Meine Rettung

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Norbert fuhr und fuhr als hätte er gar kein Ziel vor Augen. So langsam wurde mir mulimig zu Mute, war es doch keine so gute Idee bei ihm einzusteigen? Aber ich habe einen Plan, dennoch habe ich Angst. Angst um mein Leben. Was will er nur von mir? Ich weiß ja jetzt schon, dass er mein Vater ist. Aber er hat sich 16 Jahre nicht blicken gelassen also warum jetzt? Ist er erst vor kurzem aus dem Gefängnis gekommen?

"An was denkst du gerade?", fragte er mich auch schon neugierig. Was soll ich denn jetzt sagen? Ich sitze gerade mit dem Mörder meiner Eltern in einem Auto.

"Wie konntest du einfach Anita und Frank umbringen?", fragte ich ihn direkt.

"Sie haben dich mir weggenommen. Außerdem habe ich Anita gar nicht umgebracht. Es war ein tragischer Unfall, der mir fast dich mir weggenommen hat. Meinst du ehrlich ich würde zulassen, dass dir was passiert? Du bist meine Tochter. Ab heute lasse ich dich nicht mehr alleine", entgegnete Norbert. Von wegen er hat Anita, meine Mutter nicht umgebracht. Natürlich hat er es, mit seiner Anwesenheit! Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, dass Anita und Frank mich entführt haben oder ähnliches. Sowie ich es jetzt mitbekommen habe, ist Norbert ein eiskalter Mörder und sowas soll mein leiblicher Vater sein? Da ist mir Frank viel lieber als Vater oder soll ich war sagen? Im Moment bin ich einfach nur durcheinander und weiß nicht mehr was ich mache. Ich hatte nicht einmal genug Zeit zum Trauern. Rache ist im Moment das einzige woran ich denken kann.

"Ein Unfall, der nur wegen dir passiert ist. Du hättest doch einfach mit mir reden können und mir nicht so komische Nachrichten schreiben sollen. Ich hatte es echt mit der Angst zu tun, immerhin hast du mich gestalkt. Ich wäre doch auch so mitgekommen, dafür brauchtest du die beiden nicht umbringen", sagte ich betrübt. Ich kann es einfach nicht verstehe, wie man so kalt sein kann.

"Ach Mara jetzt reg dich doch nicht so auf, sonst bekommst du ja noch Falten. Bist du denn nicht froh endlich die Wahrheit zu kennen?", erwiderte er und schaute mich kurz an, nur danach wieder auf die stark befahrene Straße zu schauen. Wo wir hin fahren, weiß ich noch immer nicht. Ich habe nicht die leiseste Ahnung was Norbert vor hat. Er will mir meine Wurzeln zeigen, dass kann alles bedeuten.

"Wenn ich ehrlich bin nicht! Meine Eltern werden immer Anita und Frank bleiben, sie hatten einen Grund, dass sie mich zu ihnen genommen haben. Außerdem warst du im Knast! Wer will bitte einen Vater der sein ganzes Leben im Knast verbracht hat und einfach eiskalt Menschen umbringt!", entgegnete ich jetzt wütend. Er sollte doch ruhig die Wahrheit wissen. Außerdem soll er wissen, dass ich ihn deswegen zutiefst hasse. Plötzlich fuhr er in einer Seitenstraße und hielt den Wagen in einen Wald. Ich wurde panisch und bereute meine Worte. Muss ich jetzt Angst um mein Leben haben? Aber er wird doch seiner eigenen Tochter nichts antun. Oder hat mein Gesagtes ihn so wütend gemacht. Vor Angst begann ich zu zittern, was auch er bemerkte. Dennoch stieg er aus und kam auf die Beifahrerseite. Sofort sperrte ich die Tür ab, die Angst war einfach zu groß. Wütend hämmerte Norbert gegen die Fensterscheibe.

"Mach verdammt noch einmal auf!", entgegnete er wütend. Aber ich dahcte nicht daran die Türen wieder zu öffnen, solange er wütend ist, werde ich sie auch nicht öffnen. Aber ich kann nicht ewig hier drin bleiben. Eine Lösung muss her und zwar schnell. Norbert hämmert gegen die Fensterscheibe und schrie wütend, dass ich gefälligst die Tür offen machen soll. Dann sah ich die Lösung vor mir. Der Schlüssel steckt noch, das ist meine Chance von dem Mörder wegzukommen. Mir ist es egal, ob er mein leiblicher Vater ist. So setzte mich auf die Fahreseite und drehte den Schlüssel, sofort sprang der Motor an und ich wurde nervös. Ich habe keinerlei Fahrpraxis. Ich kann überhaupt kein Auto fahren. Aber ich muss hier weg. Weg von diesem Mann, der mir wahrscheinlich was antun will. Also trat ich auf den Gaspedal und fuhr einfach weiter in den Wald hinein. Es war ein komisches Gefühl zu fahren. Dennoch werde ich Norberts Gesichtsausdruck nie wieder vergessen. Damit hat er nämlich nicht gerechnet. Dann kam mir eine Idee, meine Rache. Die perfekte Rache. Nachdem ich alle Bäume hinter mir gelassen hatte und keinen Unfall gebaut hatte, versuchte ich Norbert zu finden und zu beseitigen. Ich denke nicht, dass ihn jemand vermissen wird. Außerdem ist es Notwehr, keiner kann mir was. Grinsend fuhr ich los und hoffte nicht von der Polizei erwischt zu werden. Ich stellte fest, dass ich gar nicht so eine schlechte Fahrerin bin außer, dass ich die meisten Schilder nicht kannte aber das Wesentliche wusste ich natürlich. Jeder Mensch weiß, dass man bei rot halten soll und das rechts vor links geht. Mit diesem Wissen fuhr ich durch die Straßen nach Hause. Ich habe beschlossen meine Rache ein anderes Mal durchzuführen. Er wird mich immerhin suchen und finden. Außerdem wäre es hoffnungslos ihn jetzt zu suchen immerhin weiß ich selber nicht einmal wo ich mich befinde. Deshalb fuhr ich auf einen Seitenstreifen und schaltete das intergrierte Navi ein. Nachdem ich meine Adresse eingab, sah ich, dass ich 45km von Zuhause entfernt war. Ich frage mich immernoch wohin Norbert fahren wollte. Aber jetzt muss ich erst einmal nach Hause und mir dort einen guten Plan zurecht legen. In der Hoffnung, dass der Sprit bis nach Hause reichte fuhr ich langsam los. Auf keinen Fall wollte ich die Aufmerksamkeit auf mich lenken.

Nach knapp der Hälfte es Weges blinkte ein Licht auf. Der Sprit wird bald leer sein. Auch noch das! Ich fuhr den Wagen erneut auf einen Seitenstreifen und suchte im Auto nach Geld. Ohne Geld kann ich nämlich nach Hause laufen. Als ich nichts fand lehnte ich mich frustriert in den Sitz zurück. Das hat mir jetzt auch noch gefehlt. Und was nun? Ich sitze mitten in der Pampa fest auch wenn ich laufen würde, wusste ich nicht wohin. Ich brauche Hilfe also rief ich Maik an. Bei ihm wusste ich das er ein Auto und einen Führerschein besitzt. In der Hoffnung, dass er dran geht, wählte ich seine Nummer.

"Ja", hörte ich seine Stimme. Sofort war ich erleichtert. Er ist wahrscheinlich meine einzigste Rettung.

"Hey Maik, ich bins Mara", erwiderte ich sichtlich erleichtert.

"Oh hey alles klar?", fragte er sichtlich verwundert.

"Ehm nein ich brauche deine Hilfe", entgegnete ich dann. Irgendwie ist es mir unangenehm ihn um  Hilfe zu bitten.

"Was ist denn los, Mara?", fragte er besorgt.

"Kannst du mich bitte  abholen", sagte ich beschämend. Mir war es ziemlich peinlich.

"Ja klar, wo bist du denn?", fragte er. Ein Blick auf den Navi sagte mir wo ich war. Ich nannte Maik die Adresse und wartete solange im Auto auf ihn. Ich war ihn wirklich sehr dankbar, dass er mich abholt. Immerhin ist es nach meiner letzten Ansage nicht selbstverständlich. Nach einer knappen Stunde sah ich sein Auto was hinter Norberts parkte. Sofort stieg ich aus und ging auf das Auto zu. Es öffneten sich die Beifahrer- und die Fahrertür.

"Mara es tut mir Leid aber John war gerade bei mir, als du angerufen hast", entgegnete Maik, der mit John auf mich zu kam.

"Warum hast du mich nicht angerufen? Ich habe doch gesagt, dass du immer auf mich zählen kannst. Was machst du eigentlich hier? Und seit wann hast du ein Auto geschweige denn den Führerschein?", fing John an zu fragen.

"John ich weiß das doch, Maik ist mir als erstes eingefallen, weil er ein Auto hat und ich hier so schnell wie möglich weg muss", erwiderte ich und umarmte die beiden zur Begrüßung.

"Das beantwortet nicht all meine Freunde", sagte John und sah mich abwartend an.

"Mehr habe ich nicht zu sagen", erwiderte ich kalt und stieg hinten in Maiks Wagen ein. Ich hatte jetzt wirklich keine Lust die neugierigen Fragen von John zu beantworten.

"Und was ist mit dem Wagen?", fragte Maik als beide saßen und zu mir blickten.

"Der bleibt hier stehen, er gehört mir ja nicht einmal", sagte ich.

"Kannst du uns mal sagen woher du den Wagen hast, immerhin ziehst du gerade uns damit rein", erwiderte Mark. Er hat ja recht aber die Wahrheit kann ich ihnen doch nicht sagen.

"Ich habe es mir nur geborgt von meinem Stalker", sagte ich und sah in zwei geschockte Gesichter.

"Ich habe gesagt, dass du vorsichtig sein sollst und jetzt klaust du sein Auto. Mara spinnst du! Das ist Diebstahl", sagte John empört.

"Können wir jetzt los fahren?", fragte ich an Maik gewant.

"Mara John hat mir alles erzählt. Du musst zur Polizei", erwiderte Maik dann.

"Nein jetzt fängt der Spaß doch erst an", entgegnete ich grinsend.

"Wie meinst du das?", fragte beide gleichzeitig nach.

"Es ist eine Familienangelegenheit. Können wir jetzt bitte losfahren", flehte ich Maik an.

"Na gut", gab sich Maik geschlagen und fuhr endlich los. Musste er auch John mitbringen? Er soll sich keine unnötigen Sorgen machen.

Rache ist sexy Süßer!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt