Teil 17

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Tage vergingen. Immer gleich. Morgens stand Ben auf und ließ mich alleine. Alle Räume waren verschlossen abgesehen dem Bad und dem Schlafzimmer. Das Wohnzimmer, welches nicht anzuschließen war, wurde zu meinem Hauptaufenthalts Ort, Da ich immer in Panik verfiel beim Betreten des Schlafzimmers. Ben verließ jeden Morgen um sieben Uhr das Haus und kam Nachmittags zwischen drei und fünf wieder. Wahrscheinlich war er wohl in dieser Zeit arbeiten. Somit ließ er mich viel alleine, was mich aber nicht störte. Ehrlich gesagt freute ich mich immer, wenn er weg war, auch wenn mir das alleine sein auch Angst machte.
Er stellte mir morgens immer zwei Brötchen mit Belag und zwei Flaschen Wasser sowie Obst und etwas Schokolade auf den Couch Tisch. Also verbrachte ich die Zeit mit essen, aber hatte mir Ben zum Glück erlaubt seine Bücher zu lesen. Er hatte eine große Auswahl von Büchern, so hatte ich zumindest etwas zu tun auch ein Radio lief leise im Wohnzimmer. Die ganzen vertretbaren Räume hatte ich bereits abgesucht nach irgendwelchen Fluchtmöglichkeiten oder anderen sogar das Schlafzimmer, obgleich es so eine Überwindung war. Gitterstangen waren vor jeglichen Fenstern und sie alle waren so, dass man nur von außen hinein sehen konnte.
Ich war gefangen.

Es war ziemlich deprimierend, aber im Radio wurde irgendwann über mich berichtet, was ein riesiger Hoffnungsschimmer war. Es wurde von einer Suche der Polizei nach mir erzählt. Das alles gab mir Kraft um Ben auszuhalten. Jeden Nachmittag, wenn er zurück kam war ich wieder angespannt. Er verhielt sich kühl. Zum Glück, aber blieb doch die Angst vor Bestrafung oder gar einer erneuten Vergewaltigung.
All das was bisher passierte hatte ich noch nicht mal ansatzweise verarbeiten und oft saß ich tagsüber da und stirte nur herum und bekam alles um mich herum nicht mehr mit oder noch schlimmer bekam Flashbacks von erlebten. Jeden Abend nachdem wir zusammen etwas aßen bestand er darauf, dass ich duschen ging während er im Bad war und mich beobachtete. Später musste ich wieder bei ihm im Bett schlafen. Die Kraft das alles auszuhalten brachte mir die Hoffnung diese doch durch die Nachrichten im Radio verstärkt wurden. Trotz allem machte ich das ganze nicht ohne Wehr. Und so wurden Schläge gar zum Alltag.
Ich traute mich kaum noch in den Spiegel zu sehen, da ich einfach schrecklich aussah.

Ich dachte mir also, dass er wenn er das Haus verließ zur Arbeit ginge, somit war die Schlussfolgerung, dass er mich fünf Tage alleine lassen würde, aber was passiert dann? Wochenende. Und somit zwei Tage am denen er nicht arbeiten musste.

Es war der fünfte Tag, dass er das das Haus verließ. Ich sah auf die Uhr 7:04. Num war ich alleine, aber noch viel zu müde, so beschloss ich noch etwas zu schlafen, aber verließ das Schlafzimmer. Hier war schon zu viel passiert. Im Wohnzimmer legte ich mich auf das Sofa und schloss die Augen.
Es war wohl Freitag, was das Radio, welches ich noch zuvor angeschaltet hatte bestätigte. Und es genau zu nehmen war es der 20 März. Ich war bereits über drei Wochen bei diesem Monster.

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