»All we do is drive
All we do is think about the feelings that we hide
All we do is sit in silence waiting for a sign
Sick and full of pride«Drive - Halsey
Hallo Lucas, kannst du heute um 12? Es ist spontan eine Stunde frei geworden.
Mein Fahrlehrer, den ich unbedingt wiedersehen will. Nach der ersten Fahrstunde war ich ja schon hin und weg von ihm. Die Zweite war toll. In der dritten hatte ich das Gefühl, dass Rico mich ansprechend findet. Er hat auch erwähnt, dass er auf Typen steht, als es irgendwie zum Gesprächsthema wurde. Am Ende der vierten Fahrstunde war ich mir praktisch sicher, dass ich sogar Chancen bei Rico habe. Seitdem kann ich meine nächste Stunde kaum erwarten. Dass Rico mir jetzt an Angebot macht ist klasse, es gibt aber ein kleines Problemchen... Matheunterricht, auf den ich keinen Bock habe. Ganz im Gegenteil zu einer Fahrstunde. Halt, stopp. Überlege ich gerade zu schwänzen für eine Fahrstunde? Wer würde mich denn schon vermissen? Maximal meine Lehrerin. Dem Rest fällt es nicht auf und ich will meine Mitschüler um ehrlich zu sein auch nicht sehen. Ich frag mich eh, wie ich das mit denen noch fast zwei Jahre aushalten soll. Damit wäre die Sache wohl Entschieden. In Sachen Schule gegen Fahrschule steht es wohl 1:0 für die Fahrschule.
Kaum habe ich meine Entscheidung getroffen, sage ich Rico zu und werde ein kleines bisschen nervös, weil ich ihn nachher schon wieder sehen werde. Das ist total komisch, weil ich noch Gefühle für Aaron habe und ihn jeden Tag vermisse. Zusätzlich noch auf einmal einen anderen Mann zu haben den ich toll finde, fühlt sich falsch an, auch wenn absolut nichts daran falsch ist. Ich sollte nichts falsch daran finden. Aaron hat mich verletzt und ist ein altes Kapitel in meinem Leben. Warum liebe ich ihn immer noch? Und warum bin ich nicht mal wirklich sauer auf ihn? Er hat mich sitzen gelassen und sich nicht mehr gemeldet. Es ist echt ab der Zeit über ihn hinwegzukommen... vielleicht ist Rico ja genau das Richtige.
***
„Wie geht es meinem Lieblingsfahrschüler denn heute?", fragt Rico, als ich ins Auto zu ihm steige und er legt seine Hand auf meinen Oberschenken.
Wir reden kurz und die ganze Fahrstunde über habe ich das Gefühl, dass da irgendwas ist und wir beide nur auf ein Zeichen warten. Unsere Gespräche, die raschen Blicke... plötzlich lässt Rico mich rechts ranfahren, als wir in einer ruhigeren Gegend sind. „Ist da irgendwas, dass du mir sagen willst, Lucas?"
„Ich...ähm..." Natürlich kriege ich nichts raus. Darüber sprechen ist schwer. Einen Moment schauen wir uns an und dann, wie aus dem Nichts, treffe ich die Entscheidung, Taten sprechen zu lassen, da es mit Worten ja offensichtlich nicht klappt. Ich küsse meinen Fahrlehrer. Und er küsst mich zurück. Wow. Das fühlt sich gut an.
Rico schiebt mich kurz von sich weg und sagt „Ich wusste doch, dass da etwas ist", bevor er mich wieder an sich zieht und seine Lippen wieder mit meinen verbindet. Es wird immer intensiver, bis seine Hände gierig meine Hüften anfassen und er stoppt, um mir etwas ins Ohr zu flüstern. „Sag bitte, wenn ich aufhören soll."
„Schon gut", murmele ich und Rico küsst sich den Weg zu meinem Hals. Seine Hände berühren die Haut unter meinem T-Shirt. Erst als er versucht, den Reißverschluss meiner Jeans zu öffnen und Rico sich nach unten beugt, halte ich ihn ab. „Lass uns das für nächstes mal aufheben." Auch wenn ich grade echt heiß auf ihn bin, muss ich mich glaub ich mental darauf vorbereiten.
