Kapitel 44

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»Ich kann das nicht.« Ich hob die Augenbraue. »Da sagt dein Schwanz aber was ganz anderes.« Er war noch immer groß, so als wolle er viel viel mehr, aber es schien, als gestand er sich das selbst nicht ein. Dann schob sich eine Maske vor sein Gesicht. Sein Blick war plötzlich wütend. Was hatte ich nur getan? Er kam doch zu mir und ließ die Finger nicht bei sich und nun wollte er es nicht mehr zu Ende bringen?

»Das wird sich nicht wiederholen«, giftete er mich an und schob mich von sich, als ich näherkam. »Was?«, stotterte ich. Ich war einfach nur noch enttäuscht. Ich wusste ja, dass er keine Freundin wollte, aber da war mehr zwischen uns und das spürte ich auch bei ihm; dass da ebenso auf seiner Seite etwas sein musste und nun stand ich da; sexuell frustriert und keine Ahnung was das gerade eben war. Ich kam mir so dumm vor.

»Habe ich was falsch gemacht?«, fragte ich mit bebender Stimme. Ich musste mich extrem zusammenreißen, damit ich nicht anfing zu heulen. Tränen brannten in meinen Augen und ich biss hart die Zähne zusammen; mein Atem war schwer. »Sag was«, schluckte ich und stand immer noch vor der Tür, damit er nicht durchkam. Kurz flackerte etwas in seinen Augen auf. Er schüttelte mit dem Kopf. »Nein.«

Dieses Wort war zischend und so scharf, dass ich zusammenzuckte. Nun kamen die Tränen doch. Wütend wischte ich sie von meinen Wangen, hob meinen Kopf und richtete mich auf. Ich kriege das hin, dachte ich. »Es ist nicht richtig. Das alles. Lass mich vorbei.« Seine Stimme war kaum wiederzuerkennen. »Erst will ich wissen, was das da gerade war«, erwiderte ich und zeigte auf das Bett, worauf wir noch kurz zuvor lagen. »Vergiss das zwischen uns. Das war einfach nur ein Fehler. Ich mag dich, keine Frage, aber mehr wird nie wieder zwischen uns sein. Es geht einfach nicht.« Seine Worte machten mich extrem traurig. »Was ist daran so schlimm?«, wollte ich wissen. Ich verstand das alles nicht. »Wenn du mich magst, dann ist es doch umso schöner, oder etwa nicht?«

»Damit hat das nichts zu tun.« Er starrte über meinen Kopf hinweg an die Tür. »Für mich gehört das nicht zusammen. Ich werde nie jemanden lieben. Verstehst du das? Es ist rein körperlich und muss getrennt werden. Für mich existiert diese Liebe nicht, die du da gerade erwartest. Glaubst du ich bin blöd? Du bist eine Frau. Ihr wollte alle jemanden, der euch die Welt zu Füßen legt, aber ich bin ein Arsch und werde immer einer sein. Du wirst bei mir nicht das finden, was du suchst.« Was? Ich erinnerte mich an die Worte von Mark. Wegen seines Bruders, der sich das Leben nahm, durch seine Exfreundin. Es war dumm, aber es war auch wahre Liebe, denn er konnte nicht ohne sie sein. Deswegen wollte er kein Sex mit mir, weil sein Bruder sich wegen einer Frau tötete? Warum? Weil er Angst hatte, dasselbe zu tun, oder falls er verlassen wurde, es nicht zu ertragen? Das war doch irrsinnig, aber ich wusste nicht was ihm da alles durch den Kopf ging. Ryan wird es mir schlecht sagen.

Nur konnte ich ihn ebenso nicht darauf ansprechen, denn Mark sagte es mir sicher im Vertrauen und nicht, dass ich es gleich weiter plapperte. »Muss es gar nicht«, sprach ich stattdessen hart. »Ich kann das einfach nicht. Versteh das doch bitte und jetzt lass mich vorbei.« Die Situation war schwierig. »Wenn du es mir erklärst, dann werde ich es machen«, sprach ich herausfordernd. »Liebe ist scheiße. Ich will das nicht. Sie ist sinnlos. Es tut nur weh und man macht Dinge, die man eigentlich gar nicht will. Ich ficke nur mit Weibern, für die ich gar keine... null Gefühle habe und das mit dir... Nein. Ich mag dich einfach. Ich kann das da einfach nicht«, versuchte er zu erklären.

»Ich mag dich auch«, flüsterte ich. Mehr wie ich eigentlich sollte. Ich habe mich total in dich verknallt, schrie ich ihn in Gedanken an, aber sprach es nicht laut aus. Wieder wollte ich weinen, aber schaffte es mich zusammenzureißen. Ryan nickte hingegen. »Das konnte ich mir schon denken, deswegen lassen wir das Ganze, bevor das aus dem Ruder läuft.« Oder er einfach nur Angst vor seinen Gefühlen bekommt, weil da doch mehr zu sein schien. »Sorry«, murmelte er. Natürlich konnte ich ihn nicht festhalten. Wahrscheinlich wäre dadurch bloß noch mehr Chaos entstanden.

Perfect Disaster I - Ein Arschloch zum VerliebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt