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• Jungkook PoV •
Dreimal dürftet ihr raten, wodurch ich wachgeworden war. Blinzelnd versuchte ich erstmal zu realisieren, dass der neue Tag anstand. Jedoch war ich noch viel zu müde, sodass ich meinen Kopf wieder auf das Kissen fallen ließ und ordentlich gähnte, was meine jetzige Müdigkeit unterstrich.

Natürlich schaltete ich meinen Handywecker auf stumm, während ich tief durchatmete und meine Augen für einen Moment noch geschlossen hielt. Dadurch, dass ich eine ziemlich lange Morgenroutine hatte, war mir leider dennoch nicht so viel Zeit übrig geblieben, denn das 40-minütige Stretching gehörte auch zu meinem alltäglichen Morgen.

Mit der Zeit schaffte ich es aber auch wieder meine Augen richtig zu öffnen, wobei ich letztendlich anfing den Morgen zu genießen. Schließlich spürte ich, wie ich in Taehyungs Armen lag, als ich an mir runterschaute und dessen leises Schnarchen wahrnahm. Ich lag von ihm weggedreht, sodass ich mich zu ihm drehte und direkt auf sein schlafendes Gesicht blickte.

Vorsichtig strich ich ihm mit den Fingerkuppen paar Haarsträhnen von der Stirn, während ich meine restlichen Minuten damit verbrachte mir sein Gesicht zum hundertsten Mal zu studieren. Er hatte am Morgen immer so aufgeplusterte, volle Lippen, sowie weiche Wangen. Man konnte behaupten, er sah aus, wie ein großer Bär im Winterschlaf. Vorallem passten seine wildabstehenden, schwarzen Locken gut zu meiner Beschreibung.

„Tae, du muss langsam auch aufwachen.",wisperte ich ihm leise gegen die Wange, bevor ich ihm einen Kuss darauf aufdrückte und mein Kopf wieder friedlich ins Kissen drückte. Entspannt beobachtete ich Taehyung dabei, wie er langsam wach wurde. Als der Schlingel mir aber wieder drohte einzuschlafen, fing ich an, ihm durch sein voluminöses Haar zu streicheln und ergatterte somit seine Aufmerksamkeit.

„Wie spät haben wir, Baby?",murrte er rau, was allein nur daran lag, dass seine generell schon tiefe Stimme am Morgen noch einen gewissen Touch an Männlichkeit dazu gewann. Seine Arme schlangen sich automatisch fester um meine Taille, sodass ich mit meinem Kopf an dessen Brust lehnte.

Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen antwortete ich ihm geduldig:„06:30 Uhr, Hyung. Du hast um 08 Uhr deine Mathevorlesungen, weshalb du deine Tasche noch packen wolltest."

Für einen Moment blieb es still, während ich ihm einfach weiterhin durch die Haare streichelte und anfing seinen Hinterkopf zu kraulen. Taehyung brauchte generell am Morgen immer erstmal eine Weile um irgendwas zu realisieren, weshalb ich all seine Reaktionen bereits gewöhnt war.

„Was wäre ich bloß ohne dich, mein persönlicher Terminkalender?",fragte er mich schlussendlich mit einem belustigten Ton in der Stimme, woraufhin ich die Augen schmunzelnd verdrehte. Er konnte manchmal echt ein Spinner sein.

Ich hob somit meinen kopfschüttelnden Blick an, als ich ihm direkt in seinen verschlafenen Augen schauen konnte. Ohne etwas zu sagen, da das Sprechen wirklich keine Stärke von mir war, kniff ich ihm in seiner zu verlockend weichaussehende Wange.

„Nein, aber jetzt wirklich. Ich wäre ohne dich wirklich nur halb erfüllt im Leben.",erwiderte er nun ruhiger, wobei er nach meiner Hand griff, die ihn die ganze Zeit kraulte. Er küsste sich meine Finger bis zu meinem Handgelenk runter, woraufhin ich ihn ruhig beobachtete und etwas errötete.