Rico richtet sich auf und nickt. „Klar. Wann wäre denn das nächste Mal? Übermorgen um 10:30 Uhr ist das nächste, was ich frei habe. Ich würde wirklich gerne fortführen, was ich angefangen habe. Bald."
10:30 Uhr... da habe ich Schule. Eigentlich. Ich bin erwachsen und kann machen was ich will, keiner kann much zwingen da hin zu gehen. So wie ich grad drauf bin, würd ich alles für Rico tun, irgendwie weiß er genau, was er sagen muss...
***
Als ich auf das Fahrschulauto zugehe bin ich unheimlich nervös. Ich weiß was passieren wird und irgendwie freue ich mich ja auch, aber trotzdem ist das einfach noch recht viel auf einmal und so neu alles und mal ganz abgesehen davon mache ich mir eh zu viele Gedanken. Ich meine ich hatte einen halben Nervenzusammenbruch darüber, ob ich mich rasieren sollte oder nicht, dabei juckt es Rico glaub ich recht wenig.„Lucas, schön dich zu sehen", sagt Rico, als ich ins Auto steige und streichelt mir übers Knie, „Lass uns erst ein bisschen fahren, okay? Und wenn es dann ruhiger ist, machen wir da weiter wo wir aufgehört haben."
Gesagt, getan. Ich hätte nicht gedacht, dass wir sogar fast ganz normal eine Fahrstunde machen. Nach einer Weile lotst Rico mich in eine Seitenstraße im Wald und wir bleiben stehen. Irgendwie schafft er es, den Übergang von der Fahrstunde zu dem was wir dann tun, nicht zu seltsam zu gestalten. Das ist unheimlich faszinierend.
Wir küssen uns erst und als Rico sich dieses Mal den Weg zu meiner Hose entlang arbeitet, stoppe ich ihn nicht. Generell halte ich ihn von nichts ab, dass er mit mir tut. Ich mache es einfach mit uns genieße, wobei „genießen" nicht immer der Fall ist, wenn ich irgendwie an Aaron denken muss, was sich einfach nicht vermeiden lässt. Immerhin ist Aaron mein einziger Sexualpartner bis jetzt und ich habe noch Gefühle für ihn. Da ist es naheliegend, dass ich an Aaron denken muss und Rico mit ihm vergleiche. Bei allem, was Rico tut, merke ich, dass er viel erfahrener als Aaron ist, was schon ziemlich heiß ist. Es ist unglaublich, was Rico alles mit seinen Lippen tun kann und es hat sich unheimlich gut angefühlt, als er in mir wahr. Und sein Schwanz ist schon... wow. Der bitte, ihn in den Mund zu nehmen, musste ich einfach nachkommen und mich bei ihm für das, was er mit mir gemacht hat revanchieren.
Schneller als ich es wahrhaben möchte, ist alles vorbei und wir müssen mich nach Hause bringen, dass Rico den nächsten Schüler abholen kann. Das Auto einfach so zu verlassen, ist komisch. Ich hätte gerne mehr Zeit mit Rico, würde gerne mehr mit ihm reden, aber im Moment ist es nicht mehr als das, was wir heute getan haben und sicherlich auch wiederholen werden, und das wird es auch erstmal nicht sein. Irgendwie bin ich ja immer noch nur sein Fahrschüler, wobei ich da ja schon die Grenze mehr als überschritten habe... worauf habe ich mich da nur eingelassen.
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Fehlkonstruktion [boyxboy]
RomanceEine Nacht. Eine Begegnung. Nichts wird mehr sein wie zuvor. Lucas, Einserschüler und Sohn des Schulleiters - ausgerechnet er schleicht sich auf der Kursfahrt aus seinem Zimmer, um das Wiener Nachtleben zu erkunden. Dumm nur, dass er erwischt wird u...