Teil 22

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Morgens weckte mich ein lauter Knall. Es kam aus dem Wohnzimmer. Ich war mir nicht sicher, ob ich nachsehen wollte geschweige denn es nach da schaffte. Die Schmerzen waren immer noch stark. Immer noch  saß ich eingekauert hinter dem Bücherregal an die Wand gelehnt.
Nochmals dachte ich darüber nach mich auf irgendeine Weise ins Wohnzimmer zu bewegen. Vielleicht ist Ben verletzt. Das wäre vielleicht eine Chance zu entkommen, aber die Angst und die Erschöpfung hielt mich hier.

Ich schlief wohl erneut ein oder war zumindest etwas weggetreten. Doch plötzlich brachten mich Schritte und das Geräusch der Türklinke wieder in das hier und heute.
Ben trat ein und bei seinem Anblick startete ich zu zittern. Eigentlich wollte ich meinen Blick abwenden, aber musste ich doch viel mehr und so schnell es ginge wissen wie Bens Stimmung ist. Er sah mich mit müden Augen besorgt an. Erst jetzt sah ich ein Glas Wasser welches er in der Hand hatte. Diese Hand war etwas angeschwollen, blau und leicht am bluten. Also hatte er wohl eben irgendwo gehen geschlagen...
Ich würde jetzt gut zu wissen sagen, aber das hieße ja auch, dass er immer noch agressiv ist. Ich muss vorsichtig sein. Wärend ich so nachdachte und irgendwie etwas Panik davor entwickelte irgendetwas falsch zu machen und dabei in der Gegend herumstarrte, kramte Ben in einer Schublade herum und kam dann auf mich zu. Erst erschrak ich, doch dann sah ich dass er mir eine Schmerztablette geben wollte. Dankend nahm ich die Tablette an und spülte diese mit dem Wasser meinen Hals hinunter.

"Kannst du laufen."

Fragte Ben mich und in seiner Stimme lag etwas Scham und Schmerz. Tat es ihm leid was er getan hatte?
Ich schüttelte etwas schüchtern den Kopf. Warum war mir das denn eigentlich peinlich. Dieser Mann hatte das ganze doch verursacht.
Meine gesunde Stimme im Kopf konnte dieses unangenehme Gefühl auch nicht besänftigen.
Ben hob mich hoch und dies tat doch wieder weh. Im Wohnzimmer ließ er mich auf dem Sofa sinken. Kurz darauf lief er schon in die Küche. So wie ich hier saß konnte ich in ordentlichen Licht meinen Körper betrachten.
Dieser Körper war von blauen Flecken übersäht. Meine ganzen Beine und arme waren voll damit. Etwas erschrak ich vor diesem Anblick. Er hatte mich also nicht nur vergewaltigt sondern wieder verprügelt. Zum Glück hatte er mir nichts gebrochen. Zumindest fühlte dich nichts gebrochen an. Ich konnte alles so weit bewegen, wenn auch unter Schmerzen. Ben kam zurück mit zwei Schüsseln. Er hatte Suppe gekocht.

"Ich hoffe du magst Tomatensuppe."

Lächelte er mich an.
Warum? Warum war er denn jetzt so nett? Warum war er so böse? Wie passten so unterschiedliche Persönlichkeiten überhaupt in einen Körper?
Ich nahm die Suppe an. Sie war noch sehr schön warm, aber schon so weit abgekühlt dass man sie essen konnte. Mein Körper brauchte Erholung und Nahrung.
Als ich meine Suppe so weit aufgegessen hatte drehte ich mich zu Ben. Er starrte etwas abwesend aus dem Fenster. Ich musste ihn fragen, so nahm ich meinen Mut zusammen:

"Ben, ...

lautlose TränenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt