Kapitel 17

554 31 21
                                    

"Wo warst du?", fragte Legolas sofort und zog mich in eine Umarmung. "Ich habe nur mit Aragorn geredet." "Und worüber?" "Er hat Selbstzweifel", berichtete ich. "Und du hast sie ausgebügelt?", fragte er mit einem Grinsen. "Ich habs versucht", meinte ich. "Gandalf war eben hier. Er sagte, wir träfen uns jetzt mit Theoden." Zusammen gingen wir in die goldene Halle.

"Ah, da seid ihr ja. Dann können wir anfangen", meinte Gandalf. Erst ging es darum, was genau Pippin im Palantir gesehen hatte. "Sauron sucht sicher nach dir Auriel. Ich weiß nicht ob es eine gute Idee wäre, wenn du weiterhin mit uns kommen würdest", wandte sich Gandalf an mich. "Ich gehe jetzt nicht. Egal wo ich bin, ist der Ort in Gefahr, genauso wie ich. Sauron erwartet bestimmt nicht, dass ich mich in den Kampf stürze und ihm damit praktisch in die Arme laufe", stellte ich klar, bevor Gandalf noch irgendetwas sagen konnte. "Ich denke sie hat Recht", meldete sich Aragorn zu Wort. "Aber Gondor muss gewarnt werden!" Gandalf nickte. "Das werden sie. Ich reite nach Minas Tirith. Und ich werde nicht alleine gehen", sagte er und sah Pippin an. "Perigrin Tuk, du kommst mit mir."

"Aragorn ich würde gerne nochmal kurz mit dir alleine Reden", wandte der weiße Zauberer sich an Aragorn. Sie verschwanden kurz in einen Nebenraum, kamen aber nach kurzer Zeit wieder. "Dann lass uns aufbrechen", sagte Gandalf und ging mit Pippin aus der Halle. Merry und Aragorn folgten ihnen. "Und was machen wir jetzt?", fragte Legolas mich. "Ich wollte ein wenig trainieren gehen", antwortete ich ihm und ging schon los in Richtung Trainigsplatz. "Keine schlechte Idee", meinte Legolas und folgte mir.

"Okay, greif mich an", forderte Legolas mich auf, als wir beide mit gezückten Waffen auf dem Platz standen. Während des Trainings gab mir Legolas immer mal wieder ein paar Tipps. Er war ja immer noch ein besserer Kämpfer. Nach zehn Minuten schaffte es Legolas, mich zu entwaffnen. Zufrieden steckte er seine Dolche weg. "Du hast gut gekämpft", lobte mich mein Freund. "Legolas, ich würde gerne etwas ausprobieren." Er sah mich fragend an. "Ich brauche dafür ein Versuchskaninchen." "Leg los", seufzte er.

Ich konzentrierte mich und dachte an das was Legolas tun sollte. Nämlich die Waffen ablegen, welche er bei sich trug. Leg alle Waffen ab, die du bei dir trägst. Dieses Mantra wiederholte ich immer wieder in meinem Kopf. Aber nicht mit dem gewünschten Erfolg. Legolas war anscheinend Willens stärker. Was sollte ich jetzt tun? Mir kam ein Einfall. Anstatt ihm nur stumpf zu sagen was er machen sollte, verpackte ich meinen Befehl in Schmeicheleien und Liebkosungen. Legolas biss die Zähne zusammen. Ich musste das Mantra ganze fünf Minuten wiederholen, bis er einknickte. Nacheinander legte er seine Waffen auf den Boden. Erst dann hörte ich auf, das Mantra zu wiederholen.

Legolas war anscheinend etwas erledigt. "Was ist los?", fragte ich lachend, während er seine Waffen aufsammelte. "Wie hast du das gemacht?", wollte Legolas verwirrt wissen. Das war eine gute Frage. "Keine Ahnung, ehrlich gesagt. Ich mache es einfach", gestand ich ihm. "Wenn ich als dein Versuchskaninchen herhalten musste, darf ich jetzt auch etwas machen", verlangte Legolas. "Was denn?", wollte ich fragen, doch kam nicht mehr dazu, da er mich in einen Kuss zog. Ich legte meine Arme um seinen Hals und zog ihn näher zu mir.

"Wenn das die Folge ist, mache ich sowas öfter", grinste ich, nachdem wir uns voneinander gelöst hatten. "Komm lass uns zu Aragorn gehen", meinte Legolas lächelnd und nahm meine Hand. Zusammen liefen wir zur Halle, wo Aragorn gedankenverloren an einem Tisch saß. Ich sah mich um. "Aragorn weißt du wo Merry ist?", fragte ich den Waldläufer. Er schreckte auf. "Keine Ahnung. Ich denke, er wollte einfach etwas alleine sein", gab er mir als Antwort. "Ich mache einen Ausritt", entschied ich. "Alleine", fügte ich noch hinzu, nachdem Legolas mir folgen wollte. Aber er ließ sich nicht so leicht abschütteln. "Ich denke das ist keine so gute Idee. Du wirst immer noch von Sauron gesucht", gab er zu bedenken, als er mir folgte. Ich seufzte. "Bitte. Ich brauche einfach mal ein wenig Zeit für mich", bat ich ihn. "In Ordnung. Aber sei vorsichtig."

"Hey Leo", murmelte ich lächelnd, während ich sie aus der Box holte. Dann stieg ich auf und ritt aus Edoras heraus. Der Wind spielte mit meinen offenen Haaren, als Leo in Galopp fiel. Jetzt hatte ich Zeit zum Nachdenken. Über das was Galadriel gesagt hatte. Ich wollte unbedingt herausfinden, wo alle Traumwandler und Traumwandlerinnen waren. Vielleicht lebte ja noch einer von ihnen in Mittelerde. Wenn ich sie finden könnte, wären viele meiner Fragen wahrscheinlich beantwortet. Ich wendete Leo wieder Richtung Edoras. Wenn ich zu lange wegblieb, würde Legolas aus Sorge um mich durchdrehen.

"Leo, wie bist du eigentlich zum Pferd geworden?", fragte ich. "Naja, nachdem du weg warst hat mich so eine Stimme gefragt, welche Gestalt ich annehmen will. Ich weiß nicht, warum oder wie, aber ich habe mich für ein Pferd entschieden. In diesem Moment wollte ich dir irgendwie helfen", schloss sie ihre Erklärung ab. "Vielleicht geht es nicht, Leute in dieser Dimension zurückzulassen?", schlug ich vor. Das hörte sich für mich, wie eine halbwegs logische Erklärung an.

Plötzlich hörte ich hinter mir Geräusche. Orkgeschrei. Ich drehte mich um und sah eine Horde Orks, die wie verrückte auf Leo und mich zusprinteten. "Leo!", rief ich. Sie verstand sofort und fiel in einen Jagdgalopp. "Was wollen die?", fragte ich leicht panisch, während wir über die Ebene schossen. "Dich", antwortete Leo und legte gleich noch einen Zahn zu.

In der Ferne konnte ich schon Edoras sehen. Ich betete zu den Valar, dass irgendjemand die Orks entdeckte. Als wir näher an die Stadt kamen, öffneten sich die Tore. Krieger auf Pferden kamen heraus gestürmt, geradewegs auf mich zu. Sie kämpften gerade gegen Orks, während ich in die Stadt hineinritt. Es dauerte keine Minute, bis Legolas in den Stall stürmte. Ohne Worte rannte er zu mir und umarmte mich. "Ich habe mir solche Sorgen gemacht", flüsterte Legolas in meine Haare.

Als wir in die Halle kamen, wurde ich sofort von Aragorn umarmt. "Mach sowas nie wieder. Legolas war unerträglich", meinte er. Auch er war froh, dass mir nichts passiert war. "Ich hätte nicht gedacht, das Sauron so schnell versucht, mich in seine Gewalt zu bringen", sagte ich zu Legolas, der mich in unser Zimmer verfrachtet hatte. "Genau deswegen solltest du nicht mehr allein sein. Und schon gar nicht kämpfen", meinte er. Ich setzte mich auf die Bettkante. "Aber du kannst mir nicht verbieten zu kämpfen!", wollte ich ihn dazu bringen seinen Meinung zu ändern. "Das kann ich sehr wohl. Du wirst nicht mit in die Schlacht reiten." Ich sah ihn ungläubig an. Ich wollte ihm wiedersprechen, aber er ließ mich nicht mal reden.

"Das ist ein Befehl. Es geht um seine Sicherheit. Vergiss das nicht." Ich merkte wie sich die ersten Tränen in meinen Augen sammelten. Er hörte sich nicht mehr wie mein Freund an. Er hörte sich an wie ein Prinz, der seiner Untertarnin etwas befiehlt. Eine einzelne Träne rollte meine Wangen herunter. "Okay", meinte ich mit brüchiger Stimme. Krampfhaft versuchte ich, meine Tränen zurückzuhalten, die aus meinen Augen entfliehen wollten. "Ich gehe zu Aragorn", hörte ich von Legolas. "Und du verlässt das Zimmer nicht." Dann fiel die Tür ins Schloss.

*******************

Ich... OMG! WIR HABEN DIE 1000 READS GEKNACKT! AHHHHHHH! DANKE! *kippt vor Freude um*

𝙳𝚒𝚎 𝙼𝚊𝚌𝚑𝚝 𝚍𝚎𝚛 𝚃𝚛ä𝚞𝚖𝚎 - 𝙻𝚎𝚐𝚘𝚕𝚊𝚜 𝚏𝚏Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt