Kapitel 23

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Lange wühlte ich mich auf meinem Laken herum, bis ich barfuß aus dem Bett stieg. Ich öffnete die Tür zum Hausflur und schlich über das Linoleum. Ich wusste genau, wo er seine Zimmertür hatte. Immerhin hatte sie Mira mir gezeigt und ich war schon bei ihm im Flur gewesen, als er mich dort küsste und hart gegen die Wand drückte. Ich brauchte ihn in diesem Moment; einfach nur alles an ihm. Dort angekommen, lauschte ich. Olivia musste wieder weg sein. Hoffentlich hatten sie keinen Sex, denn ich wollte ihn. Jetzt.

Die Tür war angelehnt, was mich wunderte. Lautlos trat ich hinein und suchte sein Zimmer, wo ich noch nicht war. Auch diese Tür stand offen und Licht brannte matt. Die Möbel waren ähnlich wie bei mir, aber die Wände in einem sanften gelb. »Ich dachte du kommst nie!«, stöhnte Luke und bewegte seine Hand an seiner prallen Erektion auf und ab. Ich riss die Augen auf. Scheiße, war das sexy. Er beugte sich seinen Bewegungen entgegen. Immer wieder erneut drang dieses heiße Stöhnen in mein Gehör. Ich wurde noch feuchter und rieb mir die Schenkel aneinander. Konnte das wirklich wahr sein? Erlebte ich das in diesem Augenblick tatsächlich?

Nackt lief ich auf ihn zu, sah ihn willig in die halb geöffneten Augen und wollte mich gerade auf ihn setzen, als er sich erhob und mich plötzlich hart gegen die Wand presste; viel stärker als das letzte Mal im Flur. Ich spürte die kühle Raufasertapete an meinem Rücken und bäumte mich ihm stöhnend entgegen. Seine Haut war heiß und er rieb sich unaufhaltsam mit seinem Schritt an meinen Bauch, so als wäre er schon in mir.

Meine Hände legte er über meinen Kopf und hielt sie mit einer Hand fest. Mit der anderen griff er auf einmal unter meinen Hintern und hob mich an, sodass ich automatisch die Beine um seine Taille schloss. Er wartete nicht, sondern stieß gleich hart zu. So fest, dass ich vor Verlangen heißer aufschrie. Ich stöhnte, wand mich vor Verlangen. Seine Haare kitzelten auf meiner Haut und der Griff um meinen Schenkel wurde stärker.

Blonde Haare lösten sich aus seinem kleinen Zopf und fielen auf seine nasse verschwitzte Haut. Ich konnte es gar nicht realisieren, was ich da tat und dass es nicht mehr Luke war, der mich vögelte, aber ich merkte es sofort, als er seine Lippen auf meine presste. Der Kuss war anders als sonst. So, als würde er mich mit dem Mund ebenso ficken. Mein Gott, was war hier los? Scheiße, dachte ich. Was machst du da?

Ich spürte ihn in mir. Dieses Gefühl war so unbeschreiblich, dass mir unaufhaltsam eine Gänsehaut über den Körper fuhr und dann spürte ich es in meinem Unterleib extrem kribbeln und alles löste sich im Nichts auf. Noch nie kam ich bisher bei einem Mann, der es mir besorgte. Ich musste immer nachhelfen. Nun nicht mehr. Ich hatte das erste Mal einen Orgasmus beim Sex. »Lass los!«, knurrte es gleichzeitig und ich verschwand im Nichts. Eine dunkle Stimme ließ mich zum Höhepunkt kommen. Obwohl ich wusste, dass es nicht Luke war, konnte ich nichts dagegen tun. Vollkommen willenlos.

Ich schrie auf, als sich mein Unterleib fest zusammenzog und sofort hielt er kurz inne und kam in mir; spürte wie sein Schwanz zu pumpen begann. Immer und immer wieder trug er mich weiter an den Rand der Ekstase, bis er mich abrupt losließ. Sein Gesicht konnte ich nicht sehen, als er einen Schritt nach hinten ging. Nur den Körperbau. Die Haare.

Prompt riss ich keuchend die Augen auf und schaute mich in meinem Bett links und rechts um. Das konnte doch wohl jetzt nicht wahr sein. Verwirrt fuhr ich mir über das Gesicht. Draußen war es schon hell. Meine Haare waren komplett zerzaust. Meine Klamotten lagen auf dem Boden und ich war nackt. Vollkommen neben der Spur schlug ich meine Decke zurück. Das Lacken war feucht. Oh mein Gott. Ich hatte in meinem Traum einen Orgasmus dabei und es fühlte sich extrem real an. Der Gedanke daran, machte mich ganz wuschelig. Nur wie er ausging, war ziemlich eigenartig. Es war nicht Luke, der mir Erlösung schenkte, sondern jemand anderes.

Ich konnte mich nur an seine sexy Stimme erinnern und plötzlich sah ich ihn in meinen Erinnerungen, aber nur von hinten, als er den Gang entlanglief. Seine blonden etwas längeren Haare, seine breiten Schultern, seinen knackigen Hintern. Verdammt. Ich träumte von Miras Bruder. Einem Arschloch, den ich bisher nicht mal von vorn sah und der alles vögelte was nicht bei drei auf den Bäumen war, aber definitiv nicht mich. Scheiße, was ist bloß mit mir los? War ich komplett abgefuckt? »Lila. Vergiss nicht, dass er denkt sogar dich herumzukriegen«, sprach ich laut und rieb mir verwirrt die Augen. Zumindest sagte er das. Die Genugtuung gab ich ihn niemals.

Perfect Disaster I - Ein Arschloch zum VerliebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt