doch leider wurde der Geist in der Nähe von Camp Half-Blood gesichtet, na toll.

Ich konnte nur hoffen das mich niemand sah.

Schon sprangen wir durch den nächsten Schatten.

Schnell sprang ich von Fluffy runter, sie war zwar ein ziemlich mächtiger Höllenhund, doch wir waren fast um die halbe Welt gereist.

Ich blickte mich um, ich kannte die Gegend noch Gut, ich war aber schon lange nicht mehr so nah am Camp gewesen.

In der prallen Mittagssonne fühlte ich mich nicht so wohl, weshalb ich mich erst einmal zu Fluffy legte, später konnte ich meinen Auftrag viel besser ausführen, da es dann mehr Schatten gab.

Nach ein paar Stunden hatte sich Fluffy ausgeschlafen und die Sonne ging gerade unter, da beschloss ich, das ich schon genug gewartet hatte.

Ich befahl Fluffy hier zu bleiben und suchte die Gegend nach Geistern ab.

Auf einem kleinen Hügel konnte ich einen Geist spüren.

Einmal in den Schatten gesprungen und schon war ich dort.

Doch als ich die Umgebung sah, verursachte dies einen Stich in meinem Herzen und ich zog meine mentalen Mauern noch weiter nach oben.

Auf diesem Hügel hatten Will und ich uns immer den Sonnenuntergang angesehen.

Ich blickte mich noch einmal um, wo war dieser verdammte Geist, ich wollte hier so schnell wie möglich weg!

Da sah ich ihn auch schon, er schwebte zwischen den Bäumen und langweiligte sich sichtlich.

Schnell durchteilte ich den Geist um ihn in die Unterwelt zurück zu schicken.

Dann wollte ich gerade verschwinden, als ich diese vertraute Stimme hörte:

"Ist da wer?"

Will.

Mir lief ein wohliger Schauer über den Rücken, ich hatte seine Stimme so lange nicht mehr gehört und es fühlte sich so schön an.

Am liebsten wäre ich auf ihn zugerannt und hätte in Umarmt, am liebsten würde ich ihn nie mehr loslassen wollen.

Schnell schüttelte ich den Kopf um meine Gedanken zu vertreiben, Will war nicht mehr mein Freund, ich hatte seine Schwester umgebracht!

"N-Nico?" stotterte eine Stimme ungläubig.

Shit! Schnell blickte ich auf und verlor mich sofort in den kristallklaren blauen Augen, die mich ungläubig anstarrten.

"Wer denn sonst? Julius Caesar?" antwortete ich ihm noch, einfach aus Reflex, bevor ich mich von seinen Augen losriss und schnell im Schatten verschwand.

Solangelo-VeränderungenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt