Lee Minho
| 25 Tage 5 Stunden 13 Minuten 46 Sekunden |***
«Das beste Geschenk, das du jemandem machen kannst, ist deine Zeit und deine Aufmerksamkeit.»
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Mein Herz hatte gerade angefangen zu klopfen. So stark wie noch nie. Jedenfalls kam es mir so vor. Was zum Teufel tat Jisung hier und warum musste er plötzlich und ohne Vorwarnung hier auftauchen?
„Also ich bin nicht ohne Grund hierher gekommen. Dein Vater wollte mir nicht sagen, was mit dir los ist. Also erzähl, was ist passiert?"
Ich stöhnte. Er war wohl im Café gewesen und mein sturer Vater hatte ihm anscheinend nichts gesagt. „Ist eine lange Geschichte."
Ich wollte sowieso bald gehen, also beschlossen Jisung und ich das Studio zu verlassen. Dann konnte ich ihm alles in Ruhe erzählen.
Ich holte meine Jacke, die auf dem Boden lag, mein Handy und machte zu guter Letzt das Licht aus im Raum.
„Wie lang tanzt du überhaupt schon?", fragte Jisung mich, was etwas überraschend kam.
„Schon ziemlich lange. Sag mal, hast du mich vorhin beobachtet?", fragte ich zurück und grinste, denn ich wusste ganz genau das er das getan hatte.
Jisung starrte auf den Boden, während wir die Treppen hinunterliefen. Das verriet alles.
„Ein bisschen.", gab er zu und ergänzte, "Du kannst wirklich gut tanzen."
So etwas nahm ich für gewöhnlich nicht ernst, aber das Kompliment von Jisung hörte sich ehrlich an und das freute mich irgendwie.
Ich erwiderte leise: „Danke."
Wir sagten nichts mehr, als wir das Gebäude verließen. Eigentlich war mir Stille immer unangenehm mit anderen Leuten, aber mit Jisung machte es mir irgendwie nichts aus. Ich glaubte so könnten wir das Stunden machen und es wäre immer noch angenehm.
Er schaute mich an, als hätte er meine Gedanken bemerkt und sagte: „Jetzt erzähl aber mal. Was ist denn passiert?"
Es brachte sowieso nichts, also sagte ich ihm die Wahrheit. Ich erzählte und er hörte mir zu und nickte zwischendurch verständnisvoll.
„Ich habe wohl mal wieder übertrieben. Ja ich bereue sehr, was ich gesagt habe. Jetzt weiß ich nicht genau, wie ich es wieder gut machen soll." Ich zuckte mit den Schultern und blickte ihn ratlos an. Jisung schien zu überlegen.
„Ehrlich gesagt, keine Ahnung. Außer vielleicht, dass du dich ungefähr hundertmal bei ihm entschuldigen könntest?", schlug er vor.
„Du bist ja nicht gerade eine Hilfe.", meinte ich und lachte.
Jisung hingegen lächelte nicht mehr und blickte in die Ferne, anstatt mir in die Augen zu schauen. Was war jetzt schon wieder los? Ich zog fragend die Augenbrauen hoch.
„Ich kenne mich nicht so gut aus mit diesem Thema, Familie und so.", sagte er leise und ich wusste schon, dass ich jetzt lieber nicht weiter nachhaken sollte. Anscheinend hatte er auch viele eigene Probleme. Die gingen mich ja auch gar nichts an, bemerkte ich. Ich glaubte dafür kannten wir uns einfach noch zu wenig.
Da mir auch nichts mehr einfiel, beschlossen wir zum Café zu gehen, damit ich versuchen konnte auf meinen Vater einzureden. So ganz sicher, ob das klappen würde, war ich mir zwar nicht, aber einen Versuch war es wert.
„Gehen wir einfach rein.", sagte ich. Jisung folgte mir. Mein Vater erblickte uns gleich und kam zu uns. Sein Miene war verschlossen. Ich konnte mir nur erahnen, was er dachte.
„Also, du hast ihn gefunden.", stellte er fest und schaute dabei nur Jisung an. Ich verdrehte die Augen. Ich kam mir vor wie ein unartiges Kind, dass geflüchtet war und man jetzt wieder zurückgebracht hatte. Warum musste mein Vater mich jetzt ignorieren?
Er bemerkte meine Reaktion und schaute mich fragend an. Es brachte nichts, weiter beleidigt zu tun. Und so entschuldigte ich mich bei ihm. Ganz schnulzig. Ich sagte ihm, wie leid mir alles tat und, dass ich bereute, was ich gesagt hatte. Eigentlich war das gar nicht mein Ding, aber es schien zu funktionieren.
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𝐌𝐲 𝐝𝐞𝐥𝐢𝐠𝐡𝐭𝐬 [-Minsung] (pausiert)
FanficDie Zeit läuft, und zwar genau ab jetzt. Jisung möchte noch einmal in seine Heimat zurückreisen, die ihn an seine Familie erinnert und dort alles endgültig vergessen. Am liebsten, dem ganzen ein Ende setzen, wie es einst auch seine Familie getan ha...