Ich habe niemanden mehr

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Ein paar Tage später war es dann soweit, ich wurde in der psychiatrische Abteilung verlegt. Ich habe vergebens versucht diese Entscheidung zu ändern. Noch immer bin ich geschockt, dass selbst John denken, dass ich gestört im Kopf bin. Irgendwie habe ich gehofft, dass John mir hier raus hilft. Aber er hat mich im Stich. Seit er mir berichtet habe, dass ich bekloppt im Kopf bin, hat er sich hier nicht mehr blicken gelassen. Mir ist bewusst, dass ich ihn in letzter Zeit nicht wirklich gut behandelt habe, aber er kann doch Verständnis zeigen. Ich habe innerhalb ein paar Tagen meine Eltern verloren und ich darf nicht einmal zu ihrer Beerdigung. Die Ärzte haben gesagt, dass ich es psychisch nicht verkraften würde. Die spinnen doch alles, als wäre ich labil. Ich bin total gefasst und will meine Eltern die letzte Ehre erweisen. Mir steht es doch zu mich persönlich bei ihnen zu verabschieden. Aber das verstehen die Ärzte nicht.

"So Mara. Bist du bereit?", kam dann auch schon ein junger Pfleger rein.

"Natürlich. Ich freue mich tierisch auf die Irrenanstalt", erwiderte ich ironisch.

"So schlimm ist es dort gar nicht", entgegnete er daraufhin.

"Aber ich gehöre da einfach nicht hin. Ich weiß gar nicht wie die Ärzte darauf kommen, dass ich psychisch gestört bin", schmunzelte ich.

"Bis jetzt haben Sie noch keinen ohne Grund dort verlegt", klärte er mich freundlich auf. Wie kann er nur so nett sein? Er hat es doch gerade mit einer "Gestörten" zu tun. Aber sie werden dafür ausgebildet. Trotzdem wäre dieser Job nichts für mich.

"Dann machen sie bei mir halt einen Fehler. Können Sie nicht noch einmal mit den behandelden Arzt reden. Ich will wenigstesn zur Beerdigung meiner Eltern", bettelte ich ihn schon regelrecht an.

"Es tut mir wirklich Leid aber das kann ich nicht machen. Jetzt muss ich dich wirklich nach unten bringen", drängelte er schon. Also hatte ich wohl keine andere Wahl. Ich hoffe so sehr, dass ich nicht lange dort bleiben muss. Ich weiß nicht einmal wie die anderen dort drauf sind. Die sind bestimmt nicht ganz richtig im Kopf. Irgendwie bekam ich bei der Vorstellung Angst. Aber dennoch folgte ich den Pfleger. Vielleicht hätte ich wirklich einfach abhauen sollen abe rich hatte wirklich bis zur letzt die Hoffnung, dass sie mich nicht in die Irrenanstalt schicken. Also wäre jetzt wahrscheinlich die letzte Möglichkeit zu flüchten. Soll ich es versuchen?Ich muss es versuchen. Ich muss auf jeden Fall bei der Beerdigung dabei sein und außerdem muss ich hier nicht hin. Ich komme super alleine klar, aber das sieht niemand. Auf Hilfe bin ich nicht angewiesen. Als der Pfleger unaufmerksam wurde, nutze ich den Moment und schlich mich davon. Als ich um der Ecke war, rannte ich zum Ausgang in die Freiheit. Die frische Luft tat mir wirklich gut. Seit Tagen musste ich im Zimmer bleiben also genoß ich den kurzen Moment bevor ich wieder weiter rannte. Ich durfte auf keinen Fall geschnappt werden. Aber wo soll ich nur hin? Eine Idee hatte ich aber ob er mich überhaupt jetzt sehen will? Ein Versuch ist es wert. Also machte ich mich auf den Weg zu ihn. In der Hoffnung, dass er mir Unterschlupf für einige Tage gibt.

Nach einer knappen Stunde Fußmarsch kam ich an dem schönen Haus an und klingelte nervös. Wie er jetzt wohl reagieren wird? Ich bin auf jeden Fall gespannt. Nach einigen Sekunken wurde diese auch schon von seiner kleinen Schwester geöffnet.

"Hey Mara lange nicht mehr gesehen", entgegnete sie und ließ mich rein.

"Hey ist dein Bruder vielleicht da? Ich muss dringend mit ihm reden", erwiderte ich daraufhin.

"Ja er ist oben, du weißt ja wo sein Zimmer ist", sagte sie freundlich und ging in die anliegende Küche. Na gut. Ich beschloss daraufhin zu Maiks Zimmer zugehen. Er ist einfach meine letzte Hoffnung. Als ich dort ankam, hörte ich Stimmen, die nach draußen drungen. Trotzdem klopfte ich an seiner Tür. Nach einigen Minuten wurde diese von ihm geöffnet, verwundert sah er mich an.

"Was machst du denn hier?", fragte er nach einer Weile nach, öffnete aber nicht weiter die Tür. Lediglich sein Kopf konnte ich sehen. Irgendwas stimmt hier nicht.

"Hast du Besuch?", fragte ich ihn einfach direkt.

"Ne wieso", log er.

"Maik du musst mich nicht anlügen", entgegnete ich und öffnete gewltsam die Tür. Auf seinen Bett saßen Kathy, Emma und John. Was wird das hier? Ich habe gedacht, dass sie keinen Kontakt mehr miteinander haben und jetzt treffen sich die vier.

"Bist du nicht in der Klapse", hörte ich auch schon Kathy lachen.

"Maik kannst du mir mal verraten was hier los ist?", fragte ich ihn direkt und ging nicht auf Kathys Gelabber ein. Sie kann man wieso nicht für voll nehmen.

"Nichts. Wir treffen uns nur", erwiderte er daraufhin.

"Das glaubt dir doch niemand. Weißt du was ich glaube. John und du habt mich die ganze Zeit nur verarscht", entgegnete ich daraufhin und verschwand aus seinen Zimmer. Mir wurde es einfach zu viel. Ich hatte es satt, immer werde ich nur ausgenutzt. Wie konnte ich mich nr wieder in ihnen täuschen. Ich habe wirklich gedacht, dass John was an mir liegt. Aber nein alles war nur ein mieses kleines Spiel der vier. Ich war zutiefst enttäuscht.
Ich lief ziellos durch die Straßen. Ich wusste einfach nicht wohin. Ich bin ganz alleine auf der Welt. Ich habe niemanden mehr. Wo soll ich denn nur hin?

Rache ist sexy Süßer!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt