Teil 10

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Schließlich hatte ich es endlich ohne Fehler geschafft. Es war natürlich schwerer als sonst. Die Umgebung, Situation, seine Anwesenheit und meine dadurch ausgelöste Angst und Nervosität,

aber trotz allem hatte ich es geschafft. Die Nudeln fertig abgegossen. Das Fleisch in der Soße und gewürzt. Ich rührte gerade das Fleisch nochmal um, als ich eine Person hinter mir spürte. Natürlich war es Ben, der mir von hinten an den Bauch fasste und sich dabei dicht an mich stellte.
Vor Schreck stieß ich ihm mit dem Ellenbogen in den Bauch und drehte mich um. Er sah mich an. Seinen Blick  konnte ich nicht interpretierten.

"Es... Es tut mir leid."

Ich sah ihn verzweifelt an. Hatte ich ihn nun erneut zum 'platzen' gebracht?
Würde er nun wieder auf mich los gehen?
Ich bereitete mich seelisch schon vor auf die Schmerzen vor. Vielleicht war es das auch. War das jetzt mein Ende? Würde er mich umbringen?

Er sah mir nur tief in die Augen strich mir über den Kopf hinunter zu den Schultern und umarmte mich.
Was soll das? Ich verstand gar nichts mehr.
Ich hatte ihn meinen Ellebogen in den Bauch gestoßen und er umarmt mich?
Ich war leicht am zittern, aber versuchte das zu verstecken. Er soll meine Angst nicht so serviert bekommen. Ich bin stark.
Vielleicht Rede ich mir das nur ein. Ich habe Angst und bin ziemlich am Ende meiner Kräfte für den heutigen Tag.

Schließlich saßen wir am kleinen Esstisch. Dieser hatte vier Plätze. Ben ließ mich gegenüber von ihm sitzen. Eine gute Portion des gekochten servierte er mir auf meinen Teller. Nach all den Tagen im Keller mit Brot und Wasser schlung ich das Essen quasi herunter.
Es schmeckte wie immer. Irgendwie ließ mich dies etwas Kraft tanken. Es war irgendwie etwas Heimat hier an diesem komischen Ort.
Ich durfte noch eine weitere Portion essen. Schließlich räumte ich dann das Geschirr und den Topf sowie Pfanne in die Spülmaschine, nach seiner Anweisung.

In ein Zimmer im Obergeschoss brachte er mich. Als ich zuerst eintrat erblickte ich einen großen Schrank gerade aus durch, ein Bett, welches etwas breiter war und an der linken Seite des Zimmers an der Wand stand, rechts ein Fenster und daneben ein ebenfalls großes Bücherregal.

"Ich muss jetzt noch arbeiten. Du bleibst hier oben und bist leise. Im Bücherregal sind viele Bücher die dich vielleicht interessieren könnten, aber bei keinen Scheiß."

Ich nickte nur. Er verließ den Raum und schloss diesen ab. Ich sah mich nochmal um. Der Raum war wie das restliche Haus auch schlicht gehalten.
Es war eine Chance irgendwie zu fliehen. Ich lief sofort zum Fenster. Dort waren andere Häuser, aber ich fuhr mit meinen Händen über das Fenster. Dort war eine Folie drauf geklebt. Ich sah mir das Licht, welches durch das Fenster ins Zimmer drang, an. Die Folie auf dem Fenster war eine dieser, die hindurchsehen nach innen verwährt ist.
Öffnen konnte ich das Fenster ebenso nicht. Es war aufgeschlossen, aber auch, wenn es offen wäre könnte ich nicht fliehen, denn es waren zwei Metallstangen waagerecht vor dem Fenster befestig.
Es war wohl sein Schlafzimmer.
Also war ich gerade alleine in seinem Schlafzimmer. Ich hoffte erst einmal etwas Zeit für mich zu haben.

lautlose TränenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt