[33]

202 20 5
                                    

Han Jisung
| 13 Tage 5 Stunden 10 Minuten 47 Sekunden |

***

«Lieber bereue ich es getan zu haben, als zu bereuen es nicht getan zu haben.»

***

***

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

***

„Wohin gehen wir denn nur?", fragte ich schlecht gelaunt. Schon zum dritten Mal hatte ich Minho diese Frage gestellt, aber er blieb weiter stur und wollte mir nicht sagen, was er für eine Überraschung er heute für mich geplant hatte.
Ich gab zu, in den letzen Wochen war ich tatsächlich etwas faul geworden, was das Rausgehen betraf. Eigentlich hatte ich gar keine Lust etwas zu unternehmen. Es machte mir einfach keinen Spaß mehr. Teilweise fühlte ich mich teilweise immer noch unsicher draußen, auch wenn Minho bei mir war. Die vielen Menschen, die hier in Seoul lebten, waren mir noch lange nicht ganz geheuer. Eigentlich hatte ich mich noch nie unter vielen Menschen wohlgefühlt. Auch früher nicht.
Im Café hingegen gefiel es mir sehr. Es war wie ein Rückzugsort für mich. Die Menge an Menschen war überschaubar und abends wurde es sowieso leerer, bis schließlich nur noch Minho und ich übrig waren und ungestört sein konnten. So gefiel es mir am besten.

Minho und ich machten uns auf den Weg. Mir fiel auf, dass wir jetzt schon eine ganze Weile in der Innenstadt herumliefen. Was hatte Minho bloß vor?
Die Straßen waren belebt.Es war ein Samstagabend. Klar, dass heute so viele Menschen unterwegs waren.
Nach 20 Minuten schienen wir angekommen zu sein. Minho steuerte zielstrebig auf ein Club zu. Er lag etwas abseits einer langen Allee mit Geschäften, Bars und Restaurants. Um genauer zu sein, befand er sich in einer Sackgasse. Ein Schild, mit Neonröhren, welches man schon von weitem erkennen könnte, verriet wie der Club hieß. Moon Bar. Das klang zwar nicht unbedingt gefährlich, aber ein bisschen mulmig zu Mute wurde mir schon. Ich war noch nie in einem Club gewesen. Zugegeben hatte ich ein bisschen Angst, was jetzt wohl auf mich zukommen würde.
Entweder Minho bemerkte meine Angst nicht oder er sah grob über sie hinweg.
„Heute wird gefeiert!", rief er enthusiastisch.
Was mir erst in diesem Moment bewusst wurde, war, dass es in diesem Club bestimmt auch Alkohol gab. Mit diesem Thema wollte ich nichts mehr zu tun haben. Ich rührte kein Tropfen mehr an, seit der großen Veränderung in meinem Leben, dem Tod meiner Familie. Ich fühlte mich einfach schuldig.
Allein der Geruch erinnerte mich zu sehr an mein altes Leben, welches ich lieber nur noch vergessen wollte.
Was hatte Minho sich eigentlich dabei gedacht mich in einen Club mitzunehmen? Wenn er mich nur ein bisschen kannte, dann hätte ihn doch auffallen müssen, dass ich nicht der Typ für so etwas war. Nicht mehr.

Als wir eintraten, strömte uns ein muffiger Geruch entgegen. Ich scannte den Raum und konnte keine Fenster finden. Das war also der Grund dafür. Außerdem hielten sich echt viele Menschen in diesem Raum auf. Für meinen Geschmack zu viele. Ich schaute mich weiter um. Es gab eine Tanzfläche und eine Bar. Überall tummelten sich Menschen. Es herrschte ausgelassene Stimmung. Trotzdem fühlte ich mich sofort unwohl.
„Minho?", fragte ich leise.
Er drehte sich zu mir und schaute mich verwundert an. Ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus.
„Können wir bitte gehen?", flüsterte ich unmerklich.
„Warum denn? Heute kannst du dich nicht davor drücken. Hab doch einfach mal ein bisschen Spaß!", erwiderte er. Ich konnte ihm nicht mehr widersprechen. Etwas anderes wäre auch nicht in Frage gekommen. Minho zog mich auf die Tanzfläche. In manchen Momenten fühlte mich eigentlich ganz gut, aber im Laufe des Abends ging es mehr und mehr bergab. Minho begann zu trinken und das gefiel mir gar nicht. Zugleich fühlte ich mich hilflos und wusste nicht, was ich dagegen tun sollte.
Minho nahm mich gar nicht mehr wahr. Er reagierte nicht, als ich auf ihn einredete. Ich wollte wirklich nur noch weg aus diesem Club. Mir wurde übel. Alles wirkte verschwommen und unreal in diesem seltsamen Licht. Die gute Stimmung der Menschen konnte ich langsam nicht mehr ertragen.

Ehrlich gesagt, wusste ich nicht wie genau ich es geschafft hatte, Minho raus aus diesem Club zu zerren, geschweige denn nach Hause zu bringen. Die Zeit hatte ich nicht mehr im Blick, aber eigentlich war es mir egal.
Ob er sich am nächsten Morgen erinnern konnte, wie er am letzten Abend in sein Bett gekommen war? Ich glaubte nicht. Aber das war vielleicht besser so. Besser, wenn er mich gleich ganz vergaß.

Ein neues Update! :D Ich verspreche euch noch mehr zu updaten in nächster Zeit, denn jetzt wird es erst richtig spannend :3

 𝐌𝐲 𝐝𝐞𝐥𝐢𝐠𝐡𝐭𝐬 [-Minsung] (pausiert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt