Ja ich weiß, das mit uns ist nicht einfach
Nimm mein Handy und ich schreib' dir morgens und auch nachts
Baby, sag mir, wie geht es weiter?
Wie lang bleib' ich noch für dich wach?
- Wach, Bxgdan, TreenyJohns Sicht
Ich zündete mir jetzt bestimmt schon den vierten Joint an. Irgendwie musste ich meine Sinne betäuben. Ich hatte sowas noch nie gefühlt, ich vermisste Josie unglaublich, obwohl ich sie erst vor einigen Tagen das letzte Mal gesehen hatte. Es war, als würde ein Teil von mir fehlen. Ich konnte abends nicht einschlafen, weil sie nicht neben mir lag und leise vor sich hin schnarchte. Ich vermisste ihren Geruch, ihre Lippen, ihre Stimme, einfach alles in mir sehnte sich nach ihr. Wie hatte ich jemals daran zweifeln können, ob sie die Richtige war?
Natürlich war sie es, sie war die Frau, mit der ich mein Leben verbringen wollte."Diggah, hörst du überhaupt zu?", mein Blick fiel auf Davut, der vor dem Bildschirm des Tonstudios saß.
"Hm?", ich zog noch ein letztes Mal an meinem Joint, ehe ich ihn in den Aschenbecher, der vor mir stand, schnippte.
"Was ist denn heute mit dir los, Bruder. Hör' dir mal die Stelle an. Richtig heftig!", Davut ließ den Beat unseres neuen Songs abspielen.
Ich nickte: "Ja. Heftig."
Meine Hände verschränkte ich miteinander und wiegte meinen Kopf einmal nach links und rechts, um die Verspannungen in meinem Nacken zu lösen.
An diesem Tag war ich einfach null bei der Sache, ich konnte nur an Josie denken."Er hat Stress mit seiner Alten. Das geht jetzt schon seit 'ner Woche so.", Joes Stimme ließ mich wieder aus meinen Gedanken aufschrecken.
Ich hatte gar nicht gemerkt, dass er ins Studio gekommen war. Genervt fuhr ich mir mit meiner Hand über das Gesicht. Ich musste mich wirklich irgendwie ablenken.
"Stress im Paradies also, hm?", Davut grinste, als er sich neben mich fallen ließ und sich einen Joint baute.
"Ach, halt die Fresse.", ich warf einen Blick auf mein iPhone, keine Nachricht von Josie.
Als ich mein Smartphone wieder wegsteckte, sah ich mich suchend um.
"Haben wir irgendwas zu saufen hier?", ich erhob mich, um an unsere Alkoholvorräte zu gehen, zog eine Flasche Wodka heraus.
Ich stellte drei Plastikbecher auf den kleinen Tisch, füllte jedem von uns etwas des Alkohols in den Becher.Davut winkte ab: "Für mich nicht, Bro. Ich muss noch woanders hin."
Er tippte wie wild auf seinem Handy herum, ehe er es in der Tasche seiner Jogginghose verschwinden ließ.
"Hast du etwa 'ne neue Flamme?", Gazo lachte, als er an dem Wodka nippte und sich seine Zigaretten aus der Tasche zog.
Auf dem Gesicht des Kurden zeichnete sich ein Grinsen ab. Ich nahm einen großen Schluck meines Wodkas, mein ganzer Hals brannte, aber es lenkte mich von dem leeren Gefühl ab, welches mir inne wohnte.
"So ähnlich. Ich treffe mich jetzt auf jeden Fall mit ihr. Machts gut, Jungs. Morgen wieder hier?", wandte er sich dann an mich, als er sich per Handschlag von Gazo verabschiedet hatte.
"Ja, denke schon. Ich schreib' dir.", auch ich verabschiedete mich mit Handschlag von Davut.
Eigentlich war es beschissen, mit dieser Laune an meinem Album weiterzuarbeiten, ich wollte, dass dieses Album perfekt wurde, aber ich konnte mich nicht konzentrieren, egal wie sehr ich mich anstrengte."Hat sie sich immernoch nicht gemeldet?", Joe schenkte mir und ihm nach, es tat gut, sich einfach volllaufen zu lassen.
Ich schüttelte den Kopf, mir ging meine schlechte Laune selbst schon ziemlich auf den Sack.
"Meld' du dich doch bei ihr.", er zündete sich eine Zigarette an, ich tat es ihm gleich.
Dafür war mein Stolz zu groß, ich wusste, dass ich große Scheiße gebaut hatte, aber ich würde mich sicherlich nicht als Erster bei ihr melden.
Ich hatte mich bereits entschuldigt, wenn sie das nicht annahm, dann konnte sie mich mal.
"Diggah, lass das Thema wechseln.", ich sah auf die Rolex, die an meiner Hand prangte.
"Wir könnten noch in Club gehen, ich brauch' Ablenkung.", in einem Zug trank ich meinen Becher leer. Joe stimmte mir zu, wir fuhren in einen dieser Hamburger Nobelclubs, in dem sie uns behandelten, als wären wir Hochadel.Ich saß im VIP-Bereich, einen Joint in der einen, ein Glas mit Hartalkoholmische in der anderen Hand.
Die Musik, die aus den Boxen dröhnte, ließ meinen Gedanken zum Glück keinen Raum.
Jonas, Alex, Marten und ich ließen uns volllaufen, unterhielten uns über alles Mögliche, ich tat wirklich mein Bestes, um mich abzulenken.
Als mein Handy in meiner Hose vibrierte zog ich es hastig heraus, in der Hoffnung, einen Anruf von Josie zu bekommen.
Ich nahm ihn blind an, meine Laune sank jedoch sofort wieder, als ich Adrianas Stimme hörte.
"Was gibt's?", meine Füße trugen mich in einen eher ruhigeren Bereich des Clubs. Ich wusste ehrlich gesagt gar nicht, warum ich überhaupt noch Kontakt zu ihr hatte.
Sie schien mir als eine zweite Option, neben Josie. Falls sich meine Zweifel bewahrheiteten und Josie nicht die Eine war.
Erst jetzt merkte ich, wie dumm ich gewesen war. Josie hatte immer alles für mich getan, ihr Glück hintenangestellt, um mich glücklich zu machen. Sie hatte mich immer supportet, was meine Musik anging, war nie sauer gewesen, wenn ich nächtelang nicht nach Hause gekommen war, sondern im Studio blieb.
Und wenn ich nach einem Konzert nach Hause gekommen war, diese wunderschöne Frau schlafend im Bett gefunden hatte, hatte ich gewusst, dass ich der glücklichste Mann der Welt sein musste.
Warum hatte ich Angst bekommen? Warum hatte ich sie so verletzt? Wieso war ich so ein verdammtes Arschloch gewesen?Adriana erzählte mir nur, dass sie wieder Streit mit ihrem Bruder gehabt hatte. Es interessierte mich wirklich überhaupt nicht, trotzdem wollte ich nicht auflegen, sie klang wirklich nicht gut.
"Kannst du... vielleicht vorbeikommen?", flüsterte sie schon fast. Ich fuhr mir durch meine Haare, sah auf meine Uhr.
Ich wollte Adriana nicht vor den Kopf stoßen, vielleicht konnte ich mich sogar ein wenig mit ihr ablenken.
"Gib mir zwanzig Minuten.", ich hatte schon aufgelegt, als sie noch irgendetwas schwafelte. Schnell verabschiedete ich mich von den Jungs und rief ein Taxi zu meiner alten Wohnung.Als sie mir die Türe öffnete, wurde mir bewusst, dass es falsch war, hier zu sein. Es war falsch, überhaupt noch etwas mit ihr zu machen. Aber Josie war nicht mehr hier, sie wollte eine Pause, oder hatte sie vielleicht endgültig Schluss gemacht? Bei dme Gedanken daran, sie nie wieder küssen zu können, wurde mir schlecht.
"Johnny...", Adriana biss sich auf die Lippe, als ich in ihrem Türrahmen stand.
Langsam trat ich in die Wohnung, Josies und meine erste gemeinsame Wohnung, verdammt, wann würde ich aufhören, an sie zu denken?
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Zuhause bist Du | Bonez MC
Fiksi Penggemar"Die Frage ist nicht, ob jemand perfekt ist, sondern ob das Leben schöner ist, weil er da ist." Ich kannte diesen Mann doch kaum und trotzdem war dort diese Verbindung zwischen uns, ich musste mich nicht verstellen, ich konnte meine Kätzchenshirts t...