Alles an dir, wenn du tanzt
Alles an dir, wenn du fliegst
Deine Farben
Deine Farben
Alles an dir, wenn du tanzt
Alles an dir, wenn du liegst
Alles an dir glänzt
Alles an dir glänzt
- Alles an dir glänzt, Philipp Poisel"Kennt ihr euch?", Davut parkte seinen Wagen vor seiner Wohnung. Die Fahrt war ziemlich still verlaufen, nur die Musik, die aus dem Radio drang hatte vor sich hin gespielt.
Ich biss mir auf die Lippe, was für ein kranker Zufall war es bitte, dass Davut und John zusammenarbeiteten?
"Jap.", ich räusperte mich, ein Kloß hatte sich in meinem Hals gebildet. Davut wandte sein Gesicht mir zu, seine dunklen Augen funkelten neugierig.
"Woher?", er schnallte sich ab, verschränkte seine Hände miteinander und machte es sich in seinem Sitz gemütlicher.
In meinem Kopf sammelten sich tausende Gedanken, sollte ich eine Ausrede suchen? Sollte ich ihm die Wahrheit sagen? Warum machte ich mir darüber überhaupt einen solchen Kopf?"John... Er ist ähm... der Verlobte, also mein Verlobter.", wieder biss ich auf meine Lippe, die inzwischen wehtat und sich ein leicht metallischer Blutgeschmack in meinem Mund breit gemacht hatte.
Die Augen meines Gegenübers weiteten sich, er sah mich an, als hätte ich ihm Morddrohungen gemacht.
"Josie, fuck. Wieso sagst du mir das nicht?", er schüttelte ungläubig den Kopf.
Ich legte meinen schief, seufzte einmal tief und entgegnete: "Ich wusste ja nicht mal, dass ihr euch kennt."
Eine Stille entstand, in dieser Stille lag Spannung, aber eher eine negative.
Davut räusperte sich: "Fuck."
Natürlich war diese Situation beschissen, ich wollte gar nicht wissen, was für Szenarien sich in Johns Kopf abspielten, nachdem er mich in Davuts Wagen gesehen hatte.
Was würde er wohl für einen Film schieben?"Lass uns erstmal hoch.", ergriff Davut dann nach einer erneuten Stille das Wort. Ich nickte, hatte aber das Gefühl, dass er sich von mir distanzierte.
Gemeinsam betraten wir seine kleine Wohnung und ließen uns dort auf die Couch fallen.
Davut sah mich an, seine braunen Augen suchten meine und mein Herz begann schneller zu schlagen.
"Er bringt mich um.", stellte Davut dann fest und brachte mich schon fast wieder zum Schmunzeln.
"Marten wird ihn schon davon abhalten. Davut, im Moment weiß ich nicht mal mehr, ob ich überhaupt noch mit ihm zusammen bin. Er hat kein Recht zu wissen oder darüber zu bestimmen, mit wem ich mich treffe und mit wem nicht. Außerdem gibt es keinen Grund, eifersüchtig zu sein. Wir sind doch nur Freunde.", ich meinte diese Worte ernst, es lief nichts zwischen Davut und mir, er lenkte mich an meinen schlechten Tagen ab und machte mein Leben ein kleines bisschen besser. War das etwa verwerflich?"Ich hab' einfach die ganze Zeit mit der Verlobten meines Bruders geflirtet.", Davut sagte das mehr zu sich selbst, als zu mir. Geflirtet? Hatte er etwa andere Absichten gehabt? Oder hatten wir wirklich geflirtet?
"Ich.. also.. Ich kann auch gehen, wenn das gegen irgendeinen Brocode verstößt.", vielleicht existierte das ja unter den Jungs, man konnte nie wissen. Bestimmt würde ich auch eine andere Unterkunft für die Nacht finden.Hastig schüttelte Davut den Kopf: "Du bleibst hier, jetzt ist sowieso zu spät, für Brocode."
Sein schiefes Grinsen breitete sich auf seinen Lippen aus und ich wusste nicht, wie ich das in der aktuellen Situation deuten sollte.
Insgesamt spielten meine Gefühle ziemlich verrückt, seit ich John wiedergesehen hatte. Er hatte müde ausgesehen und irgendwie traurig, als er mich gesehen hatte, war sofort wieder das Funkeln in seine Augen getreten, doch dieses hatte sich schnell in Wut umgewandelt.
Dachte er etwa, ich würde mich mit Davut bespaßen?Ernüchtert lehnte ich mich in die Polster des Sofas, mein Magen knurrte laut.
"Hast du Hunger?", irgendwie schien sich die Stimmung zwischen uns wieder gelockert zu haben, ich hatte auch keine Lust, weiter über John und mich zu sprechen.
Als mein Magen ein zweites Mal knurrte, musste ich lachen und nickte heftig.
"Pizza?", Davut scrollte bereits auf seinem Handy nach der Nummer eines Lieferdienstes.
"Gerne. Für mich bitte eine Hawaii.", erwiderte ich, rückte meine Brille zurecht und zog den Zopf auf meinem Kopf enger.
Davut verschwand kurz, um unsere Bestellung aufzugeben, kam dann kurze Zeit wieder zurück.
"Kommt in dreißig Minuten. Hast du Lust solange 'nen Film zu schauen?", er ließ sich wieder neben mir nieder und irgendwie spannte mich seine Nähe an. Ich wusste nicht, ob positiv oder negativ, doch seit ich wusste, dass er mit John zu tun hatte, hatte ich das Gefühl, mich ihm gegenüber anders verhalten zu müssen.
"Klar. Ich würde mich nur eben umziehen. Kann ich mir wieder was von dir nehmen?", natürlich hatte ich keine Klamotten dabei, denn eigentlich war es ja nicht geplant gewesen, wieder bei Davut zu schlafen. Der Gedanke daran, die nächste Woche mit ihm zu verbringen, löste gemischte Gefühle in mir aus.Nach unserer 'Diskussion' zuvor konnte ich nicht einschätzen, ob er nicht vielleicht doch mehr wollte, als Freundschaft? Ich mochte ihn wirklich gerne, aber mein Herz hing mehr denn je an John und die Begegnung mit ihm hatte wieder alles in mir durcheinander gebracht.
"Klar, fühl' dich ganz wie Zuhause.", er zwinkerte mir zu und ich schenkte ihm daraufhin ein dankbares Lächeln. Ich erhob mich und trottete in sein Schlafzimmer, in dem ich mich aus meinen Anziehsachen schälte und in einen großen Pulli und einer Jogginghose von ihm schlüpfte. Die Sachen rochen gut, aber leider nicht so, wie Johns.
Wie oft hatte ich seine Sachen getragen, um das Gefühl zu bekommen, ihn bei mir zu haben?Es war fast schon beängstigend, wie sehr ich John liebte und wie sehr er mir fehlte, trotz seines Fehlers fiel es mir schwer, sauer auf ihn zu sein. Aber ich wollte nicht einfach wieder einknicken, es musste sich etwas ändern, damit unsere Beziehung weitergehen konnte. Und wenn sich nichts ändern würde, würde unsere Beziehung wohl früher oder später scheitern. Diese Vorstellung hatte sich in den letzten Tagen so in meinen Gedanken eingebrannt, dass mir immer wieder übel wurde, wenn ich daran dachte.
Ich wollte John auf keinen Fall verlieren, ich war viel zu sehr an seine Nähe gewöhnt, mein Herz hing viel zu sehr an ihm, an uns, um diese Beziehung zu beenden.
Vielleicht brauchte er diesen Abstand, der nun zwischen uns herrschte, um sich darüber klar zu werden, was die wichtigen Dinge im Leben für ihn waren. Es tat nur weh, zu wissen, dass er mein verdammter Lebensmittelpunkt war, ich aber augenscheinlich nicht seiner.
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Zuhause bist Du | Bonez MC
Hayran Kurgu"Die Frage ist nicht, ob jemand perfekt ist, sondern ob das Leben schöner ist, weil er da ist." Ich kannte diesen Mann doch kaum und trotzdem war dort diese Verbindung zwischen uns, ich musste mich nicht verstellen, ich konnte meine Kätzchenshirts t...