Kapitel 2

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Ich ließ mich völlig entkräftet auf mein Bett fallen. Dieser Tag war verdammt anstrengend. Wäre ich doch nur früher zu den Heilern gegangen! Dann hätte ich versuchen können das sie niemandem davon erzählen. Aber ich musste natürlich so tun als hätte ich nichts und dann mit Legolas kämpfen dem das natürlich sofort aufgefallen war. Wieso war ich so leichtsinnig gewesen? Ich hätte ja nicht mal diese Orks suchen müssen. Ein anonymer Brief an den König oder die Wachen mit einer Warnung hätte es auch getan. In Gedanken an mögliche Ausgänge dieser Situation schlief ich ein.

~*~

Ich wurde von einem Klopfen an der Tür geweckt. Wer war das? Müde ging ich zur Tür und öffnete nur um dann Legolas gegenüber zu stehen. "Kann ich reinkommen", fragte er. "Ja natürlich!", antwortete ich ihm und machte platzt das er mein Zimmer betreten konnte. "Wie fühlt ihr euch?" "Gut!" "Lügt mich nicht an... Ich möchte euch helfen nur helfen. Wenn ihr mir nicht die Wahrheit sagt, ist dies mir leidet verwehrt", erklärte er mir.

Und genau das war das Problem. Ich wollte niemanden an mich heranlassen um nicht verletzt zu werden. Aber auch darin war ich eine Niete. Und jetzt hatte ich wieder dieses komische Gefühl.

"Meine Wunde tut noch ein bisschen weh und ich habe Kopfschmerzen aber sonst ist alles gut. Wirklich!" Das war das einzige was ich ihm sagen konnte. Ich konnte Legolas ja schlecht von meinem Gefühlscaos erzählen.

"Ich wollte mich entschuldigen", meinte er.

"Entschuldigen? Aber wofür", fragte ich verwirrt.

"Dafür das ich dich gestern kurz meine Beherrschung verloren habe", erklärte er ein wenig niedergeschlagen.

"Dafür müsst ihr euch doch nicht entschuldigen mein Prinz!"

"Wieso nicht?" Jetzt war er verwirrt.

"Weil ich es euch hätte sagen müssen. Dann hättet ihr auch nicht eure Beherrschung verloren." Auf einmal wurde mir schwindelig. Ich bekam nur noch mit wie der Boden auf mich zukam und ich von Legolas aufgefangen wurde.

Ich saß auf einem Stuhl der einem kleinen Trohn glich und sah auf einen Tisch. Stühle die meinem glichen waren im Kreis um den Tisch aufgestellt. Und in einem davon saß Legolas! Und auch noch direkt neben mir! Dann erhob sich jemand in Gestalt von Lord Elrond und bat einen Frodo den Ring hervorzuholen. Und es war nicht irgendein Ring. Es war der Ring der Macht! Frodo legte den Ring auf den Tisch doch da wurde mein Blick immer dunkler bis ich nichts mehr wahrnahm.

Ich schlug die Augen wieder auf und befand mich auf meinem Bett. Legolas saß neben mir. "Was ist passiert?", fragte er sofort. Ich setzte mich auf. Der Prinz half mir. "Keine Ahnung... Ich... Vielleicht war es die Wunde", stammelte ich. Er sah mich mit einem Ich-weiß-das-du-ihr-mich-anlügt-aber-ich-belasse-es-dabei Blick an. Plötzlich klopfte es. "Herein!", rief ich. Eine Wache betrat das Zimmer und teilte Legolas mit, dass sein Vater ihn sprechen wollte. Er verabschiedete sich von mir und sah mich mit einem wir-reden-später-nochmal Blick an bevor er das Zimmer verließ.

Was wollte Thranduil von ihm? Eigentlich ging mich das ja nichts an aber ich vermutete das es irgendetwas mit meiner Vision zu tun hatte. Ich hatte Bruchtal gesehen daran bestand kein Zweifel. Wahrscheinlich wollte Thranduil das Legolas nach Bruchtal aufbrach. Ich musste auch nach Bruchtal! Sekunde was dachte ich mir hier eigentlich? Ich konnte nicht einfach Legolas fragen ob ich ihn begleiten durfte. Ich war nur eine Schülerin. Aber was wenn ich ihm einfach heimlich folgte? Das dürfte eigentlich funktionieren. Also ging ich zu meinem Schrank und begann meinen Rucksack zu packen. Nach einer halben Stunde war ich fertig. Zu guter Letzt schnallte ich mir noch meine Waffen um, also meine Zwillingsdolche und meinen Bogen mit Köcher. Alles hatte ich von meinen verstorbenen Eltern geerbt. Eine einzelne Träne lief meine Wange hinunter, als ich an sie dachte. Sie kämpften und fielen beide in der Schlacht der Fünf Heere. Ich öffnete meine Tür uns sah den Gang entlang. Niemand zu sehen. Jetzt musste ich nur noch ungesehen zum Stall kommen und von dort aus Legolas folgen. War er überhaupt schon los? Bestimmt! Ich ging aus meinem Zimmer, schloss leise die Tür hinter mir und schlich mich den Gang entlang zu den Ställen.

𝙳𝚒𝚎 𝙼𝚊𝚌𝚑𝚝 𝚍𝚎𝚛 𝚃𝚛ä𝚞𝚖𝚎 - 𝙻𝚎𝚐𝚘𝚕𝚊𝚜 𝚏𝚏Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt