Ich wollte gerade zu einem richtigen Kuss ansetzten, da klingelte ein Handy. Es war Ellies. Doch anstatt dran zugehen, sah sie mir weiter in die Augen.
"Willst du nicht dran gehen?", flüsterte ich gegen ihre Lippen.
Sie lächelte. "Ne, eigentlich nicht."
Ich musste lachen. Sie war so süß. Das Klingeln verstummte, doch nach ein paar Sekunden fing es wieder von neuem an. Ellie seufzte genervt und ich richtete mich wieder auf. Ich reichte ihr ihr Handy, welches auf der Decke lag und schaute unauffällig darauf. Als ich sah, wer sie anrief verspannte ich mich.
Ellies P.o.V.
Wir wollten uns gerade küssen, aber natürlich musste uns irgendjemand in diesem Augenblick stören. Doch anstatt ranzugehen, blieb ich einfach liegen und sah zu George auf. Seine Augen waren so braun wie Schokolade. Hm, ich liebe Schokolade. Als ich das dachte musste ich grinsen. Er lag immer noch auf mir und ich konnte gar nicht klar denken. Ich spürte seine Muskeln, auch wenn er sich etwas mit seinen Armen neben mir abstütze. Doch das führte nur dazu, dass man seine Bizeps deutlicher sehen konnte. Okay, okay ganz ruhig. Er sah einfach so heiß aus. Ich war total in meine Gedanken vertieft, und merkte gar nicht, wie George sich schon wieder aufgerichtet hatte, bis es auf einmal kalt um mich herum war. Er reichte mir mein Handy und versuchte unauffällig darauf zusehen, was ihm aber nicht sonderlich gut gelang, da ich es bemerkte. Doch als er sah, wer mich anrief verspannte er sich. Er reichte mir wortlos mein Handy. Ich nahm es entgegen und guckte wer mich gerade anrief. Oh scheiße es war 'Simon <3 :)'. So hatte ich ihn eingespeichert. Ich lugte unauffällig zu George rüber, der jetzt richtig angepisst aussah. Dann ging ich mit einem genervten Seufzer ran.
(Telefongespräch: S = Simon, E = Ellie)
S: "Hey Ellwoods. Wo steckst du?", schrie er freudig ins Handy.
E: "Ehm hei Simon... Ich ehm ich bin gerade unterwegs", sagte ich stotternd.
Es folgte eine kurze Stille am anderen Ende der Leitung.
S: "Aha... (Kurze Pause) Wo bist du gerade? Ich dachte, wir wollten uns heute treffen!"
E: "Ich weiß... Aber ehm es ist was dazwischen gekommen."
S: "Und was?"
George wurde es langsam zu viel. Er nahm mir mein Handy aus der Hand und zischte aggressiv: "Ich bin ihr dazwischen gekommen zu Spaßt." Dann legte er auf.
Ich schaute ihn geschockt an.
"Geht's noch?", zischte ich.
"Was huh? Du bist mit mir hier und außerdem", fing er an, doch ich unterbrach ihn.
"Das ist noch lange kein Grund mir das Handy aus der Hand zu reißen und auch noch einfach aufzulegen? Was bildest du dir eigentlich ein?"
Er schaute mich geschockt und überrascht an. Dann verwandelte sich sein Gesichtsausdruck zu wütend und ich sah, wie er sich anspannte.
"Was ich mir einbilde? Die Frage ist wohl eher, was du dir einbildest. Wage es ja nicht noch mal so mit mir zu reden." Er kam mir jetzt bedrohlich näher.
Jegliches Gefühl war aus seinen Augen gewichen. Sie strahlten pure Kälte aus und seine Brust bebte.
"Was dann huh? Was willst du dann tun, George? Willst du mich schlagen? Mir irgendwelche Schäden zufügen?", schrie ich ihn an.
Sofort bereute ich es. Er packte mich an meinem Handgelenk und zog mich noch näher zu sich heran.
"Probier es doch aus. Doch an deiner Stelle wäre ich etwas vorsichtiger, mit dem, was du von dir gibst", zischte er mir ins Ohr und verstärkte seinen Griff um mein Handgelenk.
Ich hatte gar nicht bemerkt, dass er einen Arm um meine Hüfte gelegt hatte. Doch als er dann seine Nägel darin vergrub, stöhnte ich kurz auf vor Schmerzen. Ich schaute flehend in Georges Augen, doch nichts änderte sich. Ich versuchte mich aus seinen Griff zu befreien, doch ich hatte keine Chance. George lächelte mich triumphierend an, dann ließ er mich abrupt los. Ich stolperte ein paar Schritte rückwärts und begutachtete mein Handgelenk. Es war rot und blau und färbte sich bereits an manchen Stellen lila. Jetzt wurde ich wütend. Was fällt diesem Psycho eigentlich ein? Ich ging wieder ein paar Schritte auf ihn zu und suchte seinen Blick.
Als er mir in die Augen sah, zischte ich: "Fick dich Shelley. Ich bin fertig mit dir!"
Dann drehte ich mich um, ging auf Apple zu und ritt wieder zurück. Ich rief mir ein Taxi und fuhr zurück zum Internat. Ich merkte wie mir während der Fahrt die Tränen kamen, doch ich konnte sie nicht halten. Erst kullerten sie nur über meine Wangen, doch dann fing ich an leise zu schluchzen. Er hatte mit versprochen, dass er mir nicht noch einmal wehtut. Nie wieder, hatte er gesagt. Doch er hatte es gebrochen. Er hatte mich aufs Neue verletzt äußerlich und innerlich. Aus meinen leisen Schluchzern wurden lautere, bis das ganze Taxi davon erfüllt wurde. Ich bezahlte den Taxifahrer und lief auf das Internat zu.
Georges P.o.V.
Scheiße, was war hier gerade passiert? Ich erinnerte mich nicht. Ich packte die Decke zusammen und überlegte, was passiert ist. Als ich auf Siri saß, fiel es mir wieder ein. Oh Shit, was hatte ich nur getan?
Ich hatte es verkackt, aber so richtig.
Wieso? Wieso konnte ich mich nicht unter Kontrolle halten? Wenigstens bei ihr!
Ich hatte sie verloren!