„Was ein Romantiker und Spinner du manchmal sein kannst.",sagte ich ihm belustigt, als ich meine Hand wieder zu mir nahm, sodass er anfing gespielt zu schmollen. Wieder lachte ich bei seiner dramatischen Art und Weise des Schmollens amüsiert auf und ergatterte direkt daraufhin ein zufriedenes Lächeln seinerseits.

„Dir gefällt diese legendäre Kombination doch, oder?",fragte er mich mit einem gespielt arroganten Blick, wobei er seine Worte spaßend selbstüberzeugt von sich gab, was mich letztendlich erneut zum Lachen brachte.

Ich genoss es, wenn wir am Morgen unsere Zeit hatten, um uns gegenseitig für den Tag zu stärken, bevor es richtig losginge. Klar, wir hatten beide am Morgen sehr viel zutun, aber diese Momente waren es mir wert doch noch paar Minuten länger im Bett zu bleiben.

Schmunzelnd legte ich ihm meine Hände auf die Wangen, um seinen Kopf näher an mich zuziehen und ihm einen dankbaren Kuss auf die Lippen aufzudrücken. Ohne zu zögern, spürte ich, wie er seufzend erwiderte und seine Hand mir auf die Hüfte legte, woran er mich dichter an sich ranzog.
Mein Bein hatte ich bereits um ihn geworfen, sodass ich glücklicherweise dessen angenehme Körperwärme vertieft wahrnahm.

Langsam schlang ich meine Arme um dessen Hals, während er mir erkennbar genüsslich meine Lippen liebkostete, worauf ich mich ihm völlig hingegeben, einließ. Nach einem Moment lösten wir uns aber wieder, da ich mein Kinn auf dessen Haarschopf ruhen ließ und er sein Gesicht in meinem Hals vergrub.

Es war wirklich immer so süß zu sehen, wie anhänglich Taehyung manchmal war. Jetzt gerade fühlte es sich für mich so an, als würde ich einen flauschigen Bären in meinen Armen halten, der sich wärmesuchend an mich kuschelte. Und ich war ihm liebend gerne sein Rückzugsort, dachte ich mir behutsam, während ich seine Hand über meine Seite entlang fahren fühlte.

Aber auch dieser Moment fand sobald sein Ende, als wir uns wenn auch eher unfreiwillig lösten, als letztendlich auch Taehyungs Wecker anging und uns zur Realität wieder brachte. Somit machten wir uns erstmals getrennt für unseren Alltag fertig, was ich aber in vollen Zügen genoss.

Einfach ein eigenes Zuhause zu haben, wo man sich entspannt fertigmachte, war für mich ein großer Reichtum, den ich ziemlich wertschätzte. Der Gedanke brachte mich anschließend zum Lächeln, als ich in der Küche endlich ankam und Taehyung seinen Tee vorbereitete, den er immer mit zur Uni nahm.

„Ah, Jungkook! Ich muss Jiwoo heute zum Flughafen bringen, weshalb ich etwas später wieder zuhause sein werde. Bitte verzeih mir, ja?",erklang mir Taehyungs Stimme, die mir nun viel aufgeweckter erschien, was mich umso fröhlicher machte, zuhören. Die Tatsache meinen Freund erneut am gemeinsamen Abend nicht wieder bei mir zu haben, versuchte ich erstmals zu verdrängen.

„Alles gut, Hyung. Grüße sie von mir und wünsche ihr eine angenehme Reise von mir. Nimm deinen Tee, und ab mit dir. Wir sehen uns heute, falls ich noch wach sein werde oder morgen wieder.",erwiderte ich seine Worte in einem liebevollen Ton, während ich ihm seine Thermoskanne hinhielt, die er mit einem dankbaren Blick annahm.

„Du bist der Beste, Kleines. Ich liebe dich, bis dann!",war das Einzige, was ich von meiner engsten Bindungsperson mit meiner Mutter noch hörte, bevor er mir einen Kuss auf die Stirn drückte und die Wohnung in Eile verließ.

Mit einem ruhigen Lächeln blieb ich auf demselben Fleck noch stehen, als mir ein kleines Seufzen über die Lippen kam und ich mich seelenruhig der Zubereitung meines eigenen Tees hingab.

вαʟʟεт ʟσνε ² : тαεκσσκ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt