Friends, with you 'til the end
Fix you, help you bend
When it gets tough
And when you're scared
They'll be right there
- Friends, Ella HendersonGenervt stieg ich aus der Straßenbahn aus und machte mich auf den Weg zu meiner Freundin Ezra. Die Halbamerikanerin hatte mich zum Kaffee zu sich eingeladen und ich hatte mich wirklich über die Einladung gefreut, nur das Bahn fahren nervte mich.
Ich war nicht gerne eingezwängt zwischen so vielen fremden Menschen.Vor ihrem Wohnhaus angekommen drückte ich die Klingel der WG herunter, musste nicht lange warten, bis der Türsummer ertönte.
Schwer atmend kam ich vor Ezras Wohnung im vierten Stock an, welche mich schon breit grinsend erwartete."Da bist du ja, komm rein.", sie trat zur Seite und ich betrat die kleine, schnuckelige Wohnung.
So schrill wie Ezra war, waren auch ihre zwei Mitbewohner. Alle wechselten jeden Monat ihre Haarfarbe, manchmal dachte ich mir, sie veranstalteten einen Contest, wer die seltsamste Farbe zustande bekam.Im Gegensatz zu Ezra war ich ein Mauerblümchen. Die bunte, laute, auffällige Ezra, die alle liebten und ich, die ruhige, langweilige Streberin Josephine.
Aber ehrlich, wer gab schon etwas auf die Worte oder Meinung von Fremden? Wenn ich mit mir zufrieden war, hatten die anderen das zu akzeptieren.
Das was ich oft zu wenig sprach, sprach Ezra dafür zu viel, das gleichte sich also ziemlich gut aus.Ich nahm an dem provisorischen Esstisch, der eigentlich ein Campingtisch war, Platz. Ezra platzierte eine dampfende Tasse Kaffee vor meiner Nase.
"Danke.", ich nippte an der heißen braunen Flüssigkeit und mein Körper füllte sich mit Wärme.
"Wie war deine Woche? Wo hast du am Dienstagabend gesteckt? Ich hab' bei dir geklingelt aber niemand hat geöffnet.", sie warf mir einen neugierigen Blick zu und ich wusste, dass ich mein Treffen mit John nun mit allen Details zu meinem Besten geben musste.
Ich versuchte erstmal, so wenig wie möglich zu verraten."Ich war unterwegs.", sagte ich also und Ezras Blick wurde nur noch neugieriger.
"Alleine?" - "Neee, mit jemandem zusammen."
Ihre Augen weiteten sich: "Du hattest ein Date!"
Ihre Stimmlage verwandelte sich in die einer Ente.
Mein Gesicht wurde warm und ich wusste, dass es sich gerade rot färbte.
"Rück doch endlich raus mit der Sprache oder soll ich dir alles aus der Nase ziehen?", ihr Grinsen wurde fast schon gruselig breit, ich wusste, ich hatte verloren.Also räusperte ich mich: "Sein Name ist John, er hat mir Teddy wiedergebracht, als er weggelaufen ist. Dann sind wir halt zusammen ins Kino. Als Date würde ich das jetzt nicht wirklich bezeichnen."
Von Wort zu Wort wurde ich immer leiser, mir war es peinlich über so etwas zu sprechen.
"Na klar war das ein Date, denkst du er fragt dich nach so etwas, weil er den Film nicht alleine schauen kann?", Ezra griff aufgeregt nach meiner Hand und drückte diese freudig.
Ich musste schmunzeln, als ich an den Abend zurückdachte und wie sehr John davon begeistert gewesen war, den Disneyfilm zu sehen.
Ezra hörte jedoch gar nicht auf zu plappern: "Aber ihr trefft euch doch wieder, oder?"
Ich zuckte nur mit den Schultern. John hatte sich seit dem Treffen nicht mehr gemeldet, vielleicht war ich einfach nicht sein Typ oder er hatte doch keinen Spaß gehabt, so wie er es behauptet hatte."Er hat sich seitdem nicht gemeldet. Keine Ahnung Ezra, ehrlich.", ich ließ etwas meine Schultern hängen. Obwohl ich mich erst einmal ernsthaft mit diesem Mann getroffen hatte, kränkte es mich etwas, dass er gar nicht mehr schrieb.
"Ach, dann meld' du dich eben! Frauen an die Macht.", sie zwinkerte mir bei diesen Worten zu. Für sie war das ein Leichtes, Ezra hatte kein Schamgefühl und tat alles, wonach ihr der Sinn stand."Mal sehen.", damit war die Unterhaltung über John für mich beendet und mein Gegenüber schien das zu verstehen. Sie stand auf, nur um kurze Zeit später mit zwei Donuts, auf Tellern drapiert, wieder zu kommen.
Sie stellte mir einen vor die Nase."Hab' ich extra für dich gekauft. Den pinken mit Streuseln magst du doch am Liebsten?", ich nickte bei ihren Worten und meine Stimmung hellte sich sogleich wieder auf.
Ezra war wirklich eine gute Freundin, ich war froh, dass sie nach ihrem Auslandsjahr hier in Deutschland beschlossen hatte, ganz hier zu bleiben.Ich biss herzhaft in den Donut: "Du bist die Beste."
Unter meinem Schmatzen verstand man meine Worte wohl kaum, aber Ezra wusste, was ich meinte. Sie grinste nur und biss ebenso von ihrem ab.Nachdem wir uns den Nachmittag über gut unterhalten hatten, war ich um neunzehn Uhr nach Hause aufgebrochen. Ich musste noch ein wenig aufräumen und etwas für die Uni tun.
Das Wetter war angenehm, nicht zu kalt und die Sonne schien ein wenig, ich beschloss also, zu Fuß nach Hause zu gehen.
Ich liebte das Rascheln der Blätter auf dem Boden, die im Herbst von den Bäumen fielen.
Ich rückte meine Brille zurück auf meine Nase und sah auf die Elbe, die sich zu meiner linken erstreckte.
Tief atmete ich ein, sog die Luft in meine Lungen.
Hamburg war so eine schöne Stadt, ich war wirklich froh, hier zu wohnen."Josephine!", eine tiefe Stimme erklang hinter mir und mein Herz machte einen kleinen Hüpfer, ich blieb stehen, nur um mich dann umzudrehen.
Der große, blonde John stand vor mir und grinste mich schief an.
"Hey!", brummte er und legte den Kopf schief, seine Hände vergrub er in seinen Jackentaschen.
Ich lächelte: "Na du, was machst du hier?"
Er nickte zu einer kleinen Gruppe, die keine fünfzehn Meter von uns saß: "Bin mit ein paar Freunden hier, hab' dich eben vorbei gehen sehen und wollte mal Hallo sagen."
Ich schmunzelte.
"Cool, hast du ja jetzt."
Sein Blick wandelte sich zu einem Fragenden.
"Bist du sauer oder so?", er zog seine Augenbrauen zusammen.
Ich biss mir auf die Lippe, ich war nicht wirklich sauer, ich hatte nur gehofft, dass er sich melden würde.
"Nicht wirklich. Ich dachte nur, du meldest dich.", erwiderte ich also ehrlich.
Er sah mich noch fragender an als sowieso schon, schlug sich dann aber mit der flachen Hand gegen die Stirn, was mir ein Lachen entlockte."Mein Handy ist kaputt, ist grad beim Reparieren. Deswegen konnte ich mich auch nicht melden, sorry. Ich hätte es sonst wirklich gemacht."
Seine Worte klangen aufrichtig, also nickte ich und setzte noch beschwichtigende Worte hinterher: "Wie gesagt, ich bin nicht sauer.""Ey, Bonez. Bring' die Kleine mal rüber!", brüllte dann einer aus der Gruppe.
John wandte seinen Kopf zu dieser und zeigte den Jungs den Mittelfinger.
"Bones so wie... Knochen?", fragte ich ihn, wer hatte denn so einen bescheuerten Spitznamen?
John grinste: "Jap, aber mit Z hinten, nicht mit S." Er zwinkerte mir zu.
"Willst du noch mit rüber zu den Jungs?"Ich strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht, ehrlich gesagt war ich mir nicht sicher, ob ich zu Johns Freunden hinüber gehen wollte. Sie sahen alle ziemlich breit gebaut und somit bedrohlich aus, jedoch schienen sie viel Spaß zu haben, denn immer wieder drangen laute Lacher an meine Ohren.
"Okay, kurz.", seufzte ich, mein Herz klopfte schneller, als John mich zu der Gruppe zog. Ich hasste es, neue Menschen kennenzulernen. Vorallem, wenn es so viele waren.
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Zuhause bist Du | Bonez MC
Fanfic"Die Frage ist nicht, ob jemand perfekt ist, sondern ob das Leben schöner ist, weil er da ist." Ich kannte diesen Mann doch kaum und trotzdem war dort diese Verbindung zwischen uns, ich musste mich nicht verstellen, ich konnte meine Kätzchenshirts t...