Han Jisung
| 16 Tage 1 Stunden 31 Minuten 28 Sekunden |***
«Reise dahin, wo deine Träume dich hinführen.»
🎵 - Close - Han Jisung
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Bis jetzt lief es echt gut. Ich fühlte mich nicht unbehaglich und meine altbekannte Nervosität war zum Glück nach einiger Zeit vergangen.
Minho und ich verzogen uns etwas später von den anderen. Wir wollten lieber unsere Ruhe haben.
Ich merkte wie alle Blicke auf uns ruhten, als wir vom Tisch aufstanden. Ich wusste nicht ob ich das unangenehm oder irgendwie auch gut finden sollte.
Minho schien es jedenfalls zu gefallen, denn er grinste breit. Ich schüttelte nur den Kopf.
„Wo wollen wir hingehen?", fragte ich Minho, als wir uns langsam vom Tisch entfernten.
„Mir ist eben etwas eingefallen, was ich dir zeigen möchte." Er bedeutete mir mitzukommen. Ich folgte ihm in die Wohnung von ihm und seinem Vater. Die Wohnung befand sich direkt neben dem Café. Man konnte sie aber nur durch den Hinterhof erreichen.
Was genau hatte Minho eigentlich vor? Vielleicht wollte mir er sein Zimmer zeigen oder so etwas. Gleich wurde ich wieder etwas aufgeregter.
Als wir zur Tür hineinkamen, gingen wir eine Treppe nach unten und ich dachte schon Minhos Zimmer befand sich dort, aber es war nur der Keller.
Was wollte er denn mit mir im Keller? Hier standen nur ein haufenweise Kartons, alte Möbel und verstaubte Gartengeräte herum. Eine verstaubte, dunkle Deckenlampe verbreitete eine beunruhigende Stimmung.
Minho ging zielstrebig auf eine der Kisten zu.
„Hier irgendwo muss sie sein...", murmelte er in Gedanken versunken und begann in der Unordnung zu wühlen. Ich stand immer noch wie angewurzelt in der Tür und beobachtete ihn.
Minho wurde nach einiger Zeit fündig und hielt den gefundenen Gegenstand die Luft.
Er hielt eine Gitarre in die Luft und dazu noch eine richtig schöne. Was wollte er denn damit? Aber eigentlich konnte ich es mir schon fast denken.
„Sie hat früher einmal meiner Mutter gehört. Ich dachte, ich könnte sie dir geben, weil du keine mehr hast.", meinte er und zeigte stolz auf die Gitarre.
Ich winkte ab. „Ach, das ist doch nicht nötig. Ich kann mir doch selbst eine kaufen. Irgendwann.", entgegnete ich.
Minho unterbrach mich sofort. „ Wir brauchen sie doch gar nicht mehr. Ich würde mich freuen, wenn wieder jemand darauf spielt."
Er meinte es wirklich ernst. Und so kam es, dass ich sein, zugegeben sehr großzügiges Geschenk annahm. Natürlich wollte Minho, dass ich ihm etwas vorspielte und ich konnte ihn auch leider nicht mehr von seiner großartigen Idee abringen.
Ich versuchte trotzdem, mich aus der ganzen Sache herauszureden.
„Ich habe schon so lange nicht gespielt. Ich habe bestimmt viel verlernt und vergessen.", verteidigte ich mich.
„Ist doch nicht schlimm. Du kannst es doch trotzdem versuchen." Minho war wirklich neugierig. Ich seufzte nur als Antwort.
Wir verließen den Keller wieder und gingen in die Wohnung von Minho und seinem Vater.
Ich bekam letztendlich doch noch sein Zimmer zu sehen. Es war genau so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Sein Zimmer war mit allen möglichen Sachen vollgestopft. Aber am meisten mit Büchern. Trotzdem sah es gemütlich aus und ich fühlte mich sofort wohl. Links an der Wand hing ein großer, breiter Spiegel und ein paar Möbel waren zur Seite geschoben worden. Minho konnte also auch zu Hause tanzen, wenn er wollte.
Ich bemerkte, dass ich schon wieder völlig abgeschweift war. Ich wandte meine Aufmerksamkeit wieder Minho zu, bevor er etwas davon mitbekam.
Er dimmte das Licht in seinem Zimmer und wir setzten uns aus den Boden auf einen flauschigen Teppich.
Ich fing an zu spielen und versuchte mich an Melodien zu erinnern. Es klappte sogar ganz gut und ich konnte ein paar noch halbwegs.
Minho sah mich erwartungsvoll an. Ich wusste ganz genau, dass er mich singen hören wollte.
Früher oder später hätte ich ihm sowieso noch etwas vorsingen müssen. Er hatte schließlich auch vor mir getanzt.
Also entschied ich mich einen von meinen alten selbstkomponierten Songs zu spielen. Es war vielleicht besser einen Song zu spielen, den er nicht kannte.
Ich wartete nicht lange und brachte es gleich hinter mich und begann zu singen, nachdem ich wahllos ein paar Melodien geklimpert hatte. Ich schloss die Augen. Ich glaubte es war am besten, wenn ich Minhos Reaktion erst einmal nicht sah.
Ich fühlte mich eigentlich ganz wohl beim Singen. In mir breitete sich ein merkwürdiges Gefühl aus. Die ganze Zeit über hatte ich nicht bemerkt, wie sehr mir das Singen eigentlich gefehlt hatte. Ich dankte Minho gedanklich in diesem Moment, dass er mir diese Gitarre geschenkt hatte.
Als der Song zu Ende war und ich die Augen langsam wieder öffnete, war die Stimmung auf einmal ganz anders. Ich konnte Minhos Blick gar nicht beschreiben. So hatte er mich noch nie angeschaut, so intensiv. Erst ein paar Augenblicke später bemerkte ich, dass Tränen in seinen Augen standen.***
Ich entschuldige mich nochmals für meine unregelmäßigen Updates ;-; Ich bin irgendwie immer noch so unzufrieden mit mir...
Ich hoffe das ändert sich bald mal wieder :)
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𝐌𝐲 𝐝𝐞𝐥𝐢𝐠𝐡𝐭𝐬 [-Minsung] (pausiert)
FanfictionDie Zeit läuft, und zwar genau ab jetzt. Jisung möchte noch einmal in seine Heimat zurückreisen, die ihn an seine Familie erinnert und dort alles endgültig vergessen. Am liebsten, dem ganzen ein Ende setzen, wie es einst auch seine Familie getan ha...